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Seifhennersdorf

Veröffentlicht: 31.05.2018

Am Montag (28.05.2018) treibt es mich gegen Neun aus dem Zelt. Die am Vorabend gewaschene Wäsche ist noch nicht ganz trocken und wird in die Sonne umgehängt. Unter selbiger erscheint es schon wieder ganz schön warm, also erstmal ab ins kühle Nass. Nach dem ausgiebigen Bad gibt es Frühstück für mich und den Dicken. Zum Verdauen döse ich noch etwas in der Sonne, bevor ich unsere sieben Sachen packe und wir gegen halb Zwölf aufbrechen. Zu Beginn unserer heutigen Etappe geht es durch Kyjov (Khaa) bis zu dem Örtchen Dlouhý Dùl (Langer Grund), das laut einer informativen Tafel durch seine vielen Umgebindehäuser geprägt ist. Selbige entstanden durch das Aufeinandertreffen von slawischer und deutscher Bevölkerung in der Gegend und können folglich als eine Mischung aus Blockhaus und Fachwerkhaus angesehen werden. Der Großteil der Häuser und dadurch die gesamte Ortschaft macht einen sehr gepflegten Eindruck. Weiter geht es nach Osten, der Křinice folgend, nach Krásná Lípa. Einen Abzweig zur mittelalterlichen Burgruine Krásný Buk verpasse ich, aufgrund der erneut hohen Temperaturen kommt aber kein Ehrgeiz auf danach zu suchen. Gleich am Ortseingang von Schönlinde nutze ich die erste Einkaufsmöglichkeit um unsere Vorräte etwas zu ergänzen. Das Städtchen ist im Westen von recht großen, vereinzelt genutzten, Industrieanlagen und Fabrikantenvillen geprägt. Zur Ortsmitte und entlang der Varnsdorfská hat es dann eher dörflichen Charakter. Im östlich gelegenen Waldgebiet machen wir an einem kleinen Teich für ein Stündchen Pause, bevor wir uns in nordöstlicher Richtung wieder der deutschen Grenze nähern. Wir überqueren eine gut ausgebaute und offensichtlich viel frequentierte Landstraße um auf deutscher Seite entlang des Waldflusses weiter in Richtung Seifhennersdorf vorzudringen. An einem kleinen Teich ist Schluss für heute und ich baue das Zelt etwas versteckt in einem kleinen Wäldchen auf. Im Trinkwasserschutzgebiet möchte ich lieber keine große Aufmerksamkeit erregen. Bis auf ein paar Hundegassigeher, deren vierbeinige Begleiter Rango gebührend begrüßt, klappt das auch ganz gut. Trotz etwas Donner und ein paar Wolken bleibt kühlender Niederschlag aus und wir ziehen uns gegen Neun ins Schlafgemach zurück.

Der Dienstagmorgen geht ganz routiniert über die Bühne, die notwendigen Handgriffe sitzen langsam wieder. Nach einem kurzen Schwatz mit zwei Frauen, deren Hunde Kontakt zum Dicken gesucht haben, machen wir uns gegen halb Elf auf die Socken und sind eine Stunde später an der Kirche von Seifhennersdorf angekommen. Hier stelle ich Rango mit samt dem Gepäck an einem schattigen Plätzchen ab und mache mich an ein Ringel in dem Ort. Genauer halte ich nach dem Kirchenbuchamt Ausschau, habe ich doch meinen Nachnamen von Vorfahren die hier gelebt haben. Lange muss ich nicht suchen, befindet sich das Pfarramt doch direkt neben der Kirche. Laut Schild öffnet selbiges erst wieder von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr seine Pforten. Bleiben mir also gut zwei Stunden um mich in dem Nest etwas zu vertuen. Aber ich will mich nicht beschweren, ist doch der Dienstag der einzige Wochentag an dem das Pfarramt auch Nachmittags geöffnet hat. Im großen und ganzen also wiedermal eine Punktlandung! In der nahe gelegenen Fleischerei gönne ich mir ein warmes Mittag samt kühler Fanta und organisiere auch Rango etwas gegen den schnellen Durst. Anschließend drehe ich noch eine Runde über den schattigen Friedhof, der Name Rafeld ist dort aber nirgends mehr zu finden. Pünktlich um Zwei wird mir am Pfarramt Einlass gewährt und ich darf die folgenden 3 Stunden nach Spuren meiner Vorfahren suchen. Ein paar Dinge konnten recherchiert werden und müssen demnächst in bereits überlieferte Familiengeschichte eingearbeitet werden. Viertel Sechs geht es dann mit dem Bus nach Zittau, wo ich mir am Olbersdorfer See ein lauschiges Plätzchen zum Zelten verspreche. Im Kaufland werden die Vorräte aufgefrischt und ein Käffchen genossen, bevor wir uns auf den Weg zum Nordstrand des Olbis machen. Dort angekommen wird der Einfachheit halber Sack und Pack am FKK-Bereich abgeworfen, blank gezogen und sich in die Fluten gestürzt. Anschließend begebe ich mich auf die Suche nach einem gemütlichen Platz zum Verweilen und werde etwa 50 m südlich des regulären Badestrandes fündig. Ich bringe Rango und unser Gepäck an das lauschige Plätzchen und schlage unser Lager auf.

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