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24.11.2017: Farbenpracht am Lake Tekapo

Veröffentlicht: 27.11.2017

Heute geht unser Urlaub erst so richtig los. Wir bekommen ein Auto :) Kurz nach 10 Uhr werden wir von Apex in unserem Hostel abgeholt und zur Niederlassung gefahren. Als wir unsere Sachen aus dem Kofferraum holen wollen, meint er nur: "Lasst euer Gepäck gleich drin. Das hier ist euer Mietwagen." Das überrascht mich; ich habe einen Nissan Tiida reserviert - so wie die letzten zwei Male. Vor mir steht ein weißer Mazda Axela, den wir kurzerhand Alexa taufen. Zu meinem Bedauern hat er nicht die bestellte Einparkhilfe, dafür passen unsere Koffer in den Kofferraum und auf der Rücksitzbank kann ich eine halbe Fußballmannschaft transportieren. Noch dazu sollte ich bergauf mit diesem Kfz weniger Probleme haben, denn der Mazda Axela wartet mit Tiptronic auf. Dennoch wäre mir ein kleineres Auto mit Einparkhilfe lieber gewesen.

Ich bin froh, als wir die Stadt mit ihren vielen Baustellen und Einbahnstraßen hinter uns lassen und endlich auf den Highway biegen. Vor uns liegen

230 km bis zum Lake Tekapo. Auf dem Weg dorthin braut sich eine dicke Wolkensuppe zusammen und leichter Nieselregen setzt ein. Mit jedem Meter sinkt meine Stimmung, denn erst das Bergpanorama komplettiert das Bild vom Lake Tekapo mit den am Ufer blühenden Lupinen. 8 km vorm Ziel dann das Wunder: der Himmel klart auf. Für dieses Geschenk kann ich auch darüber hinweg sehen, Eric nicht den türkisfarbenen See aus meiner Erinnerung präsentieren zu können. Diesmal begrüßt er uns in einem satten blau und die Lupinen stehen in voller Blüte.

Unser zweites Hostel ist sehr nett eingerichtet, hat eine große Küche und einen hübschen Garten mit tierischen Mitbewohnern wie dem Zwergkaninchen Coco, einigen Meerschweinchen und einer Katze; dafür aber nur ein einziges Badezimmer für zwei Zimmer à 4 Personen. Wir halten uns aber gar nicht lange auf, sondern machen uns gleich wieder auf den Weg. 

Die zwei Punkte auf meiner Agenda sind auch für mich Neuland. Zunächst laufen wir zur Church of the Good Shepherd - einer kleinen Steinkirche mit Blick auf den See und besonders in Verbindung mit dem dichten Sternenzelt (sofern keine Wolken die Sicht beeinträchtigen) ein beliebtes Postkartenmotiv. Leider wissen das auch die Touranbieter und Touristen - die Kirche ist gut besucht und es ist gar nicht so einfach, ein menschenleeres Foto zu ergattern.

Als zweiten und letzten Punkt habe ich das Mt John Observatorium im Visier. Der Ursprungsplan lautete hinaufzufahren, doch mittlerweile bezahlt man 8 NZD Dollar Parkgebühr und dafür bin ich, obgleich der tollen Aussicht, zu geizig. Also laufen wir - anfangs noch über ebenen Boden, doch bald schon stetig bergauf. Insgesamt sind wir 3 Stunden unterwegs und nach 2 Stunden erscheinen 8 NZD gar nicht mehr so teuer. Kurz vor dem Ziel gehen auch noch unsere Wasservorräte zur Neige. Wir ignorieren das Schild, wonach das letzte Teilstück des Wanderwegs zum Observatorium nach 17 Uhr nicht mehr betreten werden darf (mittlerweile ist es 18 Uhr, aber wir werden einen Teufel tun, 200m vor dem Ziel umzukehren) und kommen groggy sowie durstig oben an. Die Preise in dem in Kürze schließenden Café sind gepfeffert, aber Wasser kostet nichts und so stürzen wir gierig jeweils 2 Becher hinunter.

Viel Zeit zum Aussicht genießen, bleibt uns allerdings nicht. Vor uns liegt ein einstündiger Fußmarsch zurück zur Ortschaft Lake Tekapo, auf den wir beide offen gestanden recht wenig Lust haben (zumal Eric der Hunger plagt), nichtsdestotrotz sind wir happy, auf das Auto verzichtet zu haben, denn andernfalls hätten wir die wunderschönen Ausblicke auf den See verpasst, welche uns fast die ganze Zeit begleiteten. Während Eric noch kurz pausiert, suche ich schon einmal den Einstieg für den Rückweg. Kaum dass ich fündig geworden bin, holt Eric mich ein und berichtet, dass uns gerade eine Mitfahrgelegenheit bei einer Reisegruppe angeboten wurde, die uns zurück in das Örtchen bringen würde. Musik in meinen Ohren. Wir kommen sogar noch in den Genuss, den letzten paar Minuten der Führung beizuwohnen, erfahren, dass der Star Trek Schauspieler Chris Pine hier war, und bekommen ein riesengroßes Teleskop zu sehen, bevor wir im Bus Platz nehmen dürfen. So etwas passiert einem auch nur in Neuseeland - wann erhält man daheim in Deutschland schon einmal ungefragt ein solch nettes Angebot. 

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