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Tour durch die Atherton Tablelands

Veröffentlicht: 06.11.2016

Am Dienstag, dem 1. November, haben wir uns zu einer Tour durch die Atherton Tablelands aufgemacht, die letztendlich 3 Tage gedauert hat. Am Anfang wussten wir noch gar nicht, wie lange wir für alles brauchen werden und was es überhaupt im Detail zu sehen gibt, aber wir hatten ja keinen Stress. Es ist schon auch irgendwie komisch, wenn es im November so schönes Wetter ist. Aber das wird im Dezember und Januar dann noch viel komischer :D

Unsere erste Station auf der Tour war Kuranda. Das ist ein ehemals kleines Bergdorf, was zu einem touristischen Hippie-Village gemacht wurde. Von ein paar anderen Leuten haben wir gehört, dass es dort tolle Märkte und eine schöne Atmosphäre geben soll. Tatsächlich besteht das ganze Dorf nur aus Märkten und Geschäften, aber so besonders war es trotzdem nicht. Eine deutsche Frau, die dort einen Chili-Gewürz-Stand hat und mit der wir uns ein bisschen unterhalten haben, meinte, dass früher noch Leute im Dorf gewohnt haben, aber jetzt nur noch Geschäfte da sind. Wenn die Touris nachmittags wieder nach Hause fahren, wird es dann ruhig im Dorf. Wir sind also etwas rumgewandert und haben uns alles angeguckt. Ein paar Stände waren ganz cool und die verwinkelten Gassen ganz hübsch, aber insgesamt war irgendwie ziemlich wenig los und viele Holzhütten verwaist. Also sind wir nach einer Stunde oder so wieder weitergefahren. In der Nähe von Kuranda gibt es die Barron Falls und dort sind wir dann hingefahren. Nach einem kurzen Walk konnten wir die Fälle von einem Lookout aus sehen. War echt toll! Die Felsen waren richtig hoch und das Wasser fiel mehrstufig nach unten. Nach diesem Lookout ging es noch zu einem anderen, von dem wir den Barron River in seinem Tal sehen konnten und dort haben wir dann auch Mittag gegessen. Danach ging es wieder auf die Straße.

Auf dem Weg lag dann noch ein schöner Lookout, von dem man über die Küste bis nach Cairns gucken konnte. Allgemein war die Straße auch ziemlich kurvig. Aber lange nichts gegen die Straße im Daintree :D

Als nächstes sind wir dann zu einer Farm gefahren, wo sie selbstgemachtes Eis verkaufen. Allgemein sind die Tablelands eine Region, wo es viele Milchfarmen sowie Kaffee- und Teeanbaugebiete gibt. Das Eis war in diesem Art Hofladen relativ günstig, weil eine Kugel nur 3,50$ gekostet hat (sonst kostet eine schon 5$) und deswegen haben Andi und ich uns zusammen 2 Kugeln geholt (hat dann nur 6,00$ gekostet). Als Sorten haben wir uns für Wattleseed, weil uns das im Daintree so gut geschmeckt hat, und Dragonfruit+Lime entschieden. War beides wieder sehr gut!

Nach dem leckeren Eis sind wir zu den Emerald Creek Falls gefahren. Die liegen etwas südlich von Mareeba und wie fast alle Wasserfälle der Tablelands-Region im Wooroonooran National Park. Sehr witziger Name irgendwie^^ Bei den Falls war nicht viel los und als wir kamen, stand nur ein anderes Auto auf dem Parkplatz. Wir haben also unsere festen Schuhe und Badesachen angezogen und sind losgelaufen. Zuerst ging es die Creek entlang und hoch zu einem Aussichtspunkt am Wasserfall. Weil wir aber baden wollten und das da nicht ging, sind wir nochmal zurückgegangen und haben uns einen Weg nach unten zu dem Pool gesucht. Dort waren nämlich 3 Leute am baden und so wussten wir, dass wir da irgendwie hinkommen mussten. Schließlich haben wir den Weg gefunden und konnten uns dort abkühlen (das Hochlaufen hat uns ganz schön ins Schwitzen gebracht). Das Wasser war richtig kalt, aber die Atmosphäre war schön. Aus irgendeinem Grund hat es mich nur mega gegruselt, wenn ich nach unten geguckt hab, weil es dort einfach schwarz war obwohl das Wasser sehr klar war und ich locker meine Füße sehen konnte, wenn ich mich im Wasser nach unten gestreckt hab. Also irgendwie gruslig. Sind dann nicht lang im Wasser geblieben, auch weil es so kalt war und haben uns auf den Steinen in der Sonne wieder aufgewärmt. Dann ging’s zurück ins Auto.

Unser erstes Nachtlager war ein kostenloser Campingplatz an einem War Memorial an der Rocky Creek. Wir hatten im Visitor Centre in Kuranda nach Übernachtungsmöglichkeiten gefragt und der Typ dort konnte uns diesen kostenlosen Platz nennen. Der Platz war weiträumig, aber wenig schattig und es war nicht viel los, sodass wir in Ruhe essen und schlafen konnten. Abends, als wir schon im Bett waren, haben wir dann ein Rascheln im Gebüsch hinter dem Auto gehört und als ich rausgeleuchtet hab, hab ich ein Tier gesehen, das wie eine Kreuzung aus Quokka und Ratte ausgesehen hat :D Es ist aber ganz schnell wieder verschwunden, sodass ich es nicht genauer sehen konnte. Es geht halt immer wild zu beim Campen in Australien :D

Am nächsten Tag nach dem Frühstück sind wir weiter nach Süden, an Atherton vorbei, nach Yungaburra gefahren. Dort haben wir zuerst die bekannte Curtain Fig angeschaut, ein wirklich riiiiiieeesengroßer Baum mit tausenden dieser Lianenwurzeln. Echt cool. Danach ging es für uns auf den Peterson Creek Walk, bei dem man Schnabeltiere sehen kann. Auf dem Walk am Bach entlang haben wir leider keins gesehen, aber als wir zurückgekommen sind, haben wir eins von der Platypus Viewing Platform aus gesehen. Es war leider ziemlich weit weg, aber durch die Kamera mit Zoom konnte man es erkennen. Echt süß! Leider ist es dann sehr schnell wieder verschwunden, aber zumindest können wir jetzt sagen, ein Schnabeltier in freier Wildbahn gesehen zu haben :D

Nach dem kleinen Walk sind wir zum Lake Barrine gefahren, einem von zwei Kraterseen um Yungaburra, die durch gesammeltes Regenwasser in einem alten Vulkankrater entstanden sind. Dort gab es ein kleines Café, man konnte Schiffchen fahren und im Wald daneben gab es zwei Pine Trees zu bestaunen, die Schätzungen zufolge über 1000 Jahre alt sind. Wir haben uns nur die Pine Trees angeguckt, die echt ziemlich hoch, aber sonst eher unspektakulär waren und sind dann zum anderen Kratersee, dem Lake Eacham gefahren. Dort konnte man richtig schön baden und auch mal wieder ohne Hindernisse schwimmen. In kleinen Wasserfall-Pools geht das ja eher nicht so gut. Als wir dann noch ein bisschen am Rand saßen, kamen viele kleine Fische und haben an meinen Füßen und Beinen genagt. Das war total witzig :D Danach sind wir aus dem Wasser raus, haben uns noch ein bisschen in die Sonne gelegt und sind dann weitergefahren.

Vor dem nächsten Wasserfall haben wir einen kleinen Umweg gemacht und sind zum Gallo Dairyland gefahren. Das ist eine Käserei und Chocolaterie mitten in den malerischen Hügeln der Tablelands. Dort konnten wir zugucken, wie gerade Camembert in der Käserei gemacht wurde und wie eine Frau Ingwer-Pralinen zubereitet. Außerdem konnten wir alle Käsesorten probieren, die dort verkauft werden. Und das war soooo gut! Alle Sorten haben so unterschiedlich geschmeckt und alle so lecker. Neben „normalen“ Sachen wie Brie, Cheddar und Tilsiter gab es auch noch Käse mit Macadamia, Regenwald-Kräutern oder Pfeffer. Echt toll, dass wir alles probieren konnten. Gekauft haben wir nichts, weil alle Käse über 40$ aufs kg gekostet haben und wir ja keine Kühlmöglichkeit haben. Dafür haben wir uns jeder eine Praline der Chocolaterie gegönnt, die zusammen auch schon 2,50$ gekostet haben. Andi hatte eine Macadamia-Schnitte und ich einen Haselnuss-Trüffel. Njam njam. Danach haben wir uns noch das Animal Sanctuary angeguckt, wo wir Hühner, Kälber, Ziegen, Schweine und Truthähne sehen konnten. Sogar die Luft dort war richtige Landluft :D Der Abstecher dorthin hat sich auf jeden Fall gelohnt :)

Der nächste Stop war dann Malanda und die dortigen Malanda Falls. Im der Touristen-Infobroschüre hat sich das Dorf und der Wasserfall richtig schön angehört und wir wollten dort Mittagessen und eventuell nochmal baden. Vor Ort hat sich dann aber gezeigt, dass der Wasserfall alles andere als schön war und wir sind wieder weitergefahren. Er lag direkt an der Straße, sodass es laut war, das Wasser war total trüb und alte Betonmauern um den Pool mit Einstiegsleitern hatten was von runtergekommenem Naturschwimmbad. Also ging es nach Millaa Millaa mit den dortigen Millaa Millaa Falls, die die berühmtesten in den Tablelands sind. Wir haben gehört, dass das auch der Wasserfall ist, der in der Herbal Essences Werbung vorkommt und deswegen machen da voll viele Menschen so ein nasse-Haare-durch-die-Luft-schleudern-Foto. Wir haben bisher noch nicht überprüft, ob wir den Wasserfall in der Werbung wiedererkennen :D

An sich sind die Millaa Millaa Falls echt schön, ein perfekter Wasserfall mit einem runden Pool unten und mit Dschungel und Lianen drum rum. Nur sind halt wirklich viele Leute da und deswegen ist von paradiesischer Stimmung nicht viel übrig. Wir haben uns dann nur dort ins Gras gesetzt, unser Mittagessen gegessen und die Leute beobachtet. War auch gut^^ Außerdem mussten wir aufpassen, dass nicht einer von diesen Brush Turkeys unser Essen klaut. Die sind nicht dumm und wissen genau, wo sie an Taschen und Beuteln rumpicken müssen! Am Anfang war so ein Turkey noch was besonderes, aber inzwischen haben wir die schon so oft gesehen und dort waren die echt aufdringlich. Ins Wasser sind wir nicht gegangen, weil es uns im Schatten zu frisch war, zu viele Leute da waren und das Wasser nicht so einladend aussah.

Nach den Millaa Millaa Falls sind wir den kleinen Waterfall Circle nordöstlich des Dorfes, auf dem die Millaa Millaa und noch zwei weitere Wasserfälle liegen, weitergefahren. Der nächste hieß Zillie Falls und lag an einer beeindruckenden Schlucht. Leider konnte man wegen der Vegetation und der Lage der Aussichtsplattform nicht so gut ans Ende des Wasserfalls sehen, aber es war trotzdem schön. Wir haben sogar einen Regenbogen von der aufsteigenden Gischt gesehen. Der Andi hat sich dort dann leider verletzt, weil er etwas leichtsinnig ohne Schuhe auf das Geländer geklettert und beim runterspringen auf irgendein altes Überbleibsel aus Eisen getreten ist. Kleines Loch im Fuß und überall Blut. War kein Weltuntergang, aber doch ziemlich ärgerlich, weil wir weitere Walks knicken konnten. Wir haben dann erstmal die Wunde versorgt und sind dann weitergefahren. Zum nächsten Wasserfall auf dem Circuit, den Ellinjaa Falls, bin ich dann alleine gegangen und hab ein paar Fotos gemacht.

Südlich von Millaa Millaa ging unsere Route weiter und als nächstes haben wir uns die Mungalli Falls angeschaut. Die oberen Falls waren ganz hübsch und direkt daneben gab es ein Restaurant. Die unteren, die um einiges beeindruckender sein sollten, weil sie weit in die Tiefe stürzen, konnten wir leider nicht anschauen, weil die Aussichtsplattform gerade neu gebaut wurde und wir den Walk nicht machen konnten. Einerseits wegen Andis Fuß und andererseits, weil es schon recht spät war und wir uns mal überlegen mussten, wo wir eigentlich schlafen wollen.

Ein Stück weiter die Straße entlang gab es dann einen dieser Nationalpark-Campingplätze und dort wollten wir die Nacht verbringen. Weil wir das aber wieder online buchen mussten, sind wir die Straße erneut ein Stück nach Norden Richtung Stadt gefahren, bis der Andi Netz hatte und haben dann schnell unsere 6,15$ pro Person gezahlt. Danach ging es zum Platz und dort hatten wir natürlich kein Netz, sodass es gut war, dass wir vorher noch einen kleinen Umweg gemacht haben. An sich war der Platz aber ganz schön und wir hatten sogar einen Picknicktisch in unserer Nische, sodass wir uns nicht mit dem kleinen Campingtisch begnügen mussten. Dort gab es dann abends Nudelsalat und wir saßen noch eine Weile draußen. Sobald wir im Bett waren, haben wir draußen wieder so ein Rascheln gehört wie in der letzten Nacht und wir haben wieder rausgeleuchtet. Diesmal haben wir ein Tier gesehen, das wie ein großes Meerschweinchen mit braunem Fell aussah – nur, dass es eine lange Rüsselschnauze hatte. Das sah sooo witzig aus :D Keine Ahnung, was das für ein Tier war, aber es war echt süß und wir haben uns gefreut, dass wir die Chance hatten, die nachtaktiven Dschungeltiere live zu erleben. Und diesmal waren es ja keine Spinnen^^

Am nächsten Morgen haben wir gemütlich gefrühstückt und genossen, dass wir morgens noch etwas Schatten vom umstehenden Wald hatten. Dann ging es die Straße weiter. An einem Schild mit „Walking Tracks“ haben wir an einer Bucht an der Straße angehalten und sind zu zwei verschiedenen Wasserfällen gelaufen. Das ging schon mit Andis Fuß, weil der eine nur 560m und der andere 700m weg war. Beide waren sehr hübsch anzuschauen und wir haben unsere obligatorischen Waterfall-Selfies gemacht^^

Nach den Wasserfällen sind wir auf der Straße nochmal an einem schönen Lookout vorbeigekommen und dann ging es erstmal eine Weile nach Osten und danach nach Norden, quasi um das Ende des Wooroonooran National Parks herum. Unser nächstes Ziel waren die Josephine Falls, die im selben Nationalpark liegen, aber halt von der anderen Seite zugängig sind. Dort hatten wir etwas Pech, weil genau dann, als wir dort ankamen, auch zwei Reisebusse und sowieso hunderte Autos auf dem Parkplatz standen. Also konnten wir mit vielen Leuten rechnen. Wir sind dann erstmal die 700m zum Wasserfall gelaufen und haben uns dort auf einer Bank hingesetzt und in Ruhe zu Mittag gegessen. Von der Bank konnten wir die ganzen Leute unten im Wasser und vor allem am Wasserfall beobachten. Denn bei den Josephine Falls gibt es die Besonderheit, dass ein Felsen so glatt und gut zugänglich ist, dass er eine natürliche Wasserrutsche darstellt. Und so mancher hat dort eine lustige Figur abgegeben :D

Als dann die größten Menschenmassen weg waren, sind wir auch runter zum Main Pool der Fälle, wo das Baden erlaubt ist, und ich bin ins Wasser. Andi hat sich wegen seinem Fuß und eventueller Verunreinigungen der Wunde durch Wasser und Sand nicht reingetraut. Das war ziemlich schade, weil alleine macht alles nur halb so viel Spaß. Natürlich hab ich mir es trotzdem nicht nehmen lassen, auf der Felsenrutsche zu rutschen und das war echt lustig :D Auch so gaben die Fälle ein schönes Bild ab und es war trotz der vielen Menschen (die sich ganz gut verteilt haben) eine tolle Atmosphäre. Leider war das Wasser ziemlich kalt und so bin ich bald wieder raus und wir haben uns auf die Weiterreise gemacht.

Weiter als bis zur Tablelands Tour hatten wir noch gar nicht geplant und weil die jetzt zu Ende war, wussten wir gar nicht so genau, was wir eigentlich machen wollten. Wir sind dann erstmal Richtung Süden gefahren, aber die Erlebnisse der nächsten Tage schreibe ich nochmal in einem extra Eintrag, sonst wird’s dann doch zu viel. Bis dann :)

Antworten (3)

Ta
Sind da eigentlich auch andere Menschen? Sieht meist ziemlich verlassen aus, wo ihr euch so rumtreibt. Vorallem im Wasser :)

Petra
Sooo grün da alles !!

Silvia
Es sind sogar meistens andere Menschen da :D Aber nur wenige und inzwischen haben wir's gut raus, die nicht aufs Foto mitzunehmen ;) Total schön grün ist alles :)

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