Veröffentlicht: 10.02.2018
Die letzte Woche stand ganz unter dem Motto ‚Entdecke Saudi Arabien‘.
Alles begann damit dass ich von Montag bis Mittwoch fuer Feldarbeit in den Norden Saudi Arabiens fuhr. Unsere Feldarbeit fuehrte Sebastian (Post-Doc in einer anderen Arbeitsgruppe), uebrigens auch ein Deutscher, Amr (unsere saudischer Feldarbeits-Techniker) und mich nach Duba, an der noerdlichen Saudi Arabischen Roten Meer Kueste, etwa 750 Kilometer noerdlich von KAUST.
Allein die Anreise war schon ein Erlebnis – unter anderem hielten wir zB am Strassenrand und probierten frischen Honig, direkt aus der Wabe.
Jaa, da beim Pfeil ist sogar was Gruenes :-)
Wie es kommt das Bienen in dieser Gegen Honig prodizieren koennen? Ja, auch hier in Saudi gibt es ab und an gruene Abschnitte. Das auch nur sehr vereinzelt und oft nur fuer ein paar Monate im Jahr, aber immerhin. Deswegen ist echter Honig aus der Region hier auch sehr teuer – pro Glass faengt der Preis so bei 25 Euro an.
Duba selber ist ein sehr nettes Staedtchen. Von den wenigen Orten die ich bisher in Saudi gesehen habe auch mit eines der saubersten. Da Tourismus ja seid langem hier nicht wirklich ein Thema ist (ausser die Pilger und innerhalb des Landes ein paar Saudis selber die verreisen), waren wir allerdings eine echte Attraktion. Oder besser gesagt, ich war sie.. haha
Jedes mal wenn wir mit dem Boot, das wir zum tauchen gemietet hatten, am Hafen anlegten, waren da mehr Maenner die unbedingt ‚gucken‘ wollten. Die Tochter des Bootsfuehrers ist auch extra kurz vor der Abreise noch gekommen um ein Photo mit mir zu machen, Das war zwar alles ein bisschen befremdlich aber alle waren nett.
Unter anderem wurden wir auch mehrmals zum essen eingeladen – meine ersten authentischen Saudi Erlebnisse diesbezueglich.
Traditionelles arabisches Essen
Der Hafen von Duba am Abend und ein Ottomanisches Haus
Zu diesem ‚authentischen‘ Saudi Arabien Erlebnis gehoert natuerlich auch die Hotelaustattung. Inclusive arabischer Toilette (baehh) und statt der westlich –obligatorischen Bibel im Nachttisch, ein Koran und Gebetsteppich. Der 'Service' ging sogar soweit, dass man abgelatschte, alte Flip Flops bekam um in die Dusch-Toilette nicht barfuss gehen zu muessen.. (Zum Glueck hatte ich meine eigenen mit)..
Die Feldarbeit war auch ziemlich erfolgreich, ich habe dort Gewebeproben meiner Muscheln genommen und mal wieder Muscheln gezaehlt. Das Riff an dem wir zum arbeiten waren war echt schoen, jede Menge Korallen, Fische und natuerlich Moerdermuscheln.
Es war auch gluecklicherweise nicht so kalt wie ich befuerchtete hatte, das Wasser ist immernoch warm mit 25 Grad (obwohl ich mitlerweile schon meinen 5mm und ne Kopfhaube brauche) und an der Luft waren es bestimmt immer noch 27-28 Grad.
Bei der Arbeit
Auf dem Rueckweg am Mittwoch haben auch nur kurz am Strassenrand angehalten und eine Gruppe von Kamelen ‚zu besuchen‘. Die stehen hier ja fast ueberall, aber meist konnte ich da ja bisher nicht hin weil wir ja wenn dann oft mit dem Bus und nicht dem Auto unterwegs waren.
Das war auch auf jeden Fall ein Highlight des Ausflugs, insbesondere weil bei der Gruppe sogar ein paar Jungtiere dabei waren! Ein bisschen unheimlich wurde es nur dann, als eines der Kamele doch recht neugierig wurde und mir langsam hinterher getrottet ist. So nett und freundlich wie die auch immer wirken, ich glaube – anlegen moechte man sich mit ihnen nicht.
Aber mit diesem Feldarbeit-Ausflug war die Saudi-Arabien Erkundungstour fuer diese Woche noch nicht beendet.
Spontan wurden Felix und ich naemlich eingeladen ein paar Freunde fuer einen Auslug am Wochenende zu begleiten. Und so fuhren wir am Freitag mittag, zusammen mit 12 anderen Leuten los in die Wueste. Wenn man hier, auf Saudis‘ Strassen unterwegs ist entdeckt man auch immer irgendwas skurilles, gestern zB diesen – zum Pick-up umfunktionierten – Bus... Der Tüv waere wahrscheinlich nicht so begeistert, haha.
Erster Stopp unseres Ausflugs war dann ein verfallenes Ottomanen Fort:
Das einzig nervige bei diesen Ausfluegen ist das Tragen der Abaya.(Wenn es sehr abgeschieden ist und man nicht in der Naehe einer Siedlung ist lasse ich dich so gut wie immer weg, aber wenn man Gefahr laeuft Saudis ueber den Weg zu laufen geht man lieber auf Nummer sicher).
Danach fuhren wir wieter zum ‚Moon Mountain‘, ein Berg umgeben von Granit/Sandsteinbergen irgendwo im nirgendwo. Hier waren zwar auch jede Menge Saudis – aber alles anders also sonst. Denn hier in der Wueste trifft man sich am Wochenende und stellt einfach mal die Regeln auf den Kopf. Da war alles professionell vorbereitet, mit DJ und so (natuerlich nur ohne Alkohol, obwohl ich mir nicht so sicher bin ob da nicht der ein oder andere nicht doch auch seinen privaten Cocktail mitbringt, haha). Auf jeden Fall liefen eine Menge saudischer Maedels dort auch in Tshirt und ohne Kopftuch rum.
Wir haben uns ein wenig abseits davon mit unseren Autos gestellt und sind erstmal ein bisschen in den ‚Bergen‘ rumgekraxelt.
Nach dem Sonnenuntergang wurde es dann gemuetlich bei Lagerfeuerschein und leckerem Essen vom Grill.
Aktuell ist es fuer solche Ausfluege auch noch kuehl genug. Die Temperaturen gehen zwar nicht mehr unter 20 Grad nachts, aber kratzen noch nah dran.
Das war’s erstmal fuer heute.
Liebe Gruesse
Felix und Susann