sylvi-goes-newzealand
sylvi-goes-newzealand
vakantio.de/sylvi-goes-newzealand

8.2.2018: Rocky Mountain Track - ein nicht-gelistetes Highlight

Veröffentlicht: 10.02.2018

Mehr als froh, dass stickige Hostelzimmer verlassen zu können, quäle ich mich am nächsten Morgen mit Koffer, Rucksack und Lebensmitteltüten schwitzend etwa einen halben Kilometer den Berg hinauf zum Auto. In der Stadt war nicht mal ein Kurzzeitparkplatz frei, um das Gepäck einzuladen. Bevor ich losfahre, rufe ich beim iSite Wanaka an mit der Bitte, ein Zimmer für mich ausfindig zu machen, da ich an der Aufgabe nach allen online auffindbaren Hostels (10 Stück an der Zahl) gescheitert bin. Man verspricht, mich zurückzurufen, sobald etwas passendes gefunden wurde.

Bis dahin mache ich mich schon mal auf den Weg und wähle diesmal die Passstraße über Cardrona, um nach Wanaka zu fahren, statt wie die letzten Male den Highway. Die Strecke bietet tolle Aussichten auf Queenstown (wenn auch ich die gestern beim Paragliden schon hatte) und ist bei Bikern beliebt, die augenscheinlich alle für ein kühles Bier am sehenswerten Cardrona Hotel halten. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis nach Wanaka und da wir unsere Anrufe ein ums andere Mal verpasst haben, beschließe ich, persönlich bei Ming im iSite vorbeizuschauen. Kein einfaches Unterfangen. Die Stadt ist brechend voll und ich muss gefühlt meilenweit weg parken, um den Rest zu Fuß zurückzulegen. Im iSite ist zunächst Geduld gefragt und als ich endlich an der Reihe bin, erfahre ich, dass in Wanaka nichts mehr zu kriegen ist - selbst das von mir gemiedene Base Hostel ist ausgebucht. Am 17 km entfernten Lake Hawea wäre dafür noch etwas frei. Ich schlage zu.

In einem Blog sowie in meinem Guide habe ich vom Rocky Mountain Track gelesen. Wenn auch nicht auf meiner Liste, möchte ich Wanaka doch nicht verlassen, ohne ihn gewandert zu sein. Der Parkplatz ist bei meiner Ankunft bis auf den letzten Platz belegt, aber glücklicherweise befindet sich 350 m entfernt ein weiterer für einen anderen Track. Schnell noch Proviant im Rucksack verstaut und los geht's. Nach etwa 10 Minuten erreicht man den Lake Diamond, der allerdings nicht diamantengleich in der Sonne glitzert. Am Ufer gabelt sich der Weg. Alle, die der ab hier beginnende mal mehr, mal weniger steile Aufstieg abschreckt, können den See ganz gemütlich auf flachem Terrain umrunden. Die meisten gehen jedoch weiter und folgen den vielen Stufen zu einem Lookout, um von oben einem Blick auf Lake Diamond zu werfen. Wer jetzt immer noch vor Energie strotzt muss sich ein paar Schritte später entscheiden, die östliche oder westliche Route des Rocky Mountain Tracks einzuschlagen. Ohne mich an die Empfehlung meines Reiseführers zu erinnern, entscheide ich mich spontan für die östliche. Je näher man auf dem teilweise extrem schmalen Pfad dem Gipfel kommt, umso besser wird die Aussicht auf Lake Wanaka und seine Inseln. Am liebsten möchte man alle paar Meter ein neues Foto schießen. Ist er dann endlich erreicht, bietet sich ein sagenhaftes 360° Panorama auf die (stellenweise sogar schneebedeckten) Berge, Lake Wanaka und die endlos weiten Grasebenen. 20 Minuten sauge ich die Szenerie in mich ein, bevor ich mich über die unspektakuläre Western Route auf den Rückweg mache. Zwar halte ich aufmerksam nach Aragorn und Legolas Ausschau, die jeden Moment durch diese authentische Mittelerdelandschaft reiten könnten, doch leider vergeblich. Flugs ist der Loop vollendet und der Parkplatz erreicht. 

35 km sind es noch bis zu meinem Hostel am Lake Hawea. Aber immerhin liegt es halbwegs auf dem Weg für meine morgige Tagesetappe. 

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland