Sommer, Sonne, Kaktus
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Und täglich grüßt das Murmeltier!

Veröffentlicht: 02.04.2020

Wegen des bevorstehenden Lockdowns von mindestens 4 Wochen brauchten wir eine Unterkunft, in welcher wir die gesamte Zeit bleiben konnten. Die Hostelmitarbeiter in Wellington haben uns hier glücklicherweise in ein Hostel der selben Kette eingebucht, andernfalls hätten wir hier auf die Schnelle keinen Platz mehr bekommen. Zu zweit waren wir in einem 4-Bett-Zimmer untergebracht. Da sich eigentlich jeder isolieren müsste, dass in einem Hostel aber nicht wirklich möglich ist, wurden zumindest die Zimmer nur zur Hälfte belegt.

Alle Gemeinschaftsräume und Terrassen sind geschlossen. Dreimal am Tag dürfen wir die Küche benutzen. Jedem Stockwerk wurden feste Zeiten zugeteilt, so dass wir mit den Leuten der anderen Etagen nicht in Kontakt kommen. Für uns in der 1. Etage heißt das 6.45 - 7.30 Uhr Frühstück, 11.30 - 12.15 Uhr Mittagessen und 17.30 - 18.30 Uhr Abendessen. Jedes Zimmer muss an einem anderen Tisch sitzen. Einmal am Tag dürfen wir das Hostel verlassen, zum einkaufen oder spazieren gehen. Wir müssen uns aber in eine Liste eintragen und genau vermerken, wo wir waren und wie lange wir gebraucht haben. Und draußen oder beim Einkaufen natürlich Abstand halten. 

Wir schlafen viel, schauen Filme, lesen, quatschen, trinken Wein... Jeder Tag ist wie der andere, und obwohl wir immer die gleichen Sachen machen, gehen die Tage doch erstaunlich schnell rum. 

Das Rückholprogramm sollte bereits am 27.03.2020 losgehen. Über 12.000 Deutsche hatten sich über das Auswärtige Amt für einen Rückholflug aus Neuseeland registriert. Aber als das erste Flugzeug gestartet war, gab die Neuseeländische Regierung plötzlich bekannt, dass vorerst keine weiteren Rückholflüge nach Deutschland stattfinden dürfen. Begründet wurde es damit, dass so viele zum Flughafen reisenden Leute das Coronavirus schneller verbreiten und so die Neuseeländer in Gefahr bringen würden.

Bis auf eine weitere Verzögerung der Neuseeländischen Regierung tat sich eine Woche lang nichts. So langsam begann die Situation zu nerven! In einem kleinen Hostelzimmer kann man sich halt auch nicht aus dem Weg gehen. Am 02.04.2020 kam dann die Nachticht, dass die Flüge ab 03.04. wieder aufgenommen werden. Christina hatte Glück und ergatterte gleich einen Sitzplatz im ersten Flieger an diesem Tag.

Mein 30. Geburtstag war daher recht ruhig. Das Hightlight war ein Eis am Stiel im Park. :-) Am Abend habe ich mit ein paar anderen Deutschen aus den Nachbarzimmern Karten gespielt (was wir natürlich eigentlich nicht gedurft hätten, Kontaktverbot und so...). Das war mal eine schöne Abwechslung und hat den Tag gerettet! 

Eigentlich wollte ich mich in diesen Tagen mit Freunden auf der Südinsel treffen und gemeinsam feiern. Das hat ja nun leider nicht geklappt...

Am nächsten Morgen habe ich dann die Mail erhalten, dass ich auf dem Lufthansa-Flug nach Deutschland am 07.04.2020 dabei bin. Ich muss früh um fünf am Flughafen sein, 9.00 Uhr ist Start. Am 08.04.2020 gegen 0.30 Uhr komme ich dann in Frankfurt an. 

Nun endet mein Neuseeland-Abenteuer also. Leider viel eher und ganz anders, als ich es geplant hatte! Die traumhaft schöne Südinsel habe ich leider gar nicht zu Gesicht bekommen. Auch mein Geburtstagsgeschenk an mich selbst, eine Reise nach Sri Lanka, ist in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht realisierbar. Beides werde ich aber sobald wie möglich nachholen! 

Wir sehen uns dann zu Hause! :-)

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