Veröffentlicht: 24.11.2017
Um 6:30 Uhr werde ich wach, döse aber noch bis 8:00 Uhr vor mich hin. Dann entschließen Eric und ich uns aufzustehen. Zum Frühstück gibt es Pam's Müsli und schwarzen Tee. Gegen 9:30 Uhr verlassen wir das Hostel.
Ich führe Eric zu den Sehenswürdigkeiten, die ich schon 2013 besucht habe: die vom Erdbeben 2011 schwer beschädigte Christ Church Cathedral, die im spanischen Missionarsstil erbaute New Regent Street mit ihren kleinen Straßencafés, die Bridge of Remembrance, die zu meinem damaligen Besuch nicht betreten werden durfte und mittlerweile der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde und die aus Karton gebaute Cardbord Cathedral, welche die Christ Church Cathedral ersetzt. Auf unserem Weg passieren wir eine Baustelle nach der anderen, aber gleichzeitig auch dutzende kreative Street Art Graffiti. Eine auch für mich neue Attraktion ist dann doch noch dabei - die 185 leeren weißen Stühle in Gedenken an die 185 Erdbebenopfer aus 2011. Leider ist das Mahnmal wenig prominent an einer Hauptstraße auf einem kleinen recht verwahrlosten Fleckchen Erde ausgestellt.
Unser Mittagessen nehmen wir in der RE:Start Mall ein. Die Shoppingmeile, welche damals behelfsweise in diversen Schiffscontainern untergebracht war, ist merklich zusammen geschrumpft und besteht nur noch aus einigen wenigen Food Trucks. Viele Ladenbetreiber sind offensichtlich wieder in die neu gebauten bzw. restaurierten Geschäfte umgezogen.
Nach dem Mittagessen verschlägt es uns erneut in den Botanischen Garten, dessen Zentrum der Rosengarten ist. Hier legen wir eine Verschnaufpause auf einer Bank in der Sonne ein. Die Blütezeit der Azaleen und Magnolien haben wir leider verpasst, aber dafür gibt es süße Entenküken und Bäume mit enormen Stammunfang zu bestaunen.
Als nächstes schauen wir im kostenfreien Canterbury Museum vorbei, welches seinen Besuchern Neuseelands Kultur- und Naturerbe näher bringt. Das Paua-Haus zum Beispiel beherbergt das Wohnzimmer eines Ehepaares, welches ihre Wände über die Jahre mit mehr als 1.000 Pauamuscheln schmückte und allerlei Kitsch ansammelte. Darüber hinaus sind Artefakte aus der Zeit der Besiedlung durch die Maori, eine Ausstellung über Arktisexpeditionen, eine Straße Christchurchs aus Pionierzeiten nur einige der zahlreichen aufgegriffenen Themenwelten - angeblich gibt es im Canterbury Museum 2 Millionen Ausstellungsstücke zu bestaunen und wer sich jede Infotafel durchlesen möchte, kann sich hier locker mehr als einen halben Tag beschäftigen.
Da unsere Kräfte spürbar nachlassen, verweilen wir allerdings lediglich 1,5 Stunden und laufen anschließend noch auf einen Fotostopp zum benachbarten Christ's College mit seinen historischen Gebäuden. Was ich damals in 3 Tagen erkundet habe, haben wir 4 Jahre später an nur einem 3/4 Tag geschafft.
15:30 Uhr sind wir zurück im Hostel, weil unsere Füße uns keinen Meter mehr weit tragen wollen. Während Eric ein kleines Nickerchen macht, setze ich mich wieder an den Blog und stelle fest, dass ich mir im Laufe des Tages trotz Eincremens mit hohem Lichtschutzfaktor Gesicht, Hals und Schultern etwas verbrannt habe.
Das schöne an dem hiesigen Hostel ist, dass es zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts kaum Gäste beherbergt. So gibt es abends nicht den üblichen Andrang in der Küche oder im Badezimmer. Ein Luxus, an den wir uns jedoch nicht gewöhnen sollten - immerhin herrscht Hochsaison.