Veröffentlicht: 11.10.2017
8/10 - 10/10
Die Anreise nach Vietnam hat gut funktioniert. Wir haben den Flug gut überstanden, das Gepäck ist auch vollständig angekommen (das war zwischenzeitlich etwas unklar, da es nicht schon von Wien aus bis Hanoi durchgecheckt werden konnte) und wir haben erfolgreich unsere Unterkunft bezogen.
Bei der ersten Erkundungstour durch 'Old Town' von Hanoi bekamen wir gleich einmal eine volle Breitseite an Kulturschock ab. Die in uns verankerten Verkehrsregeln wurden von der Verkehrslage völlig ignoriert. Eins wurde sofort klar, diese Stadt wird von Mopeds regiert. Es gibt zwar überall einen Gehsteig, aber dieser dient in erster Linie als Abstellplatz für Mopeds. Als Fußgänger ist man in der Verkehrsordnung ganz unten angesiedelt und man muss sich irgendwie einen Weg durch die Straßen bahnen. Eine Straßenüberquerung ist psychischer Stress pur. Mit der Zeit bekommt man zwar etwas Routine, aber man braucht auch nach 3 Tagen Hanoi noch verhältnismäßig lange dafür.
Hanoi ist bekannt für sein Street Food. Street Food bedeutet hier allerdings nicht, dass etwas, wie bei uns zuhause üblich, aus einem fein säuberlichen Truck heraus serviert wird, sondern dass die Essenszubereitung direkt neben der Straße stattfindet. Durch das viele Angebot war uns anfangs nicht ganz klar, welchen Street-Food-Anbietern wir trauen können. Eine Internetseite hat uns dabei etwas aufgeklärt. Dadurch haben wir schlussendlich meist in Tschumsn gespeist, in die wir sonst nie auf die Idee gekommen wären, einen Fuß hinein zu setzen. Die Zubereitung widerspricht jeglichen uns bekannten Hygienestandards und ich war mir nicht sicher, ob wir das Essen nicht unter ärztlicher Betreuung zu uns nehmen sollten. Aber alles halb so schlimm, es hat geschmeckt und die Verdauung hält auch (noch).
Der bleibendste Eindruck war sicherlich als uns unser Street-Food-Advicer durch eine Seitengasse in einen engen Hinterhof geführt hat. Wir landeten in Mitten einer vietnamesischen Mittagspause und waren die einzigen Touristen, die sich hierher verirrt haben. Eine Dame bat uns in ihr "Lokal" und kurze Zeit später stand eine "gemischte Platte" für definitiv mehr als 2 Personen auf dem Tisch. Was uns dabei alles vorgesetzt wurde, wissen wir bis heute nicht. Möglichweise auch besser so.
Ansonsten, Hanoi ist trotz der vielen Leute eine relativ saubere Stadt und stinkt (fast) nicht. Es gibt außerdem fast keine Hochhäuser. Wer sich für Geschichte und im Besonderen für die Vietnamkriege interessiert, kommt durch die zahlreichen Museen auf seine Kosten.
Aus der Kategorie 'Bad Translation':
An einem Abend konnten wir von unserem Balkon aus die Nachbarin belauschen, wie sie eine Katze zu sich herbeilocken wollte : "Mimiu, mimiu". Dies wiederholte sich für gefühlte 10 Minuten, bis eine genervte vietnamesiche Männerstimme ertönte und dem Ganzen ein Ende setzte. Für uns fühlte sich der Dialog in etwa so an:
- "Mitz, Mitz, Mitz, Mitz, Mitz!"
- "Frau, gib' a Ruah! I hob eh scho gess'n!"
Hasta pronto,
E&L
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