Südafrika - Kapstadt, Stellenbosch & Garden Route
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Adoption eines Pinguins

Veröffentlicht: 06.09.2019

Mittwoch 13.1.2016

Bis 9.00h gibt es in der i-lollo Lodge in St. Francis Bay Frühstück an einem großen Gemeinschaftstisch. Zwei Paare aus England teilen sich mit uns das Frühstück, das wirklich klasse ist. Frisches Obst, Joghurt in zwei Sorten, Toast, Eier auf Wunsch, 3 Sorten Marmelade, Kaffee aus einem Plunger.


Die zwei betagten, übergewichtigen Beagle trotten um uns herum und hoffen, dass etwas Essbares vom Tisch fällt.

Vor drei Jahren, erzählt uns Ann, sind hier 75 Reetdachhäuser bei einem Brand zerstört worden. 3.000 Einwohner hat St. Francis Bay. In der Saison sind es aber bis zu 30.000. Dann wird hier gegrillt, was das Zeug hält und eben von Leuten, die nicht immer im Kopf haben, dass Funkenflug hier die schlimmste aller Feuergefahren ist. Da hier beständig Wind weht, ist der Brand eines Hauses ruck-zuck der Brand von Dutzenden Häusern. Im Ort gibt es nur eine kleine Feuerwache mit vielleicht einem Löschfahrzeug.



Den Vormittag sitzen wir an unserem Flussstrand in unseren Beach Chairs, was allerdings nicht sehr gemütlich ist, weil der Wind ziemlich kalt ist. Zudem heizen hier Familien mit ihre Gefährten über das Wasser und den Strand, was einerseits akustisch nervt und andererseits auch mordsmäßig nach Benzin stinkt.

Es sind zwar 23 Grad, aber der kalte Wind kommt übers Meer. Um 12.00h gehen wir also rüber ins Hotel, schnappen uns andere Sachen und fahren auf Erkundungstour.



In St. Francis Bay Downtown gibt es ein paar Boutiquen, eine Bäckerei, ein paar Banken, einen Supermarkt – nicht wirklich was Tolles. Ich hole mir rasch eine hausgemachte Apfeltasche in der Bäckerei, die total lecker ist.

Also weiter nach Cape St. Francis. Die Strecke führt erstaunlicherweise auch hier an einem Township entlang. In dieser so reichen Ecke ist das schon überraschend und ein seltsames Bild. Das Township liegt praktisch mitten in den Feldern.


Cape St. Francis hat keine Ortskern, die Marina ist von Häusern umbaut und nicht einsehbar. Also fahren wir zum alten, schönen Leuchtturm von 1858. 



Direkt daneben ist eine Pinguin- und Seevögel-Rehabilitationsstation. Goldig stehen die oft zu zweit aneinander gelehnt einträchtig zusammen und dösen.


 Im Shop stellen wir fest, dass man Pinguine adoptieren kann. Entweder man entscheidet sich einen, den sie schon nach seiner Reha freigelassen haben oder man nimmt einen der Tiere, die hier noch beim Aufpäppeln sind. An der Wand gibt es eine ganze Fotogalerie derer, die schon adoptiert und mit Namen versehen in die Wildnis entlassen wurden.


Ich entscheide mich für eine Adoption eines noch in der Station vorhandenen Pinguins. Welcher es wird, ist ja egal. Wenn es soweit ist, kriegt man alles per Mail zugeschickt. Inklusive Adoptionsurkunde. 500 Rand sind doch hier gut angelegtes Geld. Mein Pingu wird VeeBee heißen. Innerhalb des nächsten Monats wird dann einer der gesundeten Tiere als VeeBee wieder in die Freiheit entlassen. Rund 3 Monate bleiben die Tiere üblicherweise hier und werden geheilt. Die, die ölverschmutzt sind, bleiben meist deutlich länger.

Wenn die Tiere zudem in ihrer Pflegezeit in die Mauser kommen, müssen sie eh noch weiter geschützt werden. Während der Mauser (rund 20 Tage) fressen Pinguine nichts und magern ab. Vorher fressen sie 30 Tage wie die Wilden, um diese Hungerzeit zu überleben. Rund 1,3 Kilo fressen sie dann pro Tag und erreichen ihr Höchstgewicht und halbieren sich bis zum Ende der Mauser.

Der afrikanische Pinguin ist eine bedrohte Art. Vor 100 Jahren gab es noch 4 Mio Tiere. Davon sind 90% verschwunden. Gründe wie die überfischten Meere und zunehmende Umweltverschmutzung sind die wesentlichen Faktoren bei der Dezimierung.

Wir fahren durch Cape St. Francis, was kaum Reetdachhäuser hat und dann zurück nach St. Francis Bay. Gehen schnell bei Spar Wasser kaufen und ich checke in der Sonne auf unserem Balkon meine Büro-Mails, schreibe Tagebuch und G. geht nochmals an den Strand, wo der Fluß jetzt durch die Flut deutlich mehr Wasser führt und riesig breit ist.



Der Nachmittag ist total sonnig und in der Ferne über den Hügeln hängen weiterhin Wolken.

Auf der Fahrt in Richtung Abendessen kommen wir an der kleinen Feuerwache vorbei. Hier gibt es offenbar Eulen, die vorzugsweise im Dunkeln über die Straße fliegen. Ein Warnschild wundert uns, ein Feuerwehrmann klärt uns auf.


Wir gehen nochmals in Cathy’s Catch zum Fisch essen und folgen im Anschluß dem Feuerschein in der Ferne. Das, worüber wir heute morgen noch gesprochen haben, soll doch jetzt nicht wirklich nochmals passieren?! Letztlich brennt ein Feld in unmittelbarer Nähe des Townships. Es gibt einige Schaulustige und das Feuer erscheint uns reichlich groß und lodert breit und hoch in den Nachthimmel.

Auf unserem Balkon kann man noch den Feuerschein sehen.


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