Bootstour nach St. Pierre und Petit Anse Cour

Heute steht für uns wieder eine Bootstour auf dem Program; nach dem Frühstück brechen wir auf zum Startpunkt am Grand Anse, nur wenige Meter von unserer Haustür entfernt. Wir sind eine Gruppe von ca. 20 Leuten auf dieser Tour, auch einige deutsche Urlauber sind mit am Start und es ist wirklich schön, sich ein wenig über die verschiedenen bisherigen Erlebnisse auszutauschen.

Um 9:00 Uhr geht's dann los, mit dem Boot fahren wir erst einige Meter gemütlich entlang der Küste, bis der "Kapitän" dann in den Turbomodus schaltet und wir über die Wellen reiten. Vom Wasser aus ist die ganze Landschaft nochmals beeindruckender als von Land und die einheimische Crew, die aus insgesamt 3 Männer besteht, ist mal wieder top. So bekommen wir einiges an Input, was die verschiedenen Inseln&Strände der Seychellen betrifft und es dauert gefühlt nur wenige Minuten, bis wir den ersten Stopp einlegen. Diesen stellt die Insel St. Pierre dar... Eigentlich kann man das kaum als "Insel" bezeichnen, es handelt sich um ein paar Steine mit einigen Palmen obendrauf und sie ist eine der meist fotografierten Inseln der Seychellen.

Schnorchelmaske auf und rein ins Wasser. Nach wenigen Sekunden sind wir bereits begeistert. Das Wasser ist glasklar, und die Fischvielfalt beeindruckend. Die 45 Minuten, die uns hier zur Erkundung der Unterwasserwelt zur Verfügung stehen, vergehen wie im Flug und wir kommen aus dem Staunen kaum wieder heraus (überzeugt euch selbst auf den Fotos).

Weiter gehts mit dem Boot zur Anse Petit Cour, vielleicht erinnert ihr euch, das war der Strand, an dem wir bereits schnorcheln waren und den vorwitzigen deutschen Schnorchel-Prahler getroffen haben. Ein bisschen Respekt habe ich schon, hier wieder ins Wasser zu gehen, schließlich scheint es hier ja durchaus mal Riff-Haie zu geben, aber sobald wir im Wasser sind, sind diese Sorgen sofort vergessen. Dieser Schnorchelspot übertrifft sogar noch den "St. Anne Marine National Park" auf Mahe, wir fühlen uns wie im im Aquarium- inmitten von Fischschwärmen aus kleinen lilanen, gelben und roten Fischen. Die Fotos geben euch nur ansatzweise Einblick in die Unterwasserwelt, live war es noch 100mal besser...

Auch die Zeit hier vergeht viel zu schnell und wieder geht es aufs Boot, weiter zur Insel Curieuse, die der Küste Praslin vorgelagert ist und die fünftgrößte Insel der Seychellen darstellt. Auch sie beheimatet (ähnlich wie Moyenne im "St. Anne National Park") zahlreiche Riesenschildkröten, die hier in freier Wildbahn leben. Auch bei der zweiten Begegnung sind diese Tierchen nicht weniger beeindruckend und diesmal bekommen wir durch die Guides unserer Tour auch einige interessante Infos zu diesen ganz speziellen Einwohnern der Insel. So erfahren wir, dass das älteste dieser Tiere 113 Jahre alt ist und dass ihre Leibspeise die Reste vom tägliches Barbecue der Bootstouren ist....:).

Für uns gibt es jetzt tatsächlich ein leckeres Mittagessen, gegrillten Red Snapper (Fisch), Mangosalat&Co, also wieder typisch kreolisch und sehr lecker. Und vom Nachtisch, den Minibananen, die es hier an jeder Ecke gibt, profitieren dann auch die Riesenschildkröten, denn Bananenschale gehört zu derenLeibspeise.

Im Anschluss folgt eine kleine Wanderung quer über die Insel, teils durch Mangrovenwälder und wir bekommen viel über die einheimische Flora&Fauna erklärt. Jason, unser Guide, ist sehr interessiert daran, sein Wissen über die Inseln mit uns zu teilen und er macht das wirklich super - findet genau das richtige Maß an Information!

Am anderen Ende der Insel angekommen ist es Zeit für eine Erfrischung im Meer. Nach den 1,5h Wanderung bei 28 Grad tut diese richtig gut und selten haben wir uns so sehr über eine Abkühlung im Meer gefreut.

Im Anschluss heißt es dann bereits schon wieder die Heimreise antreten, auf dem Rückweg erfolgt ein letzter Stopp vor einem weiteren Traumstrand der Anse Georgette, hier ankern wir einige 100m vom Strand entfernt, dürfen vom Bug des Bootes ins Wasser springen und wer möchte kann zum Strand schwimmen. Nichts leichter als das - ich kann mich nur wiederholen, ein Traum!!!!

Hier kommen wir nochmals mit unserem Guide Jason ins Gespräch, er setzt sich ehrenamtlich für heroinabhängige Kinder auf den Seychellen ein ; das ist leider eine der weniger schönen Seiten der Insel, ca. 10% der Bevölkerung sind heroinabhängig (die Seychellen haben traurigerweise die höchste Rate an heroinabhängigen Menschen weltweit, was uns vorher in keinster Weise bewusst war)... Umso mehr sind wir begeistert, was Jason auf die Beine stellt, um vor allem den Kindern eine bessere Zukunft zu bescheren - einfach wow und diesem Einsatz zollt unser größter Respekt! 

Schließlich geht auch dieser beeindruckende Tag zu Ende, der unserer ersten Bootstour auf Mahe in nichts nachsteht, wie Mama und ich übereinstimmend feststellen. Wir sind einfach nur begeistert über die Erlebnisse und die Crew an Board, die im wesentlichen zu diesem für uns unvergesslichen Tag beigetragen hat. Vollgepackt mit diesen Eindrücken,  fallen wir am Abend ins Bett und träumen von Fischschwärmen und Riesenschildkröten.