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Cajon del Maipo

Veröffentlicht: 13.12.2018

Um 6:30 soll der Wecker klingeln. Ich bin schon etwas eher wach und stehe auf. Sortiere meine Sachen, bringe alles, was ich heute nicht brauche in den Gepäckraum und trinke noch einen sehr schlechten Kaffee im Hostel. So langsam tun mir fast alle Knochen weh von den vielen Unternehmungen der letzten Tage aber vor allem wegen dieser wirklich beschissenen Matratze... Ich konnte jede einzelne Feder spüren die letzten 3 Nächte. Egal, eine richtige Backpackerin muss das aushalten ;-)

Gegen 7:30 holt mich Felipe von „Eco Chile“ samt Fahrer Tomas und fünf weiteren Touris ab. Ganz hinten sitzt ein junges Pärchen aus GB, die ihr Haus verkauft haben und nun für mindestens 6 Monate eine Weltreise machen. In der Mitte ein älteres Pärchen aus Arizona, USA, welches gefühlt schon überall war und links neben mir eine junge Frau aus China. Alle supernett, ich freu mich auf den Tag im Cajon del Maipo, ca 100km außerhalb von Santiago in den Anden. 


Wir fahren ungefähr 1,5 Stunden zu unserem ersten Stopp. Dort trinken wir ein Heißgetränk und essen Weihnachtskekse. Das Lokal ist unfassbar deutsch vom Interieur und in der Auslage viele Kuchen. Tatsächlich nennen es die Chilenen auch Kuchen. An jedem Lokal, welches uns weiter begegnen wird gibt es KUCHEN! Nun schnell mal Weihnachtsstimmung bei mittlerweile schon über 20 Grad getankt und weiter gehts immer höher ins Andengebirge gesäumt von Walnussbäumen und Zypressen.

Irgendwann sehe ich auch den ersten Gletscher und die schneebedeckte Gipfel. Ein Traum!



Weil alle nochmal für Hombres und Mulheres müssen halten wir auf einem kleinen Hof im Nichts an. Dort lebt eine Farmerfamilie mit einigen Tieren, die auf ihrem Gelände eine Holzhütte mit Toiletten errichtet haben. 500 Pesos (0,65 €) für 1x Pipi. Das Geschäft scheint sich zu lohnen. Es halten ständig Kleinbusse mit Touris an und dazu kann man noch frische Empanadas für den weiteren Weg kaufen. Mach ich natürlich :-) 




Husch husch, alle wieder in den Bus - weiter gehts. Die Straße ist nicht mehr asphaltiert sondern eher eine Schotterpiste. Kurz vor unserem nächsten Stopp wird diese Schotterpiste unfassbar eng, links neben uns der See „Embalse del Yeso“ und tiefer Abhang. Ich sterbe fast vor Angst, aber eine richtige Backpackerin muss auch solche Situationen einigermaßen lässig überstehen. Das Panorama macht alle Sorgen wieder wett. Wir halten irgendwann an und können 30 Minuten am See rumlaufen und Fotos machen. Hier ein paar Bilder...





Als wir wieder am Bus sind haben Felipe und Tomas ein Picknick mit chilenischen Köstlichkeiten vorbereitet inklusive chilenischem Rotwein. Juchuuuu! Alles superlecker und das in dieser herrlichen Landschaft. Ich bin selig! 



Nach dem kleinen Snack fahren wir zurück und halten irgendwann nochmal an einem Lokal, das traditionelle chilenische Küche anbietet. Wir essen frische Empanadas, bevor wir wieder Richtung Santiago aufbrechen.

Am Hostel abgesetzt hole ich meine Sachen, laufe zur Metro, fahre ein paar Stationen und suche mein neues Hotel im Barrio Paris-Londres. Ich hatte keine Lust mehr auf das laute Hostel und zwei Nächte mal ein Zimmer für mich ist supigut. Das Hotel ist ein wahnsinnig altes Haus in einem wunderschönen Barrio Nähe der Universität. Kopfsteinpflaster, protzige Häuser aus herrschaftlichen Zeiten und in den kleinen Gassen ertönt Jazzmusik. Live. Für die Gäste der Restaurants, die ihre Tische und Stühle draußen aufgestellt haben.

Und weil das WLAN im eigentlich gebuchten Einzelzimmer nicht funktionierte bekam ich ein Upgrade. Habe jetzt ein Doppelzimmer mit großem Bett. Juchuuuu! Und das absolute Highlight ist die Dachterrasse. Ich fühle mich gerade wahnsinnig erwachsen, dass ich in diesem Hotel bin und nicht auf einer durchgelegenen Matratze in einem Low-Budget Hostel^^



Hier sitze ich nun bei einem Bier, welches mich Anstrengungen kostete es zu besorgen. Die Kioske (Minimarkets) haben kein Bier, auch keines an der Hotelrezeption. Also lief ich weiter und kaufte eine Dose (Mama verzeih) in einer Sandwichbar. Warum ist das so? Ich vermute ein Relikt aus der Militärdiktatur! Wir Kommunisten regulieren ja gern, aber niemals den Bierkonsum :-D

Anders kann ich es mir nicht erklären^^



Morgen möchte ich auf ein Weingut außerhalb von Santiago fahren. Aber alles sehr gemütlich :-)

Besos <3 st. 


 


 












 


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