Veröffentlicht: 28.02.2017
Nachdem wir unsere Gastfamilie verlassen hatten, war unser nächstes Ziel die Blue Mountains. Davor mussten wir aber erst nochmal was einkaufen gehen (wobei wir bemerkt haben, dass die Preise teilweise schon deutlich niedriger sind als in Neuseeland) und außerdem mussten wir der Bank einen Besuch abstatten, weil wir unsere Bankkarten von der NAB nicht mehr finden konnten. Wir dachten eigentlich wir hätten sie in Sydney gelassen, damit sie in Neuseeland nicht verloren gehen, aber jetzt konnten wir sie nirgends finden. Sehr mysteriös und auch irgendwie peinlich. Also mussten wir neue Karten beantragen. Wie das Leben so spielt, haben wir die Karten dann natürlich einen Tag später wieder gefunden und wir mussten nochmal zur Bank, um die Neubestellung zu widerrufen. Totaaal blöd, aber wir waren froh, dass wir die alten Karten wieder hatten, sie auch noch funktionierten und wir die Sache ohne großes Hin und Her abschließen konnten. Ein gutes Haus verliert nichts, pflegt der Andi zu sagen!
Nach den Besorgungen ging es dann über kleinere Umwege, damit wir keine Mautgebühren zahlen müssen, zum Blue Mountains National Park. Das Gebirge liegt westlich von Sydney und ist wegen der Three Sisters, einer Gesteinsformation, und dem bläulichen Dunst der Berge berühmt. Die Farbe kommt von den tausenden Eukalyptusbäumen in den Tälern, deren ölige Ausdünstungen zusammen mit Staubpartikeln in der Sonne dieses Blau für unsere Augen erzeugen.
Wir kamen gegen halb 5 in den Blue Mountains an und haben uns dann entschieden keinen Walk mehr zu machen, weil wir ziemlich fertig waren. Außerdem war es echt zu heiß. Zu einem Lookout sind wir aber dennoch gefahren, dem Evans Lookout. Hier konnten wir einen ersten Eindruck der Blue Mountains bekommen. Die Aussicht war grandios und die Berge sahen richtig schön aus!! Viel mehr Blau als in anderen Gebirgen konnte ich zwar nicht erkennen, aber trotzdem war es ein sehr schöner Ausblick.
Danach sind wir zu einem kostenlosen Campingplatz im Blackheath Glen Reserve, direkt angrenzend an den Blue Mountains NP, gefahren, wobei es eine ziemliche kurvige Straße in ein Tal hinabging. Der Platz an sich war recht hübsch, wenn auch nicht überwältigend schön und es war nicht besonders viel los. Unser Abendessen bestand aus Kängurufleischbällchen, Salat und Knoblauchbrot. Andi wollte unbedingt mal Känguru probieren, weshalb ich mich endlich erweichen ließ und wir die Bällchen gekauft haben. Ich fand es nicht so lecker. Es hat ziemlich streng geschmeckt irgendwie. Aber zumindest haben wir’s jetzt mal probiert..
Nach dem Essen ging es ins Bett und am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück zum Visitor Centre in Katoomba gefahren. Katoomba ist die Touristen-Hauptstadt in den Blue Mountains, wobei sie selbst nicht viele Einwohner hat. Um 10:00 Uhr waren wir dort und haben uns Infos über verschiedene Walks in den Bergen abgeholt. Danach haben wir uns den Echo Point Lookout angeschaut, der direkt neben dem Visitor Centre liegt und von dem man einen wunderschönen Blick ins Jamison Valley und auf die Three Sisters hat. Da waren schon ganz schön viele Touristen unterwegs!
Nach dem Lookout sind wir nochmal zum Auto gelaufen (wir hatten etwas weiter weg geparkt, damit wir nichts zahlen mussten) und haben unseren Rucksack für die Wanderung geholt. Danach ging es los! 4,5 Stunden sind wir insgesamt in einem Loop zu den Three Sisters, um sie herum, durch das Tal, dann hoch auf die Klippen und den Weg dort zurück gelaufen. Dabei haben wir direkt bei den Three Sisters und mit herrlicher Aussicht Mittagessen können. Auf den steilen Stufen der Giant Stairway zu den bekannten Felsen sind wir noch vielen Touristen begegnet, aber danach haben sie rapide abgenommen und wir konnten den Weg für uns allein genießen. Der Wald unten im Tal hat uns sehr gut gefallen und auch die Aussicht von dem Cliff Walk oben war superschön. Nur der Aufstieg von unten wieder nach oben war echt anstrengend! Die Giant Stairway, die wir runter gelaufen waren, hatte 900 Stufen und diesen Weg mussten wir ja jetzt irgendwie wieder rauf. Wir hätten es uns auch leichter machen können und die Railway nehmen, aber die 19$ pro Person haben wir uns lieber gespart. Letztendlich war der Aufstieg ganz ok, weil es zwischendurch immer wieder Aussichtplattformen mit Blick auf die Katoomba Falls gab und wir so zwischendurch ausruhen konnten. Außerdem sind wir einer Reisegruppe begegnet, deren Reiseführer uns auf zwei Löcher in dem steilen Boden hingewiesen hat, in denen wohl Funnel Web Spiders wohnen. Die Löcher hatten dünne Netze vor dem Eingang, was wohl darauf hindeutet, dass die Höhle bewohnt ist. War echt interessant das mal zu sehen, wobei man auf einmal von ziemlichem Respekt vor dem Loch erfüllt war. Mit der giftigsten Spinne der Welt ist nicht zu spaßen!
Nach unserem Walk waren wir echt angestrengt und von dem heißen Wetter mitgenommen, sodass wir zum Gingerbread House in Katoomba gefahren sind und uns einen Milkshake gegönnt haben. Neben dem Cafe haben sie dort auch einen Laden, der alles mögliche in Zusammenhang mit Lebkuchenhäusern verkauft. Total süße Sachen waren da dabei.
Nach dem Milchshake haben wir noch ein paar organisatorische Sachen geregelt wie in Neuseeland ausgegebenes Geld zählen und neues Geld auf das australische Konto verfrachten. Um 6 ging es dann wieder zum gleichen Campingplatz wie am Vortag. Heute gab es Thunfischwraps mit Avocado, Salat und verschiedenen Saucen zu Abend und danach hab ich noch ein bisschen Blog gemacht.
Am nächsten Morgen ging der Wecker um 8:00 Uhr. Das Wetter sah leider nicht so berauschend aus, wobei es nicht kalt war, sondern nur dicht bewölkt. Nach dem Frühstück sind wir zum Govetts Leap Lookout gefahren und wollten dort eigentlich einen kleinen Walk machen. Das konnten wir uns ziemlich schnell abschminken, weil es unglaublich neblig war. Beim Lookout hat man nicht mehr gesehen als die nächsten Pflanzen am Abhang unter uns! Das war wirklich krass, so einen dichten Nebel erlebt man selten. Ein paar hundert Meter neben dem Lookout gab es ein Visitor Centre und dort sind wir dann kurz hingefahren, um die Locals dort zu fragen, ob sich der Nebel vielleicht verziehen wird. Die konnten es nicht sicher sagen, aber meinten, dass es eventuell am Nachmittag besser wird. Der Google-Wetterbericht meinte leider genau das Gegenteil: am Nachmittag ist die Wahrscheinlichkeit für Regen sogar noch höher als jetzt. Tja, was machen? Da wir nicht einfach rumsitzen und warten wollten, sind wir zu den Wentworth Falls gefahren, die ein Stück weiter weg lagen und vielleicht nicht so neblig sein würden. Tatsächlich war das Wetter dort ein bisschen besser und wir haben einen kleinen Walk zu einer Aussichtsplattform gemacht, von der wir einen schönen Blick auf den Wasserfall hatten. Es war auch cool zu sehen, wie der Nebel über den Bergen lag und in das Tal gezogen ist, wobei wir unterhalb der Wolkenschicht waren und eine ganz gute Aussicht ins Tal hatten. Hat sich also doch noch gelohnt hierher zu fahren.
Jetzt hatten wir eigentlich schon alle Attraktionen im Blue Mountains National Park gesehen und auch ein paar schöne Tage im Wald verbracht, sodass wir wieder weiterfahren wollten. Es ging also zurück in Richtung Sydney und dann nach Süden. Irgendwie waren Andi und ich ziemlich muede und wir fühlten uns kraftlos, sodass wir gegen 4 in einem Park in einem westlichen Vorort von Sydney Nudeln mit Pesto zu Mittag gemacht haben. Davor hatten wir gar keinen Hunger. Nach dem Essen sind wir für ein Eis zum McDonalds gefahren, aber dort dann steckengeblieben und erst um 10 Uhr abends wieder gegangen, weil es Steckdosen gab und wir somit sinnvolle Sachen am Laptop machen konnten.
Für die Nacht sind wir dann noch zu einer Rest Area gefahren und haben dort gegen halb 12 geschlafen. Die Tage in den Blue Mountains, die lange Wanderung und das warme Wetter haben uns wohl mehr erschöpft als wir dachten. Mal schauen, ob wir unsere Energie in den nächsten Tagen wiederfinden werden!