Sunrise Diary
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Hallo Kulturschock! (25.-27.03.)

Veröffentlicht: 27.03.2018

Frankfurt lieferte am Wochenende vom 24. und 25. März perfekte Startbedingungen, wunderschönes Wetter, schöne Hotelübernachtung, die mein Freund und ich uns als Abschluss überlegt hatten und keine großartigen Verzögerungen. Nachdem wir (ein Kommilitone und ich) unser Gate gefunden hatten, hatten wir noch etwas Zeit und unterhielten uns bis es losging. 

Ich bin vorher noch nie mit einem A380 geflogen und war über die vorhandene Beinfreiheit sehr positiv überrascht. Schon bald wurde auch das Essen serviert (Nudeln, Brötchen, 2 Brokkoliröschen und ein Stück Apfelkuchen) und dann auch das Licht gedimmt. Ich vertrieb mir die Zeit mit Filmen, Musik und Dösen. Die Filmauswahl von Asiana war nicht schlecht. Morgens gab es dann auch Frühstück (für mich so 2 Uhr nachts, aber okay, Essen geht immer). Wir flogen über Seoul und stiegen dort in einen kleineren Flieger um. Auch hier gab es zu unserer Verwunderung eine (typisch asiatische) gesunde Lunchbox mit Salat, Obst und Möhrenmus sowie einem weißgelöchertem Etwas, von dem ich nicht sagen kann, ob es Obst oder Gemüse war, aber geschmeckt hat es. Dieser Flug dauerte nur erfrischende zweieinhalb Stunden und so sind wir schon bald in Osaka gelandet und wurden von einem lebensgroßen Super Mario begrüßt, hinter dem ein großes Plakat mit "Welcome to Kansai" stand. Schon irgendwie bezeichnend, aber das haben wir ja auch irgendwie erwartet. Bis unser Pick-up-service von der Uni kommen sollte, hatten wir noch vier Stunden totzuschlagen. Wir vertrieben uns die Zeit mit Harry Potter (was sind wir ihm dankbar) und der Suche nach Essen auf dem Flughafen, wo uns zum ersten Mal auch Plastikessen begegnete: alle Gerichte werden im Schaufenster als Plastikdarstellungen ausgestellt, so weiß man genau, was man haben möchte und kommt mit einem einfachen Draufzeigen auch ohne Japanisch zum Ziel. Als wir schließlich abgeholt wurden, lernten wir schon ein paar andere Austauschstudenten kennen, aber wir waren alle ziemlich fertig mit der Welt, so dass es im Bus sehr leise wurde auf der anderthalbstündigen Fahrt zum Dormitory.

Das Studentenwohnheim der Internationals ist das einzige Wohnheim der Uni, in dem Männlein und Weiblein gemischt unterkommen. Naja, wer es als gemischt ansehen mag, denn die Geschlechter sind dennoch auf die verschiedenen Etagen aufgeteilt und im Erdgeschoss existiert tatsächlich eine Linie auf dem Boden, die die Geschlechter trennt. Rechts Männlein, links Weiblein. Etwas sehr streng, aber gut, das war uns klar. Dann wurden uns unsere Zimmer gezeigt, meins liegt im fünften Stock und verfügt wie die meisten der 8m2-großen Butzen einen Balkon, was gerade im Sommer ja sehr angenehm ist. Dann gingen wir ENDLICH schlafen. Am nächsten Tag trafen wir uns, um Frühstück zu besorgen und tigerten los in Richtung Supermarkt. Das Wetter im Moment ist perfekt und genau zu unserer Ankunft fing die Kirschblüte an zu blühen. Der Supermarkt selbst ist eine klassische Reizüberflutung mit Tönen, helfenden Verkäufern (die allerdings nicht helfen, wenn sie dich nicht verstehen...), Bildchen und süßen Maskottchen von Rettichen (?) oder anderen Gemüsesorten. Ich stattete mich unjapanisch mit Milch und Cornflakes aus, um etwas Praktisches zum Frühstück zu haben. Auf dem Weg zurück ins Wohnheim verliefen wir uns, aber das gehört ja auch dazu und gönnten uns anschließend eine Mittagspause. 

Anschließend wurde der ganze Papierkram erledigt, der uns als offizielle Austauschstudenten ausweist. Danach ging es in den Park, um ein bisschen zu entspannen, in dem um 6 Uhr ein Glockenspiel mit sehr bekannter Melodie ertönte: Oh Tannenbaum. Warum auch immer. Danach ging es noch einmal in den Supermarkt, um Abendessen und ein Feierabendbier zu kaufen. Auch beim dritten Mal gewöhnt man sich noch nicht an Butter aus der Tube, die einen zuckersüß angrinst und an das viele Plastik. Einfach ALLES ist in Plastik eingepackt und ich versuche noch herauszufinden, wie ich der Dame an der Kasse mitteile, dass ich keine Plastiktüte für mein eines Teil möchte. Weil niemand großartige Motivation zum Kochen mitbrachte, gab es Instantramen (eine Art Nudelsuppe, die ursprünglich aus China kommt, aber japanisiert wurde). Die sind schon etwas besser als die deutsche Version, zudem gibt es unzählige Sorten zur Auswahl. Nach dem Abendessen ging es in den Park ein Bier trinken. Trinken darf man im Wohnheim nur auf seinem Zimmer, was allerdings sehr traurig ist, da einen niemand vom anderen Geschlecht besuchen darf. Also ist der gegenüberliegende Park die perfekte Alternative bei lauen Frühlingstemperaturen. 

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#japan#exchange#osaka