Veröffentlicht: 25.09.2023
Die Reise nähert sich ihrem Ende. Heutiger Start ist in Bad Sulza. Die Route führt durch schöne Thüringer Landschaft und über kleine Straßen. Das mit den kleinen Straßen ist dann ungeschickt, wenn es Richtung Autobahn geht. Das Hermsdorfer Kreuz ist in der Nähe, die A4 und A9 sind wichtige Verkehrsadern. Entsprechend voll sind heute morgen die kleinen Straßen...
Aber bald bin ich in der Region der Tälerdörfer, südlich von Jena. Hier ist es ruhig. Man trifft sich am Zaun und hält einen Schwatz, ein Traktor stört kurz, man dreht sich nach dem einzelnen Motorrad um. Die Leuchtenburg kommt in mein Sichtfeld. Erst weit entfernt, dann immer mal wieder und zum Schluss im Vollbildmodus 😊 Hier ist mir nun auch eine Strecke besonders vertraut und ich genieße die Fahrt. Mache Stop im Dorf, in dem die Eltern lebten; es ist Mittagszeit. Niemand Bekanntes ist zu sehen, es ist für mich ein letzter Abschied.
Im Städtchen nebenan stehen auf dem Parkplatz an der Schule die guten alten Simson Mopeds der Schüler. Schön, dass sie so gut gepflegt werden und ihre Langlebigkeit unter Beweis stellen können.
Dann komme ich auf der Straße am alten Garten vorbei und verlasse allmählich das Orlatal. Die Straße windet sich recht abenteuerlich durch die Ortschaften, Wald und Wiesen. Nun bin ich im Schiefergebirge, das sich Thüringen, Franken und das Vogtland teilen, habe die Saale ein letztes Mal überquert und nähere mich dem Main. Und damit der Grenzlinie zwischen Süd- und Norddeutschland, für manchen auch die Weisswurstgrenze ... aber da streiten sich die Gemüter.
Ganz in der Nähe der alten Geyersburg, jetzt Schloss Geiersberg, schlafe ich heute ein letztes Mal in fremden Betten. Vorher lasse ich mich jedoch noch vom mittelalterlichen Stadtkern des Städtchen Seßlach bezaubern.