Veröffentlicht: 15.01.2018
Selamat siang (Guten Tag) Liebe/r Teilnehmer! Verschwitzt erwache ich aus traumreichen Schlummer. Der Tag beginnt wie immer sehr warm. Heute stehen Bahasa und Opfergabenbasteln an.
Bahasa ist die indonesische Hauptsprache. Hier auf Bali werden drei Sprachen gesprochen. Bahasa, Bali und Englisch. Man könnte im übertragenen Sinne dazu sagen Bahasa ist das Hochdeutsch, Bali das Bayrisch und Englisch benutzt man wenn du mit Touristen zu tun hast. Bali finde ich persönlich schwer zu spechen wohingegen Bahasa relativ leicht von der Zunge geht. Das verrückte ist, dass es hier nur das Präsens gibt. Wann etwas passiert ist muss man aus dem Kontext des Satzes herausfiltern.
Naja erstmal frühstücken und dann mal sehen was der Tag so bringt. Der Vormittag verläuft eigentlich ereignislos. Bis zum Unterricht verbringe ich meine Zeit mit den anderen Teilnehmern am Pool. So liege ich schön im Schatten und genieße das schöne Wetter. Es ist zwar heiß, aber am Pool ist es aushaltbar.
Um 1000 beginnt dann der Unterricht. Die Bilder dazu sind hier auch zu finden.
Wir lernen so Sachen wie: Guten Morgen, guten Tag, ich heiße blablabla… halt so Sachen wie man in eine Sprache reinkommt. Aber auch der Unterricht geht vorbei und wir befinden uns schnell wieder am Pool. Mittagessen, Pool und danach beginnen wir mit den Opfergaben. Ich habe beschlossen nicht meine Fingerfertigkeiten zu trainieren sondern Videos und Bilder von den anderen zu machen. Paula bekommt die Opfergabe am schnellsten und schönsten hin. Ich bin richtig begeistert was sie für eine tolle Bastlerin ist. Schade, dass sie nur eine Woche hier ist. Sarah und Paula sind nur für die Einführungswoche da und reisen am Sonntag weiter nach Nusa Penida zum Schildkrötenprojekt. Sie hätten mit Sicherheit auch gute Arbeit im Kindergarten geleistet.
Nachdem alle fertig sind, überreicht mir Komang (eine der coordinators) eine Opfergabe. Ich war ja beschäftigt mit der Cam (hust hust). Wofür wir mehrere Minuten brauchen macht sie in einer Minute fertig. Nach der Tradition kümmern sich die Frauen hier um die täglichen Opfergaben. Einmal morgens und einmal abends. Zu diesen täglichen Zeremonien kommen noch viele andere nicht tägliche Zeremonien. Die Bewohner Balis haben dafür ihren eigenen Kalender. Wenn du willst lade ich den auch mal hoch und versuche die einzelnen Zeremonien zu erklären. Wird dann ein extra Blogeintrag.
In der Nähe ist ein Tempel, wir haben Opfergaben gebastelt, was tun wir also? Natürlich, wir gehen zum Tempel und Beten. Für die, die denken das hier sind Nazis wegen dem Hakenkreuz… sie sind keine Nazis. Dies ist ein Sonnensymbol und soll Glück bringen. Die Nationalsozialisten adaptierten dieses Zeichen nur und pervertierten die Bedeutung zu ihren Gunsten. Zudem wenn man genau hinschaut ist das Sonnenzeichen gerade und das Nazi-Hakenkreuz schräg. Somit kann man diese Beiden eigentlich gut unterscheiden.
Zurück zum Tempel. Also dort angekommen Beten wir dort der Reihe nach. Dazu wird das Räucherstäbchen angezündet in die Opfergabe gesteckt und auf den Schrein gestellt. Dann nimmt man sich ein paar Blüten, faltet die Hände mit den Blüten dazwischen und bringt die Hände ungefähr auf die höhe der Stirn. Normalerweise betet man dann fünf traditionelle Gebete was wir aber jetzt nicht gemacht machen. Ngurah (coordinator) sagt uns wir sollen erstmal beten wie wir lustig sind und mit dem letzten der fünf Gebete abschließen.
Das letzte Gebet lautet: Om Santi Santi Santi Om. (heißt so viel wie: Friede Friede Friede)
Und so, von den Göttern gesegnet, machen wir uns auf den Rückweg zu den Bungalows. Der restliche Tag ist nun wenig spektakulär. Etwas einkaufen, Pool, Abendessen, Unterhalten mit den anderen Teilnehmern, halt Business as usual. Wir sehen uns dann beim nächsten Tag. Selamat Tinggal!