stuessersreisen
stuessersreisen
vakantio.de/stuessersreisen

10.01.2018 Tag 4 Vulkan Spezial

Veröffentlicht: 30.01.2018

Selamat siang (Guten Tag) Liebe/r Teilnehmer/in!

0130… Der Wecker klingelt… Ich sterbe. Es ist mitten in der Nacht und es ist brütend heiß. Um 0200 geht’s los zur Sunrise-Tour zum Vulkan Batur. Ich frage mich wirklich, warum ich mich hierfür freiwillig gemeldet habe. Ich hätte mich nicht von den Mädels so bequatschen lassen sollen. Andererseits hätte ich mir sonst den ganzen Aufenthalt anhören können, warum ich nicht mit bin und was ich verpasst habe.

Und so starten wir zehn müde, hungrig und verschwitzt unsere Reise Richtung Batur. An richtiges Schlafen im Büsschen ist nicht zu denken bei den Straßenverhältnissen und Stoßdämpfern. Es ist ohne Verkehr eine ca. zwei Stunden Fahrt. Wir rumpeln und ruckeln uns langsam die Berge hinauf und wieder hinunter. Um ca. 0430 erreichen wir dann den Fuß von Batur. Man sieht (trotz Dunkelheit), dass dies ein Hotspot für Touristen ist. Jede menge kleine Busse und große Autos zieren den Parkplatz. Überall wuseln Gruppen von Menschen durch die Nacht auf der Suche nach einem Bergführer.

Wir hatten schon alles im Voraus organisiert und so lässt unser Führerduo nicht lange auf sich warten. Schnell bekommen wir Taschenlampen in die Hand gedrückt und so geht es los. Der Anfang des Weges ist noch einfach. Es ist eine asphaltierte Straße welche in geschwungenen Pfaden dem Gipfel entgegenstrebt. Nach ungefähr 500m verlassen wir aber den Weg und betreten einen Trampelpfad. Es ist immer noch dunkel wie im Bärenarsch, schwüle 26 Grad und wir legen einen ordentlichen Schritt zu. Auf dem Berg vor uns sehen wir die Lichter der anderen Gruppen. Es sieht so aus als würden sich Lichtwürmer den Berg hocharbeiten. Nach weiteren 700m beginnt das Gelände sich extrem zu verändern. Es liegen richtige Brocken auf dem Weg und man muss aufpassen wohin man seine Füße setzt. Im Nachhinein wundere ich mich, warum sich niemand die Haxen gebrochen hat.
Der Pfad verengt sich und es wird immer steiler. Nun geht es im Zickzackkurs den Berg hinauf. Wir haben ungefähr 2/3 des Vulkans erklommen, als sich bei mir langsam eine Atemnot einstellt (13 Jahre Rauchen lassen grüßen). Und so muss ich etwas langsamer machen. Als langsam die Sonne aufgeht, erreichen wir die Berghütte am Rande des Kraters.
Es ist ein unglaublich schöner Anblick. Es ist zwar wolkig, doch ab und zu verziehen sie sich und man kann über einen großen Teil von Bali blicken. Das Farbenspiel der Sonne und der Wolken ist atemberaubend. Überall sind Rot-, Orange- und Gelbtöne. Allein dafür hat sich der anstrengende Aufstieg gelohnt. Hier oben ist es wenigstens auch mal etwas kühler. Zum Glück habe ich ein Wechselt-shirt und meinen Bundeswehrpulli eingepackt. So ziehe ich mich schnell um. Um mich etwas von Innen zu wärmen, bestelle ich bei den Jungs von der Hütte eine leckere Nudelsuppe und einen Balikaffee. Ich muss sagen die habens drauf mit dem Würzen der Speisen.

Gestärkt und motiviert schaue ich mich mit den zwei Mädels, die an der Hütte geblieben sind etwas um. Der Rest der Gruppe ist weiter zur Spitze des Vulkans aufgebrochen. Da hatte ich am Ende nicht mehr wirklich Lust drauf, da man von dort aus nicht wirklich mehr sieht als von dem Hüttenplatz. Achja dieser liegt auf einer Höhe von 1717m wie das Foto im Anhang beweist.

Die jungen Damen, welche bei mir bleiben heißen Tiffany und Julia, die beiden Amerikanerinnen die mitgekommen sind. Wir schauen uns also dort gemeinsam um und machen auch viele Fotos.
Batur ist ein aktiver Vulkan. Er ist mit einem Netzwerk von unterirdischen Tunneln verbunden, welche ganz Bali durchziehen. Agung ist der große Bruder von Batur, welcher momentan auch schwer am rauchen ist. Der letzte Ausbruch von Agung war 1963 und kostete viele Inselbewohner das Leben. Einen Monat später brach dann auch Batur aus, was wieder etliche Leben kostete. Somit ist anzunehmen, dass wenn Agung komplett erwacht, einen Monat später auch Batur Feuer speit. Momentan Raucht Agung nur und ich hoffe, dass dies auch so bleibt bis ich abreise. Alleine die Rauchsäulen sind aus der Entfernung ehrfurchtgebietend.
Die vulkanische Aktivität ist ein Fluch und ein Segen gleichzeitig für Bali. Sie bringt den Tod aber auch das Leben, denn durch die Asche und das mineralhaltige Lavagestein ist die Insel so fruchtbar. Der Fluch der einen Generation ist der Segen der Nächsten.

Hier oben auf dem Berg lebt eine große Gruppe Affen, welche sich hier angesiedelt hat. Früher lebten sie unten am Fuße des Berges, doch seit die Touristen den Vulkan besteigen leben sie oben. Die Viehcher sind richtig frech. Die öffnen Taschen oder bespringen Leute, um Futter zu bekommen. Eine vom Menschen geschaffene Nische. Wir verbringen dort oben ein paar Stunden. Nachdem wir uns an der Landschaft sattgesehen haben, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wir nehmen eine andere Route nach unten, welche mir im Nachhinein noch gefährlicher erscheint als die Aufstiegsroute. Kann aber auch sein, dass ich beim Abstieg einfach mehr vom Weg gesehen habe. =D Das letzte Drittel des Weges ist wieder asphaltiert. Wir sehen hier alle Möglichen Arten von Feldern am Wegesrand. Chilli, Zwiebeln oder Knoblauch überwiegen aber beim Anbau. Sie scheinen hier in der Höhe gut zu gedeihen

Erschöpft erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Insgesamt belief sich die Strecke auf 3,5km mit einem Höhenprofil von ca 1,5km pro Strecke (also 7km & 3km für diejenigen mit Dyskalkulie). Es war sehr anstrengend, aber der Ausblick hat sich gelohnt. Kann ich nur jedem empfehlen, wer Bali besuchen sollte.

So, das wars mit dem Special. Wir sehen uns dann am Sonntag wieder. Selamat Tinggal! 

Antworten (2)

De Buitre
super bericht danke. weiter so andi der baliban... gruß aus dem kalten passau jürgen

Andreas
der baliban versucht sein bestes ;) danke fürs lesen und das lob. geht runter wie butter =D