Veröffentlicht: 01.01.2018
Heute geht's zurück zum Arthur's Pass. Auf den ersten Stopp freut sich vor allem Eric ganz besonders. Nicht nur das Ortseingangsschild von Springfield verleitet eingefleischte Simpson-Fans zum Anhalten, sogar einen pinkfarbenen überdimensional großen Donut gibt es. Wir haben selbst auch solche dabei, allerdings zum Essen und somit neben einem Fotomotiv gleich einen späten Vormittagssnack. Der kleine Ort scheint aber sonst kein Interesse an Trubel zu haben, andernfalls könnte man hier deutlich mehr rausholen, beispielsweise mit einem Simpsons-Wohnhaus und den Figuren im Vorgarten.
Als nächstes erkunden wir die bizarren Kalksteinformationen am Castle Hill Scenic Reserve. Man könnte meinen, eine weitere "Der Herr der Ringe" Filmlocation, aber nein, diesmal sind es "Die Chroniken von Narnia". Gut eine Stunde turnen wir zwischen den großen und kleinen in der Gegend verstreut liegenden Felsblöcken herum, die stark an die Elephant Rocks in Duntroon erinnern. Auch viele Kinder betrachten den Hügel, welcher für die Maori von großer spiritueller Bedeutung ist, als einen Abenteuerspielplatz und toben sich nach Herzenslust aus.
Kommen wir zu unserem wohl größten Neuseelandabenteuer - dem Cave Stream. Hierbei handelt es sich um eine 600 m tiefe Höhle, die man im Sommer, wenn der Bach Niedrigwasser führt, stromaufwärts durchlaufen kann. Etwa eine Stunde sollte man einplanen. Lange haben wir mit uns gehadert, ob wir so lange im kalten Wasser waten wollen und können, aber der begeisterte Erfahrungsbericht des deutschen Pärchens aus unserem Hostel in Akaroa hat uns schließlich überzeugt - Let's do it!
Zum Glück ist es recht warm heute, sodass wir nicht schon durchgefroren am Eingang ankommen. Die tiefste Stelle erwartet einen gleich zu Beginn. Bei den meisten steht das Wasser hüfthoch, bei mir bis über das Bikinioberteil und da tänzel ich schon auf Zehenspitzen. Hat man diese passiert, ist das Wasser die meiste Zeit knietief und überraschenderweise recht angenehm. Der Bach schlängelt sich in vollkommener Dunkelheit durch die Tiefen des Gesteins. An engen Passagen bündelt sich die Wasserkraft und man hat ganz schön zu kämpfen, vor allem beim Erklimmen der kleinen Wasserfälle. Dankenswerterweise schiebt Eric von hinten und bugsiert mich so ein ums andere Mal die Wasserfalltreppen hinauf.
Irgendwann wird es dann doch leicht frischlich und man verliert jedes Gefühl für Zeit und zurückgelegte Strecke. Wir haben auch nicht auf die Uhr geschaut, wann wir hineingegangen sind. Der lose Untergrund verlangt äußerste Vorsicht; mehr als einmal geraten wir ins Rutschen, doch können uns zum Glück jedesmal rechtzeitig fangen. Hinfallen ist nicht drin, schließlich trage ich die empfindliche Kamera bei mir.
Ganz am Ende befindet sich ein 3 m hoher Wasserfall, den man mithilfe einer Steigleiter umgehen muss. Anschließend kraucht man dem Ausgang auf Knien entgegen. Eine im Fels verankerte Eisenkette gibt zusätzlich Sicherheit.
Zurück am Tageslicht klatschen wir uns ab - überglücklich uns für die Durchquerung des Cave Streams entschieden zu haben. Ich bin froh, dass ich Eric dabei hatte. Wer weiß, ob ich mir die Höhle im Alleingang tatsächlich zugetraut hätte, zumal die eine oder andere Stelle etwas tricky geworden wäre. Für alle Neuseelandreisenden, die noch überlegen - gebt euch einen Ruck! Es ist ein supercooles Erlebnis, an das ihr noch lange denken werdet.