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Day 66 Unterwegs mit dem TGV von Madagaskar

Veröffentlicht: 17.06.2017


Zurück im Osten der Insel stand heute eine Interessante Zugfahrt auf unserem Programm. Je nach Quelle ist dies der einzige Zug der in Madagaskar noch regelmässig verkehrt. Er bedient die Strecke Fianarantsoa bis Manakara. Fianarantsoa liegt noch auf dem Hochplateau während Manakara direkt am Meer liegt.


Der Zug ist für gewisse Dörfer im Inland die einzige Verbindung zur Aussenwelt, da keine Strasse zu diesen Dörfern führen. Das schwierige an dieser Zugfahrt ist einfach, man weiss nicht ganz so genau, wann der Zug dann fährt.


Doch heute sollte laut unseren Informationen einer fahren und wir wollten uns die Gelegenheit nicht entwischen lassen.

So gingen wir heute Morgen kurz nach 6 zum Bahnhof, den der Zug sollte um 7 Uhr seine Reise starten.



Für die Strecke von 163 Km wird eine Fahrzeit von 12 bis 24 Stunden angegeben, je nachdem wie gut der Zug vorwärtskommt, wieviel Personen an Bord sind, wie viele Güter das transportiert werden, wie das Wetter ist, etc. etc,

Und tatsächlich, heute Fährt ein Zug. Wir kauften uns ein 1-Klasse-Ticket. (Als Tourist kriegt man gar kein 2-Klass-Ticket. Warum wurde uns später schnell klar.


Auf dem Perron herrschte schon ein quirliges Treiben. Viele, mit schweren Säcken beladene Einheimische, die die Güterwagons füllten, gemischt mit wenigen weissen Touristen die mit ihren Kameras im Weg rumstanden.



Beim Einsteigen wurden wir dann an die Schweiz erinnert. Die Wagons dieses Zuges waren ausgemusterte Wagons der SBB. Im Innenraum waren sogar noch die Originalkleber zu sehen.




Zu unserem grossen Erstaunen startete die Fahrt pünktlich um 7 Uhr. So nahmen wir unsere Plätze ein und genossen die Landschaft die am Fenster vorbeizog. Begeistert streckten wir die Köpfe aus dem Fenster und genossen den Fahrtwind.



Gewisse Einheimische aus der 2. Klasse mussten erst gar nicht den Kopf aus dem Fenster strecken, die hingen aussen am Zug, weil es im inneren gar keinen Platz mehr hatte.



Während der Zug sich durch die Landschaft schlängelte wurde auch schnell klar, warum der Zug TGV von Madagaskar genannt wird. Mit der Geschwindigkeit kann er nicht mit seinem französischen Bruder mithalten, verdient er sich aber seinen Namen trotzdem. Ausgeschrieben heisst es nämlich «Train grand vibration» Während wie alten Achsen der Wagons über die alten Schienen führen, gab es immer wieder Schläge du alles Wackelte, als würden die Wagons in den Kurven nächstens Kippen.



An den verschiedenen Bahnhöfen herrschte ein riesen Gedränge.







Alte Passagiere die ausstiegen und ihre Waren aus den Güterwagons abholten, neue Passagiere die in den Überfüllten Zug einsteigen wollten riesen Mengen an Gütern die zum Einladen bereitlagen


und viele fliegende Händler, die alles Mögliche verkaufen wollten. Vor allem aber Lebensmittel und Getränke. Die Speisen änderten sich von Bahnhof zu Bahnhof. An den einen gab es Früchte zu kaufen, an einem anderen, frittierte Teigtaschen und Bällchen und an wieder anderen waren ganze Tische mit verschiedenen Gerichten aufgestellt.




Wir liessen es uns nicht nehmen, von fast allem etwas probieren. Es schmeckte alles sehr lecker.


Während wir durch die sich immer etwas ändernde Landschaft fuhren,








wurde unser Zug an den Bahnhöfen mal verlängert oder verkürzt, indem ein Güterwagon an- resp. abgehängt wurde. Das ganze Prozedere dauerte immer seine Zeit, da nur eine Lokomotive zu Verfügung stand.

Die Zeit nutzten die Passagiere um sich die Beine zu vertreten, sich hinzusetzen oder sich eben zu verpflegen.




Eine Schar Kinder stand auch immer vor unserem Fenster und wollten fotografiert werden, oder bettelten für Bonbons und leere Pet-Flaschen.

Unser Zug brauchte für die Strecke 12 Stunden und so erreichten wir um 19 Uhr den Bahnhof in Manakara. Der Zug leerte sich relativ schnell und es war ein riesen Gedränge bei dem einen Ausgang. Draussen warteten eine Horde von Taxi- und Riktschafahrer die sich gegenseitig zu übertönen versuchten. Wir mussten uns richtig durch die Menschenmenge kämpfen um zu unserem Guide zu gelangen, der schon auf uns wartete.


Mit dem Auto ging es dann direkt ins nahe gelegene Hotel, wo der Tag bei einem guten Nachtessen direkt am Strand ausklingen gelassen wurde.

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