Veröffentlicht: 06.08.2020
Einer der ersten Gedanken heute morgen: bin gespannt, ob heute etwas passiert, aus dem sich eine Geschichte schreiben lässt. Man muss eben genau aufpassen, um die kleinen und großen Geschichten zu entdecken.
Durch das sonnige Wien machen wir uns nach dem Frühstück mit den vollbepackten Rädern auf Umwegen auf den Weg zum Wiener Hauptbahnhof. Der Zug startet erst um 13:15 Uhr so haben wir genug Zeit für ein bisschen Sonnenschein, Belvedere und Kaffee.
Herzhaft gelacht haben wir über den Gast im Bahnhofsrestaurant, wir sitzen im Außenbereich und trinken Kaffee. Er isst eine Pizza, die offensichtlich auch das Interesse von mehreren Wespen weckt. Mit einer ruckartigen Bewegung will er den ungebetenen „Gästen“ den Spaß verderben und sie vertreiben. Im hohen Bogen fliegt das Stück Pizza, dass er gerade auf der Gabel hat genau auf den Nachbartisch. Alle lachen und freuen sich über den gekonnten Trick. Die Wespen stört das überhaupt nicht , solche Aktionen kann man sich also sparen.
Da unser Platz im Schatten ist und der Wind doch ein wenig kalt ums Eck bläst, beschließen wir zu zahlen und wandeln 3/4 Stunde vor Abfahrt schon mal ins Bahnhofsgebäude, um zu schauen, ob der Bahnsteig mit den Rädern einigermaßen gut zu erreichen ist. Wir stehen vor den großen Tafeln mit den Abfahrtszeiten, 13:15 ist noch gar nicht angeschrieben, es geht nur bis 13:00 Uhr.
Petra hätte sich jetzt entspannt nochmal hingesetzt und Leute beobachtet, aber nein, Mario stellt sich hin und studiert die große Digitalanzeigetafel. Keine Ahnung warum.
Bei seinem Studium entdeckt er, dass ein Zug nach Hamburg Altona fährt. Über Passau. Um 12:55 Uhr. Mit dem Namen ICE 90. So ein Zufall! Der heißt wie unser Zug: Haha.
Mario geht mit unseren Tickets zum Info-Schalter um sich zu erkundigen. „Ach, der ist weg!“ ist nicht die Antwort die man hören will, wenn man sich nach dem Zug erkundigt in dem man mit viel Aufwand Plätze für sich und die Räder reserviert hat. „Oh, nein der fährt um 12:55 auf Gleis 6 - Gute Reise“. OK Gleis 6 ist gut zu erreichen und wir haben noch 15 Minuten bis zur Abfahrt. Mit vollbepackten Rädern ist der Ritt auf der Rolltreppe immer ein Erlebnis. Oben angekommen, erblicken wir unseren Zug der schon mit geöffneten Türen am Bahnsteig steht. Glücklicherweise steht der Wagen für uns und die Räder direkt am Aufgang. Wir schaffen unsere Räder und das Gepäck rein, Sitzplatz gefunden und alles ist gut. Dass ein Zug Verspätung haben kann ist landläufig bekannt - doch dass ein ICE auch 20 Minuten eher abfährt - noch nie erlebt. Der Zug fährt ab und wir gleiten mal näher, mal weiter weg von der Donau Richtung Passau. Dort angekommen, holen wir unser Auto aus dem Parkhaus und machen uns auf zu unserer Ferienwohnung im bayerischen Wald, wo der 2. Teil unserer Ferien statt findet.