Veröffentlicht: 08.06.2019
Mit einem defekten Gepäckband begann unser zweitägiger Aufenthalt in Hanoi. Es war unser dritter außerplanmäßiger Flug. Die Infrastruktur für die Schnellzüge scheint in China doch noch nicht vollständig ausgebaut zu sein. Vor allem Verbindungen ins Ausland gestalten sich offenbar schwierig. Wir entschieden uns also für die wesentlich schnellere Variante. Ursprünglich wollten wir nur drei Verbindungen per Flugzeug zurücklegen, um die Länder ständig vom Boden aus zu sehen und kennenzulernen. Nach Japan, von Japan nach China und von Singapur zurück nach Deutschland. Aber diese drei Flugverbindungen mehr haben unser ursprüngliches Vorhaben nun auch nicht zerstört. Von China, da sind wir uns einig, haben wir auch so sehr viel und genug gesehen. Und es sollen auch die letzten Flüge gewesen sein.
Nun aber wieder zu Hanoi. Angekommen mit dem Bus im Zentrum lag ein zwanzigminütiger Fußmarsch zum Hotel vor uns. Und noch nie sind wir derart vielen Motorrollern begegnet. Die Straßen sind nur so überfüllt mit diesen Gefährten. Verkehrsgesetze gibt es nicht. Das Sprichwort „Wer bremst verliert“ bekommt hier eine völlig neue Bedeutung.
Nachdem wir unsere Rucksäcke im Hotel abgeladen hatten, machten wir uns abends noch auf den Weg zum Friseur. Das war bei uns beiden nötig.
Schnell stellten wir fest, dass die Preise in Vietnam ein Witz zu denen in China, vor allem aber in Japan sind. Ähnliches hatten wir schon vor der Reise aus unterschiedlichsten Quellen gehört. Und wer Meeresfrüchte (wie Max) liebt, der ist in Südostasien unabhängig vom extrem günstigen Preis sowieso bestens aufgehoben.
Effektiv hatten wir nur 1,5 Tage in Hanoi, was aber absolut ausreichte. Die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt von Vietnam liegen eigentlich alle im Zentrum. Da auch unser Hotel zentral gelegen war konnten wir alle zu Fuß erreichen.
Auf zwei Highlights möchten wir besonders eingehen: Das eine muss man sich so vorstellen: Mitten durch Hanoi führt eine Bahnstrecke. Und es ist nicht so, dass die angrenzenden Häuser übermäßig viel Abstand zu den Gleisen haben. Nein, sie sind direkt an die Gleise gebaut. Und wenn man nicht einen geeigneten Platz oder eine Nische an der Häuserzeile findet, so wird man eben unfreiwillig von dem Zug „mitgenommen“. Dieser wird allerdings immer sehr früh angekündigt. Wir saßen beim ersten Zug den wir „erlebten“ in einem Café direkt an den Gleisen. Die Menschen vor Ort haben die Umstände für sich erkannt und ein Geschäft daraus gemacht. Nahezu jedes Haus in dem Abschnitt wo wir waren ist auch gleichzeitig eine hippe Lokalität. Kurz bevor der Zug kam, mussten wir unseren Tisch und Stühle nach hinten räumen, damit diese von der Bahn nicht weggeräumt werden. Um die Situation zu verdeutlichen und eine genaue Vorstellung zu vermitteln sind folgende Bilder sehr hilfreich:
Unabhängig von den Sehenswürdigkeiten, die wir uns im Laufe des Tages ansahen, war das zweite Highlight die Stadt selber. Die Häuser sind oft schön, wenn auch in der Regel heruntergekommen. Und nahezu jede Häuslichkeit dient auch als Verkaufsstand oder Laden. Dass dabei jeder dasselbe anbietet ist offenbar egal. Die Architektur, die vollen Straßen, unzählbar viele Motorroller, unterschiedlichste Gerüche an jeder Ecke und natürlich die Menschen formen diese Stadt zu dem, was sie ist: Verrückt, chaotisch und interessant zugleich.
Und hier noch die wichtigsten Erlebnisse in einer Bildübersicht:
Nach Hanoi geht es weiter zu der wichtigsten Sehenswürdigkeit von Vietnam: Der Ha Long Bay. Wahrscheinlich eines der beeindruckendsten Naturparadiese unserer Reise.