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Turteln an der "Anse Major"

Veröffentlicht: 27.10.2021

Heute mal Frühstück auf der stürmischen Terrasse, es gibt sogar ein paar Regenschauer so früh am Morgen - unsere Wünsche für besseres Wetter scheinen vorerst nicht erhört worden zu sein. 

Da man auf einer Insel wie Mahé aber wohl niemals auf den Wetterbericht vertrauen darf, wie wir von unserer Vermietern Annalise gelernt haben, lassen wir das einfach mal. Immerhin verscheucht der starke Wind die dicken Wolken und die Sonne zeigt sich ab und zu.

Wir starten also etwas gemütlicher in den Tag und kümmern uns zunächst zu Hause um ein paar organisatorische Dinge, denn nur noch 2x schlafen, dann geht es bereits weiter auf die nächste Insel: Praslin (die zweitgrößte Insel der Seychellen).
Nachdem die Orga erledigt ist, hat sich auch das Wetter ein bisschen gebessert - perfekt für die weitere Inselerkundung. Also ab ins Auto, erstmal in Richtung Norden nach Victoria. Bereits nach einigen Kilometern legen wir den ersten Zwischenstopp ein: Am „Craft Village“ darf das obligatorische Vorbeifahren aufgrund fehlender Ausschilderung natürlich nicht fehlen, aber dank Abbildung im Reiseführer weiß die Beifahrerin und offizielle Navigatorin zumindest, wie unser Ziel aussehen soll und wonach wir suchen müssen. So werden wir schließlich fündig. Es handelt sich um ein traditionell kreolisches Dorf aus der Kolonialzeit und ein wichtiges Kulturerbe der Seychellen. Ein altes Plantagenhaus aus den 1870er Jahren bildet den Mittelpunkt des Dorfes (s. Foto)  Trotz umfangreicher Renovierungen, wurden traditionelle Elemente bewahrt, wie z.B.  die Dachgauben und die große Veranda. Heute ist das „Dorf“ zu einer kleinen Künstlerstadt umgebaut, in insgesamt 12 farbenfrohen Bungalows verkaufen Einheimische traditionelles selbstgefertigtes Handwerk, darunter Bilder, Schmuck, Souveniers aus Kokosnussschalen und vieles mehr. Das Dorf hat definitiv Charme und auch wir erstehen eine selbstgenähte Kleinigkeit.

Weiter geht's in Richtung Norden, in einer kleinen Patisserie legen wir einen Stopp ein und erstehen leckeres Gebäck.

Wer mich kennt, weiß, dass an dieser Stelle auf dem Weg durch die Hauptstadt ein Besuch im Schwimmbad nicht fehlen darf, diesmal sind sogar zwei weitere Personen vor Ort - wird fast schon eng für seychellanische Verhältnisse :P

Da sich das Wetter soweit stabilisiert hat, wollen wir doch noch einen renommierten Wanderweg an der Nordspitze der Inseln aufsuchen. Laut Reiseführer soll man das Auto in einem kleinen Ort namens Bel Ombre parken und von dort aus ca. 1,5h in die "Anse Major" wandern können. Ganz einfach ist der Startpunkt der Wanderung nicht zu finden, das wäre ja auch langweilig. Letztendlich finden wir aber durch die nette Hilfe der Einheimischen den "Start", packen die Rucksäcke uns los gehts. Nach guten 5min fängt es erstmal wieder an zu schütten, zunächst stellen wir uns etwas unter, aber beschließen dann schnell einfach im Regen weiterzulaufen, schließlich wollen wir am Ziel in der Anse Major eh baden gehen - warum also trocken bleiben :)

Der Trail ist landschaftlich wirklich atemberaubend, fast die ganze Zeit genießt man Meerblick und der Weg ist ziemlich gut befestigt. Ich denke die Bilder geben hierbei einen guten Einblick. Dusche von oben erfolgt regelmäßig, aber immerhin sind die Temperaturen dadurch sehr angenehm. 

In der Bucht angekommen sind wir wieder mal begeistert, es ist einfach nur idyllisch und Natur pur - Postkartenmotiv, wie man es aus der Karibik kennt. Ein Einheimischer auf einem Boot in der Bucht heißt uns direkt willkommen und bietet uns für den Rückweg zum Auto ein Taxi-Boot an, davon hatten wir bereits im Reiseführer gelesen und nehmen das Angebot dankend an. Vorher geht es aber noch Schnorcheln in der Traumbucht "Anse Major", die Schnorchelsachen haben wir selbstverständlich mittransportiert auf der Wanderung. Der Taxi-Boot-Guide sagt uns, wo die besten Schnorchelspots zu finden sind und es geht ab ins Wasser. Bereits nach wenigen Sekunden sind wir begeistert, das Fischreichtum ist groß und das Gefühl doppelt gut, wenn man sich das alles mit einer Wanderung selbst erarbeitet hat. Seit gestern läuft es einfach mit dem Schnorchel, ich sag es ja, wir sind mit dem Seychellen-Virus infiziert.

Zurück am Strand befragt uns der "Taxi-Boot Guide", ob wir auch in einer kleinen  Bucht weiter draußen schnorcheln waren, dort sollen sich sogar noch viele lebendige Korallen befinden und manchmal trifft man mit Glück wohl auch auf Schildkröten. Da wir dort noch nicht waren, ziehen wir nochmals los, diesmal liegt eine ganz schöne Schwimmstrecke vor uns, und mitten auf dem Weg sehe ich tatsächlich ein großes Unterwasserwesen unter mir. Da beehrt uns doch tatsächlich eine Sea-Turtle - Wahnsinn, solche Begegnungen zählen für uns zu den absoluten Schnorchel-Highlight. Nach einem schweren Abschied geht es dann weiter in die angepriesene Bucht und das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Tatsächlich ist die Unterwasserwelt hier noch um einiges beeindruckender und wir treffen sogar auf eine weitere Sea-Turtle. Diesmal ein kleineres Exemplar - die Entschädigung für den holprigen Schnorchelstart die letzten Tage. Wir sind einfach nur begeistert und könnten hier ewig verweilen.

Natürlich berichten wir zurück am Strand auch dem Guide von unseren Erlebnissen, der sich selbstverständlich mit uns freut. Zufrieden besteigen wir das Taxi-Boat, das uns zurück zu unserem Auto bringt. Wirklich cool, den Trail nochmal vom Wasser aus zu betrachten und dabei noch einige Insider-Informationen von unserem Wasser-Chauffeur zu bekommen.

Voll mit neuen Eindrücken treten wir die Heimreise an und träumen von unseren beiden Sea-Turtles :)

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