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Einmal quer durch Uruguay

Veröffentlicht: 17.05.2017

Mit einem weinenden Auge verließen wir also Brasilien und schlängelten uns bei 30 Grad Mittagshitze durch die überfüllten Duty-Free-Shoppingstraßen im Niemandsland zwischen Brasilien und Uruguay auf dem Weg zur offiziellen "Migración", dem Einreisebüro in Uruguay. Dieses fanden wir in einer kleinen staubigen Straße nachdem wir die Einkaufspassagen mit den Churros-Verkäufern und den vielen Autos hinter uns gelassen hatten. Die Frau hinter der Glasscheibe begutachtete unsere Reisepässe und stellte fest, dass wir am 10. März nach Uruguay eingereist sind, dann weiter am 28. März nach Brasilien sind, aber unsere Ausreise aus Uruguay noch bestätigt werden müsse. Nach ein paar Telefonaten meinte Sie wir müssen in jedem Fall noch einen Ausreisestempel für Brasilien besorgen, bevor sie uns wieder nach Uruguay einreisen lassen könnte. Wir mussten also wieder zurück durch die Shoppingmeilen, die an niederländische Outlet-Dörfchen erinnern und auf brasilianischem Boden die Migração zur Ausreise aufsuchen. Nette Grenzpolizisten halfen uns durch das Verkehrschaos. Wieder zurück bei der uruguayischen Beamtin stürzte dann zunächst das Computersystem ab. Viele Kollegen fragten was los sei, lachten und verschwanden nach kurzem Blick auf den Monitor wieder. So verbrachten wir eine weitere Stunde auf dem staubigen Platz. Da wir eh nichts weiter ausrichten konnten außer warten, verbrachten wir die Zeit damit Vincent zur Abkühlung im Schatten der Nachmittagssonne zu duschen. Hier kamen große Gruppen von Gauchos auf ihren Pferden an uns vorbeigetrabt. Allesamt trugen sie ihre Gauchohüte schräg zu einer Seite. Sie gaben uns einen Vorgeschmack auf das weite Land mit seinen vielen Rindern, welches vor uns lag. Irgendwann war es dann so weit und wir durften legal die Weiterfahrt antreten, die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit schon im nächsten Dörfchen für diesen Tag endete.

Die nächsten Tage ging es dann immer weiter ins unendliche weite Land. Da auf dieser Strecke keine Campingplätze lagen, schliefen wir einmal auf einem Feldweg vor einer Estancía, einmal auf einem Dorfplatz neben einem Kinderspielplatz und ganze drei Tage und Nächte verbrachten wir an einem schönen Badesee mit angelegtem Laub- und Nadelwald und vielen Grillplätzen. Am Eindrucksvollsten von ganz Uruguay war dann unser letzter Schlafplatz direkt an der Grenze zu Argentinien. Hier bei Salto liegt das angeblich größte Süßwasserreservoir der Welt und unzählige heiße Termen. Wir fanden aufgrund eines Geheimtipps einen versteckten Campingplatz zu dem von der normalen Überlandstraße nur ein kleiner 12 km langer Schotterweg führte der nicht ausgeschildert war. Der Platz war mitten in der Natur. Auf dem Gelände befanden sich zwei große Pools. Der eine mit 36 Grad, der andere mit 39 Grad warmen Wasser aus den natürlichen heißen Quellen. Rundherum so weit das Auge reichte weit und breit nur Felder und Wälder. Hier verbrachten wir 3 Tage. Eines Abends entdeckten wir in der Dunkelheit eine Vogelspinne auf der Wiese unweit von unserem Auto und am nächsten Morgen ganz in der Frühe saß auf dem Weg zum Pool eine fette Kröte. Außer uns war zeitgleich nur noch eine argentinische Familie mit ihrer 3-jährigen Tochter dort. Wir verstanden uns sehr gut mit ihnen und bekamen viele Reisetipps und argentinische Musik mit auf die Fahrt.

Antworten (1)

Mechthild
Danke euch beiden für die interessanten Texte und beeindruckenden Fotos. Es ist schön, eure Erlebnisse ein bisschen mit euch teilen zu dürfen.