sowardas
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Síld

Veröffentlicht: 24.07.2023

Ein Tag wie im isländischen Bilderbuch startet wohl mit Regen und tief hängenden Wolken. Von daher war es heute ein Bilderbuch-Start. Ich habe alles angezogen, was das Gepäck hergab und die Jacke zuließ 😁 denn frische +8°C gab es zum Regen noch dazu. Das Gute daran: ich habe weniger Gepäck.

Gut gerüstet fahre ich los, zurück über die gestern noch gelobte Straße. Diese hat sich durch die Feuchtigkeit in eine etwas schlammige Strecke entwickelt. Beim ersten Stop in Akureyri erkenne ich Hildegard kaum wieder,  so dreckig war sie. Glücklicherweise standen wir bereits an einer größeren Tankstelle, die auch Schlauchbesen mit kostenlosem Wasseranschluss hat. Es putzten auch schon einige Fahrer ihre Fahrzeuge und da habe ich mich angeschlossen. Danach gab es im Kiosk getrockneten Schellfisch und der Verkäufer empfahl dazu Butter. Na, das habe ich gleich mal ausprobiert und kann es nur weiterempfehlen. 

Weiter ging es über die 82 immer schön der Küste entlang Richtung Nordspitze der Halbinsel Tröllaskagi. Dazu musste ich auch durch einspurige lange Tunnel fahren, auch das war ein erstes Mal für mich. Es gibt in solchen Tunneln ca. alle 500 m Haltebuchten für den Verkehr, der die Vorfahrt gewähren muss. In meiner Fahrtrichtung war dies meine Spur. Also stoppte ich bestimmt 10 mal und ließ Gegenverkehr passieren. Es gibt auf Island auch viele einspurige Brücken. Hier gilt, dass derjenige Vorfahrt hat, der die Brücke zuerst erreicht.

Tunnel, einige Berge mit Wolkenkappen und viele Regentropfen später kam ich auf die Straße 76 und dann in einen Ort, der irgendwie zum Halten einlud. Es regnete auch gerade nicht. Ich war in Siglufjörður angekommen. Hier war früher das Eldorado des Heringsfischfangs. In den ersten 70 Jahren des letzten Jahrhunderts blühte hier die Verarbeitung des Herings! Und das Seemannsleben! Das Herring Era Museum ist einen Besuch wert; der Fischgeruch sitzt noch in den alten Hallen und die Beschwerlichkeit des damaligen Lebens lässt sich gut ahnen. 

Und weiter geht es. Immer wieder habe ich Halteplätze genutzt, um die Landschaft zu genießen. Durch das Wetter blieb zwar einiges im Verborgenen,  was aber auch seinen Reiz hat. Ich bin froh, dass ich trotz Regens die lange Route entlang der Küste gefahren bin. So viel landschaftliche Schönheit!



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