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Munții Făgăraş - bis zum Lacul Avrig

Veröffentlicht: 04.10.2017

Am Montag, den 25. September 2017, ist es dann endlich soweit, wir brechen ins Fogarascher Gebirge auf. Der Morgen bietet gleich einen guten Vorgeschmack auf die nächsten Tage, es ist eiskalt. So komme ich erst gegen 10 Uhr aus den Federn. Die rumänische Hochzeit, welche die beiden letzten Tage und vorallem Nächte über den Zeltplatz hereingebrochen ist, spielte dabei sicher auch eine Rolle. Ich nutze die Gelegenheit nocheinmal ausgiebig warm zu duschen, für die nächsten Tage wahrscheinlich das letzte Mal. Am Nachmittag sind wir dann abmarschbereit und begeben uns zum Bahnhof Făgăraş. Nach einer anderthalben Stunde Zugfahrt steigen wir in Racovița aus und laufen gen Süden, das Hochgebirge ständig im Blick. Schaut vielversprechend aus, nur die teilweise schneebedeckten Hänge machen mir etwas Sorgen. Ich schlage unser Lager kurz nach dem Ortsausgang von Sebeşul de Sus auf und nach einem kleinen Abendbrot geht es ins Nest.

Den nächsten Morgen habe ich komplett verpennt und so starten wir den Aufstieg in die Berge erst am frühen Nachmittag. Rango schien das ganz recht, geweckt hat er mich jedenfalls nicht. Die ersten Kilometer geht es entlang eines kleinen Gebirgsbaches relativ gemächlich nach oben. Nach den ersten 2h und 6km verlassen wir das Tal und steigen teils extrem steile Hänge hinauf. So bewältigen wir in den kommenden zwei Stunden gerademal 2km Luftlinie. Am frühen Abend erreichen wir eine Schutzhütte, die etwa 400m von der Cabana Suru entfernt liegt. Die ausgeschilderten 30 Minuten bis dorthin (mein eigentliches Tagesziel) traue ich mir nicht mehr zu. Die Wetterschutzhütte macht einen brauchbaren Eindruck und wird wohl auch regelmäßig von Hirten genutzt, nur so ist der Vorrat an Feuerholz und der viele andere Krempel erklärbar. Das Feuer (Rauch zieht durch ein Loch im Dach ab) halte ich fast die ganze Zeit am laufen und so verbringen wir die erste Nacht im Munții Făgăraş bei angenehmen Temperaturen.

Am Mittwoch (27.09.2017) verlassen wir die Schutzhütte gegen Mittag und erreichen die Cabana Suru (1450m) eine viertel Stunde später. Ich schwatze etwas mit dem Wirt, trinke ein Käffchen, spendiere etwas Schokolade und mache mich dann weiter auf den Weg zum Şaua Suru (2110m), welchen ich nach weiteren gut 2h erreiche. Die knapp 700 Höhenmeter waren wieder ein Kraftakt für mich. Rango ging größtenteils außer Sichtweite vorneweg. Das war mir ganz lieb so. Ihn permanent, nahezu mühelos, die Hänge hinauftänzeln zu sehen, hätte mir vielleicht die gute Laune verdorben. Nach dem Suru-Sattel führt uns der Kammweg über den Budislavu-Gipfel und dann hinunter zum Avrig-Sattel. Von dort ist es nur noch ein kurzer Abstieg zum Lacul Avrig, an dem für die heutige Etappe Endstation ist. Kurz vor Sechs baue ich unser Zelt innerhalb eines, aus Steinen aufgestapelten, Windschutzes am Ufer des Avrigsees auf. Wie schon den ganzen Tag ist es neblig und recht kühl. Bevor ich mir ein warmes Abendbrot schmecken lasse, wasche ich mich noch fix (!!!) im eiskalten Gebirgswasser. Da auch die Lufttemperaturen mittlerweile in Richtung Minusgrade absinken, verziehe ich mich bei Zeiten in den wärmenden Schlafsack.

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