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Tür 23: Mobility

Veröffentlicht: 23.12.2019

Wir haben ja schon am 16. vom Verkehr hier berichtet. Was dabei aber nicht vorkam ist die Art der Verkehrsmittel. Uns macht es beispielsweise den Eindruck die elektrische Mobilität ist hier deutlich fortgeschrittener als in Deutschland.

Die U-Bahn ist das angenehmste Mittel um weite Strecken im Stadtgebiet zurückzulegen. Für 20-50ct kommen wir in Suzhou überall hin. Für die öffentlichen Busse (alle Hybrid), reichen bereits 15ct.

Ein großer Teil der Menschen ist über die E-Bikes (E-Roller) mobil. Diese werden über 15-20Ah Lithium-Akkus betrieben, was bei 25 km/h-Spitze für 50-60km Reichweite im Schnitt reicht. Das reicht für die Wege eines Tages, abends wir der Roller an die Steckdose gesteckt und über Nacht mittels WeChat-Scann für 40 Ct wieder vollgeladen. Es ist auch angenehm sicher, denn die E-Bike-Straßen sind oft mittels Barrieren und Grünstreifen abgetrennt vom normalen Straßenverkehr. Wir selbst nutzen diesen gerne, den biken is true Freedom!

Ein weiterer großer Teil der Menschen begeht den Arbeitsweg mit dem Firmen-Bus. Wie Voith betreiben viele größere Betriebe eigene Shuttlebus-Linien zu den umlegenden Städten. Bei Voith beispielsweise nutzen diesen ca. 80% der Belegschaft. 2/3 der Busse bei Voith sind Hybrid-getrieben. Wer diesen nicht nutzen kann, bekommt den öffentlichen Verkehr zur Arbeitsstelle bezahlt.

Taxifahren ist im Vergleich zu Deutschland absurd günstig. Im Stadtbereich zahlen wir für 20 Minuten Fahrt 5€, Die 120km von unserer Wohnung zum Flughafen kosten 40€. 

Unter den Autos ist der Anteil an Elektro- und Hybridfahrzeugen deutlich größer als in Deutschland. Auffällig hier ist, dass abgesehen von Tesla nur chinesische Marken elektrisch unterwegs sind. Von den elektrischen Modellen VWs, BMWs und Co. Ist nichts zu sehen. Generell haben wir mehr als 10 uns völlig unbekannte, chinesische Automarken entdeckt. Ob diese für den europäischen Markt zugelassen wären, können wir nicht beurteilen, das Mitfahren fühlt sich jedenfalls gleich an. Doch auch hier geht der SUV-Trend nicht unbemerkt vorbei.

Aus mehreren Gründen wurde die elektrische Mobilität hier besonders getrieben. Ein Hauptgrund war zum Beispiel die Verbesserung der katastrophalen Luftqualität in den Ballungszentren. Gut die Luft ist nur an wenigen Tagen vergleichbar mit der in Stuttgart oder gar in Bissingen, ich möchte sie mir aber nicht vorstellen mit hunderten 2-Takt-Mofas pro km².

Dass der einfache Ersatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durch Elektrofahrzeuge mit Lithiumbatterien auch nicht die langfristige Lösung ist, ist mittlerweile breit bekannt. Es bietet aber im Zwischenschritt die Möglichkeit die Energiegewinnung in den Kraftwerken zu zentralisieren und dort effizienter und sauberer zu gestalten.

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