Veröffentlicht: 30.11.2016
Nach unserem Abenteuer auf Fraser Island ging es für uns am Freitag direkt ein Stück weiter die Ostküste entlang. Wir wollten den Rainbow Beach besuchen, der uns von schneller gereisten Tomatenkollegen empfohlen wurde. Er liegt gegenüber des südlichen Zipfels von Fraser Island und von Hervey Bay mussten wir 1,5 Stunden dorthin fahren. Leider hat uns in dieser Zeit ein ziemliches Pech ereilt, das uns nun einiges kostet. Wir wurden von der Polizei angehalten und nach der üblichen Führerscheinkontrolle haben sie uns gesagt, dass sie uns angehalten haben, weil wir ein unregistriertes Auto fahren. Ich wusste zwar, dass unsere Rego Ende November ausläuft, hatte allerdings den 28.11. im Kopf. Außerdem dachte ich, dass man das Auto trotzdem für eine Übergangszeit fahren darf, weil ich das auf einer der Regierungsseiten gelesen hatte. Leider hab ich mich in beidem geirrt, die Rego war am 19.11. ausgelaufen und weil wir sie noch nicht verlängert haben, hatten wir ein Problem. Die Strafe für das Fahren des Autos belief sich auf satte 390$ und dazu bekamen wir dann noch die Erlaubnis nach Rainbow Beach weiterzufahren, um dort dann die Rego zu verlängern. Sonst hätten wir mitten auf dem Highway stehenbleiben müssen. Das war sowas von ärgerlich!! Ein total unnötiges Erlebnis. Vor allem, weil die Rego für 6 Monate 402$ kostet und wir jetzt quasi doppelt zahlen. Das ist schon eine ziemlich große unvorhergesehene Ausgabe und so müssen wir jetzt wohl noch mehr bei anderen Sachen sparen…
Nach dem Polizeierlebnis waren Andi und ich ziemlich geknickt. Eigentlich wollten wir am Rainbow Beach nochmal surfen gehen, aber da hatten wir dann beide keine Lust drauf. Stattdessen haben wir uns gemütlich was zu Mittag gemacht, uns dann an den Strand gelegt und dort gechillt. Am überwachten Badestrand gab es hohe Wellen und die waren echt cool. Übrigens heißt der Strand Rainbow Beach, weil es dort farbige Sandsteinfelsen gibt, die man vom Badestrand aus in der Ferne sehen kann. Das glaube ich zumindest, denn sonst kann ich mir den Namen nicht erklären :D
Am Nachmittag sind wir dann noch ein Stück weiter nach Süden gefahren, bevor wir kurz nach Gympie im Landesinneren mal wieder auf einer Rest Area für die Nacht angehalten haben. Dort haben wir lustigerweise Anna und Roman wiedergetroffen, die zufällig auf dem gleichen Campingplatz aufgeschlagen waren. Leider hat es angefangen zu regnen und wir konnten uns nicht zusammen draußen hinsetzen. Andi und ich haben uns dann schnell Nudeln aglio olio gemacht und uns zum Essen ins Auto gesetzt. Vor der Windschutzscheibe haben wir das Tablet aufgestellt und hatten somit richtige Kinoatmosphäre für einen Film. War echt cool!
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Noosa. Das ist ein Urlaubsküstenort, der das nördliche Ende der Sunshine Coast bezeichnet. Auf dem Weg dorthin gab es an der Straße ein Schild mit „scenic lookout“ und da sind wir dann einfach mal hingefahren. Das hat sich echt gelohnt! Der Weg führte in das Tewantin Forest Reserve, wo es von einem Carpark nochmal einen 500m-Walk zum Lookout gab. Dort stand man 265m über dem Meeresspiegel und konnte mit 360°-Rundblick die ganze Landschaft überblicken. Wir haben das Meer gesehen, die Stadtteile von Noosa, die Seen vor der Küste, viele kleine Ortschaften und die Hügel des „hinterland“, wie es tatsächlich offiziell heißt. Das war echt großartig! Übrigens gibt es noch ein anderes witziges, vom Deutschen abgeleitetes Wort, das die Aussies verwenden: abseiling. Also wenn man sich an einer steilen Felswand abseilt. So witzig! :D
Nach dem tollen Lookout ging es wieder zurück zur Hauptstraße und weiter in die Stadt rein. Dort sind wir wie immer zuerst zum Visitor Information Centre gefahren. Leider hatte der Typ dort nicht besonders viele Tipps für uns und hat uns den Ort nicht gerade angepriesen. Nur einen Walk im Nationalpark hat er uns empfohlen. Noosa ist auch als Surfspot bekannt und deshalb haben wir auch da nachgefragt, aber leider waren die Konditionen an dem Tag nicht besonders gut zum surfen. Am Main Beach, der direkt hinter dem Visitor Centre lag, haben wir auch niemanden surfen sehen. Und das obwohl mega viel los war. Es war ja Samstag und deswegen schien es so, als ob die ganze Stadt am Strand wäre. Nicht so unser Ding. Wir haben dann nur schnell was zu Mittag gegessen und sind danach einmal die noble Einkaufsstraße hoch und runter gebummelt. Echt schöne Sachen gab es da, aber auch ziemlich teuer. Danach sind wir zum Noosa National Park gefahren, der eine Landspitze des Küstenabschnitts einnahm. Zu dem Zeitpunkt hat es ganz schön zugezogen und wir haben uns lieber mal Regenjacken mitgenommen.
Zuerst wollten wir zum Dolphin Point (einem Lookout an der Küste), weil uns schon einige Leute erzählt haben, dass man in Noosa auch öfter Delfine zu sehen bekommt. Und da hätte ich schon wirklich gern mal welche gesehen! Leider war der Walk dorthin wegen Bauarbeiten gesperrt und wir konnten nur zum Boiling Pot laufen. Dort war es sehr schön, aber wir haben keine Delfine gesehen. Danach haben wir einen Walk im Inneren des Nationalparks gemacht, da uns der Typ im Visitor Centre gesagt hat, dass man dort Koalas sehen könnte. Wir sind also den 3-Weg runter und dann auf dem 2-Weg wieder zurück gelaufen. Insgesamt nur knapp 4 km, aber niemand hat uns über die Höhenmeter aufgeklärt. Da ging’s nämlich ganz schön weit hoch! Zwischendrin hat es dann tatsächlich auch angefangen zu regnen, aber Gott sei Dank nicht so stark. Koalas haben wir auch keine gesehen. Dafür war der Walk an sich sehr schön, es ging durch verschiedenartige Wälder und es gab viele tolle Pflanzen und Vögel zu sehen.
Nach dem Walk waren wir noch ein paar Sachen einkaufen und sind dann für die Nacht wieder zu einer kostenlosen Rest Area in der Nähe gefahren. Der nächste Tag war ein Sonntag und wir haben uns zuvor über die Wochenendmärkte informiert, sodass wir gleich nach dem Frühstück zum Noosa Farmers Market gefahren sind. Der war richtig toll! Dort gab es mal ein komplett anderes Australien zu sehen, eine umweltbewusste und genauso superfood-verrückte Szene wie in Deutschland. Von der deutschen Bratwurst und einem Spätzle-Stand über französisches Gebäck und asiatische Spezialitäten bis zu Superfoodmüslies, Smoothies und Obstständen regionaler Farmer war alles dabei. Viele Stände waren total nett hergerichtet und bei einigen konnte man probieren, sodass wir uns durch Lammwürste, Gnocchi, Falafel und Müsli gefuttert haben. Einen Smoothie haben wir uns dann auch gegönnt, weil die einfach zu lecker aussahen. Und er war auch richtig gut. Außerdem haben wir uns noch Passionsfrüchte gekauft, um unser Tropical Fruit Tasting fortzusetzen. Die meisten Dinge dort waren uns allerdings einfach zu teuer. Das Obst und Gemüse hat genauso viel gekostet wie im Supermarkt, wo man doch eigentlich denkt, dass es auf dem Markt günstiger ist. Aber zum schlendern und schauen hat es sich auf jeden Fall gelohnt dorthin zu fahren!
Noch vor dem Mittagessen sind wir dann zu einem Einkaufscenter gefahren, wo es kostenlose Duschen gibt, haben uns geduscht und sind danach weiter nach Mooloolaba gefahren. Auf dem Weg haben wir in einem der kleinen Orte an der Sunshine Coast in einem Park gegessen und in Mooloolaba angekommen, haben wir uns an den Strand gelegt. Wegen dem Wochenende war auch hier ziemlich viel los, aber diesmal war es eher ein Urlaubsfeeling und wir lagen einfach gemütlich am Strand. Am späten Nachmittag ging es dann auf Schlafplatzsuche und letztendlich sind wir nochmal auf der gleichen Rest Area gelandet wie am Tag zuvor. Nach dem Abendessen gab es dort dann noch was Besonderes: Lebkuchen. Letzten Sonntag war 1.Advent und Andi und ich haben beschlossen, dass wir uns anlässlich der Adventssonntage immer eine leckere Weihnachtssüßigkeit kaufen. Die erste war nun eine große Packung Herzen, Sterne, Bretzeln-Lebkuchen für 5$. Der Preis geht eigentlich und sie waren Originale aus Deutschland. Zu den Lebkuchen haben wir uns eine Kerze angezündet und mit den frischeren Temperaturen Richtung Nacht kam dann schon richtig Weihnachtsstimmung auf. Echt schön :)
Übrigens wollten wir auch unser Auto etwas weihnachtlich schmücken und haben uns deshalb so Fensteraufkleber gekauft. Die hab ich an die hintersten Seitenfenster geklebt und jetzt haben wir beim Schlafen immer einen schönen Ausblick auf Santa und weiß glitzernde Schneeflocken :D
Am Montag hatten wir einen Ausflug zu den Glass House Mountains und anderen Orten im Hinterland geplant. Das erzähle ich dann im nächsten Eintrag :)