4000 wundervolle Inseln

Mein letztes Ziel in Laos sollten die sog. 4000 Inseln im Sueden Laos sein. Der Mekong geht in dieser Region ordentlich in die Breite – teilweise einige Kilometer – wodurch viele kleine Inseln entstehen. Wenn man jeden kleinen Busch mitzählt, der in der Trockenzeit aus dem Wasser ragt, sind es vielleicht sogar 4000. Letztendlich sind es vor allem drei Inseln, die bewohnt sind und von vielen Reisenden besucht werden: Don Det, Don Khon und Don Khong. Ich entschied mich für Don Det, die zwar die kleinste der drei Inseln ist, aber bei Backpackern die beliebteste. 

Mit dem Nachtbus ging es von Vientiane nach Pakse. Die Schlafabteile im Bus sahen zuerst ganz gemuetlich aus, sind aber wohl eher fuer kleine asiatische Paerchen gemacht. Ich hab mir mein Abteil mit einem anderen Maedel geteilt, hatte aber wegen meiner Groesse kaum Platz. Nachdem der Bus dreimal gestoppt hat, weil etwas repariert werden musste, kamen wir vier Stunden zu spaet in Pakse an. Der Bus, welcher uns nochmal weitere drei Stunden in Richtung Inseln fahren sollte, war aufgrund unserer Verspaetung natuerlich schon weg! 

Wir waren sieben Leute und haben krampfhaft versucht, noch einen Bus zu organisieren, da einige bereits eine Unterkunft fuer die Nacht auf Don Det gebucht hatten. Die Frau in der Reiseagentur hat uns nach langer Diskussion einfach stehen lassen, weil sie zu einer Party muesste und gemeint, wir sollten uns halt ein Hotel nehmen und den Bus am naechsten Tag nehmen. Nach weiteren endlosen Gespraechen mit den Leuten der Busstation wurden wir dann irgendwann zu einer anderen Haltestelle gerbracht und sollten den Bus fuer die Einheimischen nehmen. Das war ein umgebauter LKW, auf dessen Ladeflaeche ein paar Holzbaenke montiert wurden - komplett vollgestopft mit Leuten und Gepaeck, weshalb saemtliche Bewegungen unmoeglich waren. Einige der Leute mussten sogar die ganze Fahrt ueber hinten auf der Ladeflaeche stehen. Und natuerlich hat die Fahrt nicht nur drei Stunden gedauert...

Mit ein paar der "Bus-Leute" hab ich dann die ganze Woche auf Don Det verbracht. Die ersten beiden Naechte hatte ich eine etwas teurere Unterkunft, danach haben wir alle zusammen ein paar nebeneinander liegende Bungalows direkt am Mekong gemietet - fuer umgerechnet 2,50 Euro pro Nacht! Diese waren ganz einfach, aber absolut ausreichend.

Die Inseln sind super entspannt, es gibt ein paar Restaurants und Bungalows. Man kann wunderbar einfach nichts tun, in der Haengematte rumliegen, ein Bierchen trinken... Wir hatten uns fuer die Zeit Fahrraeder ausgeliehen und sind ein paar Mal auf die Nachbarinsel Don Khon gefahren. Hier gibt es schoene Wasserfaelle und Straende, und ueberhaupt hat es Spass gemacht, mit dem Fahrrad durch die Gegend zu brettern.

Als wir in Don Det waren, haben die Laoten gerade ihr Neujahrsfest gefeiert. Das kam unserem Schlaf etwas zuwider, weil schon frueh am Morgen ueberall angefangen wurde, graessliche und superlaute asiatische Musik zu spielen. Eine der Traditionen dabei ist es auch, sich gegenseitig mit Wasser nasszuspritzen. An den Strassenraendern standen deshalb ueberall Kinder und Jugendliche und haben sich gefreut, wenn sie dir einen Eimer Wasser ueber den Kopf kippen konnten. :-)

Den besten Tag hatten wir, als wir auf die Nachbarinsel fahren wollten und in einem Restaurant, wo wir Mittag essen wollten, versackt sind. Der Wirt hat uns aufgrund des Neujahrsfestes immer wieder kostenlose Schnaepse gebracht, und wir konnten natuerlich nicht nein sagen. Irgendwann war es dann Abend, und die ganze Familie kam zum feiern. Wir haben gemeinsam getrunken, zu laotischer Musik getanzt und uns gegenseitig nass gemacht. :-) Am naechsten Tag hatten wir alle zerschrammte Koerper und blaue Flecke, da wir noch versucht haben, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren. Das ging aufgrund der ganzen Schnaepse und der nicht vorhandenen Strassenbeleuchtung dann doch nicht mehr so gut und alle paar Meter ist jemand anderes umgefallen... :-)

Definitiv einer meiner Lieblingsplaetze waehrend der Reise! (Nicht nur wegen der kostenlosen Schnaepse!) ;-)