Spätzle süßsauer
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Kuala Dingsbums: Viel mehr als Heimat der Petronas Towers! - plus unser Fazit zu Malaysia

Veröffentlicht: 31.07.2019

Es heißt mal wieder: Big city life! Um die Lyrics des gleichnamigen Lieds der Band Mattafix weiter auszuführen: "... here my heart have no base" (Achtung grammatikalisch falsch :) ). Tatsächlich ist es so, dass wir Spätzle uns in den meisten Städten weniger wohl fühlen als auf dem Ländle. Nichtsdestotrotz sind wir oft fasziniert von den urbanen Kulissen und uns entfährt das ein oder andere "WOW!".
Nach Tokyo, Osaka, Peking, Xi'an, Shanghai, Hoh Chi Minh, Phnom Penh, Bangkok, Yangon, Mandalay, (und später Singapur) können wir nun auch Kuala Lumpur auf die Liste unserer in Asien besuchten Großstädte setzen. Wobei man hierbei anmerken muss, dass zwischen einzelnen dieser Millionen-Einwohner-Städte" enorme Unterschiede bestehen! Nicht nur in Sachen Kultur/ Lebensweise, sondern vor allem was den Fortschritt in Bezug auf Infrastruktur, Technik und im Allgemeinen Modernität betrifft. 


Kam uns Georgetown noch als hippe und lässige Stadt vor und vermittelten uns die Cameron Highlands das blühende Leben auf dem malaiischen Land, bekommen wir durch Kuala Lumpur (kurz KL) nun das geschäftige Treiben einer doch sehr modernen Großstadt mit.
Zudem erreicht das Ausmaß an kultureller Vielfalt in Malaysia hier seinen Höhepunkt: Wir konnten schöne Moscheen bestaunen und Zugstationen in „muslimischem“ Design, dann gab es nur ein paar 100m entfernt hinduistische Tempel sowie bunte und verzierte „indische“ Straßen und auch das in vielen Großstädten bekannte China Town durfte nicht fehlen. Zudem kam der europäische Einfluss aus der britischen Kolonialzeit durch die Kirchen, die man hier und da sah, zum Vorschein. Hatten wir zuvor in Malaysia mehr Kontakt zur indischen Kultur, so begegneten wir hier vermehrt auch Menschen muslimischer Herkunft und eben muslimischen Bauten. Hach, was für eine schöne Abwechslung zu den ganzen buddhistischen Tempeln der letzten Monate!

Die Hauptstadt Malaysias hat sowohl innerhalb als auch außerhalb einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wir beschränkten uns wie immer auf das nötigste (=bekannteste und/ oder die, in unseren Augen, schönsten Orte).
Den Anreisetag gestalteten wir gewohnt locker. Wie sonst auch schlenderten wir um das Viertel unseres Hotels. Da dieses sehr zentral gelegen war und sich in der Nähe des Central Markets befand, beschlossen wir auch gleich dort hinzugehen.


Anders als in den großen Markthallen wie bspw. in Hoh Chi Minh oder Phnom Phen, fanden wir diese Halle sehr ordentlich und übersichtlich vor. Und mehr noch: Sie war wirklich schön!


Während Nadine besonders von den bemusterten Böden angetan war, leuchteten Max’ Augen, als er die ganzen „Gruschtelläden“ (Zitat Nadine) erblickte. Er ist nämlich schon seit Beginn der Reise intensiv auf der Suche nach einem „leighter wif än integreitet watsch“ - also ganz klar: einem Feuerzeug mit integrierter Uhr (er ist natürlich Nichtraucher, findet aber Gefallen an schönen Feuerzeugen). Aber nur in der Farbe Gold. Und mit schönem Design. Natürlich sollte die Uhr auch funktionieren. Und der Preis sollte ebenfalls stimmen. Wenn dem bisher nicht so war, und der Händler per se nicht mit sich verhandeln ließ, verließ Max diesen mit den Worten „Bandito, Bandito!“.
(Leider hatte Max auch dieses Mal kein Glück in einer lokalen Markthalle, jedoch wurde er dann im Internet fündig, nachdem er auch dort seit Monaten gesucht hatte)

Rings um unseren Block fanden wir bunte Kulissen:



Durian - das ist DIE Lieblingsfrucht in Südostasien. Entweder man liebt sie oder man findet sie furchtbar...


Nach dieser Tour suchten wir uns eine Mampfstätte auf. Nadine hatte seit den Cameron Highlands wortwörtlich einen Narren am indischen Veggie-Food gefressen (Wen wundert‘s. Bei so viel Auswahl an Essen fühlte sich die ehemalige „Rice-With-Vegetable-Esserin“ ja fast gar überfordert). Also war klar, in welcher Küche wir an diesem Abend satt wurden.


Den Rest unserer Erlebnisse packen wir euch (und uns, denn der Blog ist auch für uns eine tolle Erinnerung an die Reiseabenteuer) in eine Bildergalerie:


Am ersten vollen Tag in KL fuhren wir zu den Batu Caves (Kalksteinhöhlen). Das eigentliche Highlight sind für viele nicht die Höhlen an sich, sondern die kunterbunt bemalte Treppe mit 272 Stufen. 


... und nochmal ein Bild, um diese schönen Treppen zu würdigen (oder doch eher um eine Verschnaufpause zu machen?)

Und auch selbst im Höhleninneren war die Höhle an sich eher zweitrangig für die Besucher: Wieder einmal stahlen Affen einer Sehenswürdigkeit die Show, indem sie flink das Essen der Besucher aus den Händen und sogar Taschen stahlen.




Im Bereich vor dem Höhleneingang gab es einige Leckereien - dachten wir zumindest...

...aber wieder einmal hat uns ein asiatisches süßes Stück enttäuscht. Das können die deutschen Bäcker einfach besser :)

Den Abend verbrachten wir mit Sport - und zwar nicht wie sonst mit Bodenübungen, um uns auch während der Reise fit zu halten, sondern im hoteleigenen Fitnessraum. Darauf freuten wir uns schon sehr lange!


Auch bot sich uns während dem Training ein toller Ausblick auf die Stadt. Zudem hörten wir die neusten Balkan- und Indian- Musikhits, was für doppelte Motivation sorgte.


An Tag 2 ging’s direkt zu den Petronas Twin Towers. Eigentlich wollten wir die Zwillingstürme bereits nach den Batu Caves besichtigen, jedoch machte uns das Wetter (ab und an starker Regen) einen Strich durch die Rechnung. Das ist sehr untypisch und kam unerwartet, denn die Regenzeit in Malaysia betrifft normalerweise die Monate Oktober bis März.

KL ist sehr grün gestaltet und beherbergt vor den Zwillingstürmen eine interessante Baumart: den Indian Rubber Tree

Damit wir die Türme auch bei Nacht sehen, haben wir uns abends auf in eine Hotelbar gemacht, und von dort aus eine tolle Aussicht genossen.
Spätestens jetzt stellen die Türme das beeindruckenste Bauwerk dar, welches Max je gesehen hat.

Die Jamek Moschee ist eine der ältesten in KL und wurde schon 1909 erbaut. Neben den hohen Häusern wirkt sie fast gar winzig.

Rechts auf dem Bild ist der Fahnenmast zur Unabhängigkeit Malaysias zu sehen.



Fazit Malaysia

Wow, die Malaien haben nochmal eine ganz andere Kultur und Lebensweise als die Länder, die wir zuvor besucht haben. Im positiven aber auch im negativen Sinne. Natürlich war zunächst einmal die Tatsache, dass wir gegen Ende unserer Reise noch eine andere Kultur und damit andere Gewohnheiten sowie eine andere Küche kennenlernen durften, toll. Auch freuten wir uns beim Grenzübertritt über ein moderneres Land mit sehr gut befahrbaren Straßen - verglichen mit den anderen südostasiatischen Staaten. Die Malaien sind im Großen und Ganzen ein freundliches Volk und heißen ihre Besucher freundlich willkommen. Auch wir haben uns sehr wohl und willkommen gefühlt.

Eine andere Kultur - das war für uns vor allem die indische und die muslimische Kultur. Diese beiden sind nicht nur verglichen mit den von uns besuchten asiatischen Staaten verschieden, sondern auch um ein Vielfaches von unserer westlichen Kultur zu unterscheiden. Und das nicht immer im positiven Sinne. Besonders eine Sache gab uns zu denken: Frauenrechte werden sehr klein geschrieben. Dies bekam selbst Nadine als Touri zu spüren. Bei ihren Bestellungen in indischen Restaurants kam es das ein oder andere Mal vor, dass nicht sie, sondern Max angesehen wurde. Auf der Straße bemerkte sie nicht nur einmal anzügliche Blicke, nur wenn die Hose einmal nicht bis zum Fußknöchel reichte. Jedoch muss es für Frauen in Malaysia um 5 Tonnen leichter sein zu leben. Wir haben, wie euch bekannt ist, in den Cameron Highlands mit einer Frau gesprochen, die für eine längere Zeit in Indien gelebt hat - und diese Erfahrungen waren bedeutend schlimmer. Auch berichten einige Dokumentarfilme von den Zuständen mit denen Frauen in Indien leben müssen. Diese Sache und die Tatsache, dass es dort im Allgemeinen nicht annähernd so friedvoll und sauber hergeht wie in Malaysia, hat uns darin bestärkt, bei unserer Reise auf Indien verzichtet zu haben.

Alles in allem haben wir jeden der drei Aufenthaltsorte in Malaysia aber sehr genossen und können dieses Land allen empfehlen.


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