Seychellen
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Infiziert mit dem Seychellen-Virus

Veröffentlicht: 26.10.2021

Auch heute werden wir wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt und starten mit Frühstück und Meerblick in den Tag.

Für heute steht eine kleine Rundtour des westlichen Teils der Insel auf dem Programm, also Auto packen und nichts wie los. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten die passende Route zu finden (denn irgendwie haben die Straßen hier zwar auf der Landkarte Namen, aber entsprechende Straßenschilder findet man selten), machen wir dann aber doch die Passstraße von Ost nach West ausfindig und erreichen nach guten 15min die "Anse a la Mouche" an der Westküste. Eine wirkliche Traumbucht mit vielen kleinen Fischerbooten am Strand - unheimlich ruhige und bezaubernde Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist die Farbe des Wassers - türkis wie im Bilderbuch. 

Auf dem Weg weiter in Richtung Norden kommen wir an einem großen Obststand am Straßenrand vorbei. Die verschiedenen farbenfrohen Früchte und Gemüsesorten bieten ein klasse Bild und wir erstehen ein paar Kleinigkeiten. Übrigens werden hier wirklich Hühner und weitere Tiere am Straßenstand gehalten, also das mit dem Eierlegen bei Meerblick am Vortag scheint sich zu bewahrheiten. Wir erstehen hier zum Beispiel auch eine Kokosnuss, die der Seychellose extra mit einer ganz speziellen Technik (das hätten wir zu Hause niemals selber hinbekommen) für uns öffnet und das Fruchtfleisch für den späteren Verzehr auslöst.

Mit Kokosnuss&Co im Gepäck geht es weiter Richtung Norden, wie könnte es anders sein, die Straßen sind wieder ziemlich kurvig, unbefestigt und zum Großteil direkt am Meer, wodurch selbst die Autofahrt atemberaubend ist. Vorbei am "Anse Boileau" und zahlreichen weiteren kleinen Traumbuchten gelangen wir schließlich zum Port Launay Marine National Park. Dies soll einer der besten Schnorchelplätze von ganz Mahé sein, doch diese Aussage genießen wir vorerst mit Vorsicht - nach den Versprechungen der letzten Tage. Die Bucht an sich ist aber definitiv schonmal sehenswert, geschützt von Takamaka Bäumen schlagen wir dort unser Domizil auf und bewaffnet mit Schnorchel geht es auch direkt ins Wasser. Keine anderen Schnorchler weit und breit, eigentlich ja kein gutes Zeichen, aber es ist ja noch früh am Tag und vielleicht schlafen die ganzen Touris auch einfach nur aus :)

 Die Bucht ist dreigeteilt, in der Mitte ist ein Streifen für Boote abgetrennt und rechts und links davon ist Schnorcheln erlaubt. Wir entscheiden uns zunächst für die Erkundung der linken Seite. Irgendwie werden wir schnell an die Schnorchelerlebnisse der Vortage erinnert, vereinzelt Fische, Seegras und wir beide mittendrin. Aber da stimmt doch irgendwas nicht, das kann doch nicht vom Reiseführer als einer der besten Schnorchelspots der Insel angepriesen werden...?!?

Aber so leicht geben wir diesmal nicht auf und die Ausdauer macht sich tatsächlich bezahlt. Relativ weit draußen stoßen wir dann doch noch auf die ersten Korallenfelsen und diese führen uns dann zu einem großen Riff mit unheimlichen Fischreichtum. Endlich, es gibt sie also doch die bezaubernde seychellanische Unterwasserwelt... Und wir sind prompt infiziert mit dem Seychellenvirus! Besonders häufig vertreten sind kleine neonblaue Fischchen, Regenbogenfische und unzählige weitere. Auch einige große flache Prachtexemplare sind dabei, leider bin ich nicht die Expertin, was all die Namen betrifft, aber demnächst folgen entsprechende Fotos. Für diesen Schnorchelspot war die Unterwasserkamera leider nicht am Start. 

Nach einer kleinen Verschnaufpause am Strand steht noch die rechte Seite der Bucht zur Unterwasser-Erkundung bereit und hier werden wir bereits nach wenigen Metern von Korallen empfangen. Wahnsinn, hier sind nicht nur die Fische sondern auch die teils noch bunten Korallen (diese sind z.B. auf Hawai'i komplett von der Korallenbleiche zerstört) sehr beeindruckend und wir fühlen uns wie im Aquarium. Das ist nicht in Worte zu fassen, muss man einfach gesehen haben. Wir sind hin und weg und unterhalten uns an Land noch eine ganze Weile über die verschiedenen Fische und Unterwassererlebnisse. Port Launay werden wir bestimmt nicht zum letzten Mal besucht haben!

Mittlerweile ist es Mittag und wir nehmen den Pass namens "Le Misere" zurück nach Victoria. Der Name lässt eigentlich schlimmere Straßenverhältnisse vermuten, als wir dort vorfinden, die Straßen sind zum Glück recht breit und gut ausgebaut. 

In Viktoria selbst gibt es einen leckeren Kaffe in einem süßen Café, direkt über einer der Hauptstraßen der Stadt. Witzig vom Balkon den Verkehr und das Menschentreiben zu beobachten. Anschließend statten wir dem Wochenmarkt einen kleinen Besuch ab, hier wird von Mo-Sa täglich vieles angeboten, was die Kulinarik braucht, frisches Obst&Gemüse, Fisch, mittendrin Souvenirstände, Bäckereien&Co . Irgendwie schön, dass man hier als Urlauber Kochzutaten erstehen kann, genauso wie es die Seychellosen täglich tun, sehr authentisch, wie wir es lieben. 

Auch der im Reiseführer empfohlenen "Cadman Hall" statten wir einen Besuch ab, hier bieten Einheimische diverse handgefertigte Kunstwerke an. In einen kleinen Handwerksladen verlieben wir uns direkt, die Verkäuferin dort ist super nett und will sogar extra für uns ein Lesezeichen mit einem einheimischen Vogel bemalen, was wir bei einem weiteren Besuch als Geschenk dort abholen dürfen - wir werden wiederkommen und ihr bekommt ein Update, ob sie ihr Versprechen hält. :)

Mittlerweile ist es Nachmittag und wir treten die Heimreise an, hierbei regnet es immer mal wieder kräftig, klar - eine grüne Insel braucht genug Regen. Zu Hause angekommen heißt es rein in die Laufklamotten und noch eine kleine Jogging-Runde drehen bevor es dunkel wird. Doch der seychellanische Wettergott meint es heute nicht gut mit mir und kurz nach dem Aufbruch schüttet es unerbärmlich. Aber immer positiv sehen, so hat man direkt eine schöne Abkühlung bei den tropischen Temperaturen. Da es hier neben der Hauptstraße kaum weitere Wege gibt und ich mich hier ohne Navi&Landkarte auch nicht sonderlich gut auskenne, geht es immer entlang der Straße, neben dem Feierabendverkehr, der nicht sonderlich viel Rücksicht auf sportlich aktive Personen am Straßenrand nimmt. Warum auch langsam durch die Pfützen am Straßenrand fahren, ich bin ja schließlich eh schon komplett nass. Am besten sind aber die Busfahrer, die mich fast jedesmal zu einem Sprung in den Straßengraben zwingen, um nicht überrollt zu werden. Wirklich eine Erfahrung... :))

Zu Hause angekommen gibt es dann ein lecker Abendessen, diesmal leider bei Regen und kräftigem Sturm. So verbringen wir den restlichen Abend drinnen und hoffen wieder auf strahlenden Sonnenschein am nächsten Morgen...

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