Südafrika - Kapstadt, Stellenbosch & Garden Route
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"Brückentag"...Entlang der Küste bis Francis Bay

Veröffentlicht: 05.09.2019

Dienstag 12.1.16


Heute ist sozusagen „Brückentag“. Wir fahren bei dichter Wolkendecke von Knysna nach Osten und erreichen als erste Brücke die Bloukrans River Bridge. Mit 216 m ist dies der höchste Bungee-Sprung der Welt. 

Auf dem Weg zum Visitor Center/Registrierung stehen einige Stände mit sehr schönen Holzsouvenirs. Aber nee - nicht noch was...


Im Minutentakt springen Leute von der Mitte der Autobahn-Brücke, während oben die LKWs über die N2 donnern. Wir schauen eine ganze Weile zu, jeder der springt, breitet die Arme aus. Als wir kurz darauf im Shop mit zwei deutschen Mädels ins Gespräch kommen, erzählen die, dass man das automatisch macht und das Schlimmste wirklich vor dem Absprung ist. Wer hätte es gedacht!? :-)



Auf dem Parkplatz sehen wir jemanden der als „Banana Man“ verkleidet ist. Irgendwie wirkt er wie Superman als Banane verkleidet. Er hat in einer Runde von Kumpels eine Wette verloren und ist nun heute fällig. Seine Sprungzeit hat er schon – er ist noch nie gesprungen. Seinen Sprung warten wir aber nicht noch ab und fahren weiter.


Der Himmel will nicht richtig aufklaren, daher haben wir auch Plettenberg Bay bereits vorher ohne anzuhalten passiert, weil man vor lauter Dunst und Nebel keinen Strand sehen konnte.

Einige Kilometer hinter der Bloukrans River Bridge erreichen wir Storms River Mouth

Wir sind jetzt mittlerweile im Tsitsikamma Nationalpark und haben 43 Rand für das Befahren der N2 in diesem Abschnitt gezahlt. Für die Einfahrt Richtung Storms River sind nochmal 95 Rand pro Person fällig und man muß ein Formular ausfüllen mit Namen, Telefonnummer, Passnummer.



Vier Kilometer weiter stehen wir an einer felsigen Bucht mit einer atemberaubenden Brandung. Tolle Fotomotive! Hinter dem Restaurant, wo wir parken können, beginnt der Weg zur Suspension Bridge über den Storms River Mouth – also das Ende des Storms River, wo er ins Meer mündet.

Bei der Einfahrt in den Tsitsikamma Nationalpark hat die Frau von der Parkverwaltung von 1 km für Hin/Rückweg zum Storms River Mouth gesprochen – dafür haben wir ja Zeit. 




Tatsächlich sind es 2 km, was jetzt auch nicht schlimm ist, nur der Weg besteht praktisch nur aus Steigungen und Stufen völlig unterschiedlicher Höhe. Der Weg führt wirklich durch den Dschungel und es ist ein toller Weg. Rechts neben uns rauscht das Meer, leider vom Seenebel eingehüllt kaum sichtbar.




Am Ende des Boardwalks wartet eine sausteile Treppe, die fast wie eine Leiter besser rückwärts genommen wird und dann steht man an der Hängebrücke über den Storms River. 


Unter uns kommen Kajak-Fahrer hindurch, die bald in der Schlucht links von uns verschwinden. Sieht ein wenig aus wie in den 3 Kleinen Schluchten am Yangtze. Der Seenebel über dem Indischen Ozean hat sich etwas verzogen und so hat man ein paar schöne Fotomotive. 


Einmal über die Hängebrücke hin und zurück und dann die „Leiter“ wieder hoch auf den Weg über unzählige Treppen und Stufen zurück zum Parkplatz. Die Zunge hängt einem aus dem Hals, denn mittlerweile ist es reichlich warm.

In der Mitte die Leiter/Treppe nach oben in die Büsche - zurück auf den Boardwalk



Im Restaurant trinken wir jeder erstmal einen Liter Wasser und ich gönne mir einen sau leckeren Salat. Auf dem kurzen Stück zum Parkplatz sehen wir erstmals noch rock dassies (Klippschliefer). Diese Tiere gibt es nur in Afrika. Wenngleich sie wie eine Kreuzung aus Murmeltier und Dachs aussehen sind sie die engsten Verwandten von Elefanten und haben auch nachwachsende Zähne!




Nur 10 km weiter auf der N2 nach Osten erreichen wir „Big Tree“. Auch hier müssen wir Eintritt zahlen, wieder ein Formular mit Namen, Telefonnummer, Autonummer ausfüllen und 36 Rand abdrücken (Einheimische zahlen nur 14 Rand). Wir laufen erneut durch dichten urwaldartigen Wald auf einem guten Boardwalk. Diese Grootebooms (afrikaans) sind Yellowwoods bzw. podocarbs und sehen aus wie Kauris in Neuseeland. Dieser Big Tree soll 1000 Jahre alt sein und ist ca. 40m hoch. Der Rundweg ist hier nur 1km, so dass wir bald wieder am Auto sind, da es hier nur flach durch den Wald geht.


Big Tree Rundweg

Nun ist es schon fast 16.00h un der nächste Stopp ist die Paul-Sauer-Brücke über den Storms River. Vorhin sind wir am Ende des Storms River über die lange Hängebrücke gelaufen, diese Brücke hier überspannt die tiefe Schlucht, die sich der Storms River im Inland gegraben hat. 



Den Fluss kann man von der Brücke aus nicht ausmachen, so schmal und dicht bewachsen sind die Hänge und so tief ist die Schlucht. Kurzer Fotostopp und ab nach St. Francis Bay.


Nach gut 100km durchfahren wir kurz vor 18.00h Humansdorp, was uns etwas wenig geheuer vorkommt und sind froh, dass wir hier nicht die nächsten 2 Nächte sind, sondern am Wasser. Um dorthin zu gelangen fahren wir nun einige Kilometer durch ganz flaches Marschland – was für ein Unterschied zu dem Rest der Szenerie dieses Tages. Wir hatten überwiegend neben uns hoch aufragende Berge, wilden Bewuchs, unterschiedlichste Bäume oder auch mal großflächige Kuhweiden und dann wieder dichte Wälder, Buschwerk (fynbos) oder auch riesige Farne im Unterholz. Nun also Marschland – das ist schon klasse in Südafrika.



Schon kurz vor St. Francis Bay stehen fast nur noch reetgedeckte, weißgetünchte Häuser. Die ganze Szenerie erinnert extrem an Sylt. Die Häuser sind groß, wirken teuer, luxuriös aus und wirken – wie so oft – praktisch fast alle unbewohnt.

Die i-lollo-Lodge liegt am Ende der Shore Street. Gegenüber ist der Zugang zum Strand eines Flusses, der 150m weiter ins Meer fließt. Den Strand des Merres kann man sehen aber zu Fuß durch den Fluß auch bei Ebbe nicht erreichen.


Rob, der Hausherr bringt uns kurz nach unserer Ankunft ein Tablett mit Kaffee und Keksen auf unseren Balkon. Wir wohnen hier direkt unter dem Reetdach und haben vor unserem Zimmern ein „Deck“ mit zwei Stühlen und Tisch. Das Zimmer hat einen eigentümlichen, fast muffig-säuerlichen Geruch, der von den unverschalten Reetbündeln auf dem Dach herrührt. 

Also erstmal alle Fenster auf und Durchzug. Denn auch hier gibt es keine Klimaanlage und mittlerweile ist es reichlich heiß, das Zimmer total stickig. Das Zimmer ist schön mit einem ganz netten Bad, Kühlschrank und WLAN. Der Standventilator wird erstmal in Betrieb genommen, in der Hoffnung, dass er den Muff zusätzlich rauswirbelt. Die Luftfeuchtigkeit hier in St. Francis liegt bei 70%, während wir bisher eher trockene Luft mit 40-50% Luftfeuchtigkeit hatten.

Gegen 19.00h fahren wir zurück ins Städtchen und gehen zünftig Fisch essen in einem Restaurant, das wie eine erweiterte Imbissbude wirkt. Calamari + Hake für mich beides vom Grill. Ein Castle Light dazu – herrlich!



Im Dunkeln sitzen wir noch bis nach Mitternacht auf unserem Balkon und leeren eine Flasche Delheim Wein aus Stellenbosch. Über uns breitet sich ein gigantischer Sternenhimmel aus.

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