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Great Walk - Abel Tasman

Veröffentlicht: 27.02.2017

Nun war es endlich soweit und unser Great Walk stand kurz bevor. Am Abend zuvor packten wir noch unsere großen Rucksäcke mit Reis, Haferflocken und allem was man so die nächsten Tage brauchen konnte und dann ging es für uns am frühen Morgen los zum Ablegepunkt unseres Wassertaxis. Das sollte uns nämlich zum Ende unseres Tracks bringen, sodass wir die nächsten drei Tage zurück zu unserem Auto laufen konnten. Die Fahrt mit dem Wassertaxi war auch erst mal ganz schön spaßig und wir konnten bereits einen ersten Blick auf unsere Strecke werfen. Neben ein paar Seals, die sich auf den Felsen sonnten, sahen wir außerdem wunderschöne Strände und einen dichten Urwald dahinter. Wir freuten uns also auf die nächsten Tage, auch wenn unsere Lust die riesigen und schweren Rucksäcke zu schleppen eher gering war. Als wir dann nach einer guten Stunde Fahrt unseren Zielstrand erreichten, liefen wir noch voller Elan los. Die ersten paar Stunden ging es entweder am Strand entlang oder hoch und runter durch den dahinterliegenden Dschungel. Gegen Mittag erreichten wir dann das Awaroa Inlet, eine Bucht, die nur bei Ebbe überquert werden konnte. Das bedeutete für uns, dass wir hier erst einmal ein paar Stunden warten mussten, bis das Wasser niedrig genug war, um hindurch zu waten. Als wir uns dann an die Überquerung machten, mussten wir feststellen, dass das Wasser immer noch ganz schön hoch war und so ging es dann in Badehose durch's arschkalte Wasser an’s andere Ufer. Mittlerweile war bereits später Nachmittag und wir hatten immer noch einige Kilometer vor uns bis zum Campingplatz. Nun schon deutlich erschöpfter, mussten wir uns die letzten zwei Stunden mehrmals motivieren zügig weiterzulaufen, da es mittlerweile so aussah, als könnte es jeden Moment anfangen zu regnen. Zum Glück erreichten wir trocken unseren Campingplatz , das Tonga Quarry Camp, und konnten ohne nass zu werden unser Zelt aufbauen und wieder einmal unseren schmackhaften trockenen Reis zum Abendessen zubereiten. In der Nacht regnete es dann zwar ein wenig, aber wir blieben trocken und konnten auch dank unserer neu erstandenen Luftmatratzen schon deutlich besser schlafen als noch beim Nydia Track. Am nächsten Morgen gab es dann Haferflocken mit aus Milchpulver hergestellter Milch und einen Kaffee und dann starteten wir bereits mit den nächsten 17km. Die Landschaft veränderte sich nicht mehr groß, blieb aber einfach wunderschön. So liefen wir über goldene Strände am türkisblauen Wasser entlang oder hatten von den Hügeln dahinter tolle Ausblicke auf einsame Buchten und Strände. Unsere Mittagspause verbrachten wir am Strand und Toni sprang hier zur Abkühlung auch mal in's Wasser, bevor es danach wieder bei Ebbe durch eine Bucht an's andere Ufer ging, diesmal stand das Wasser jedoch nur ein paar Zentimeter hoch. Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir dann auch schon unseren Campingplatz in Anchorage erreicht, der sich diesmal zwar nicht direkt auf dem Strand befand aber dafür etwas mehr Infrastruktur bot. Bevor es für uns wieder trockenen Reis zum Abendessen gab, sprangen wir nochmal in's Meer und schliefen danach zufrieden ein. Am nächsten Morgen waren wir jedoch erleichtert, dass wir es nun fast geschafft hatten und die kommende Nacht wieder in unserem Zuhause schlafen konnten. Die letzten 15km legten wir im strahlenden Sonnenschein zurück und als wir endlich gegen Mittag unserer Auto erreichten, waren wir mächtig stolz und erschöpft. Danach verstauten wir unser Zelt aber so weit in den Untiefen unseres Autos, damit wir so schnell nicht mehr auf die Idee kommen würden, es zu benutzen.

Kleine Info am Rande: Great Walks gibt es in Neuseeland neun Stück. Damit gemeint sind Mehrtagestouren durch die schönsten Lanschaften Neuseelands (z.B. auch durch das Fjordland), die entweder mit dem Zelt oder in Hütten absolviert werden können. In der Great Walk Saison müssen diese Übernachtungen weit im Voraus gebucht werden und gerade die Hüttenplätze sind oft bereits Monate vorher ausgebucht. Aus diesem Grund waren wir auch gezwungen das Ganze mit dem Zelt zu machen, denn ansonsten hat man kaum eine Chance einen Great Walk zu laufen, es sei dann man bucht diesen bereits ein halbes Jahr im Voraus. Eine Übernachtung im Zelt kostet dabei pro Person 14$ und in einer Hütte 32$ p.P. Dadurch wird der ganze Spaß auch nicht gerade zum Schnäppchen und wir entschlossen uns es bei diesem einen Walk zu belassen ;)

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