Veröffentlicht: 21.10.2019
Nach einer Nacht auf einem sehr schönen Camping bei Azrou, mit Hühnern, Hasen, Enten, allerei Vögeln und einem pinken Küken wagen wir uns erstmals auf Nebenstrassen. Ich möchte unbedingt mit den Kindern die Berberaffen sehen, aber dort, wo man sie anscheinend immer sieht, treffen wir nur Müllberge an. Also weiter, schon über 1500m ü M (wir fühlen uns langsam heimisch) fahren wir durch Korkeichen- und Zedernwälder, welche sich mit weiten offenen Ebenen abwechseln. Nirgends ist niemand, überall sind Schäfer mit ihren Herden und teilweise stehen alle 100 Meter Kinder beteln an der Strasse. Sie leben in Zelten aus Plachen und holen Wasser bei einem Ziehbrunnen.
Und plötzlich, völlig unerwartet, mitten auf der Strasse, ein Berberaffe. Wir halten an und sehen immer mehr! Sie springen über die Strasse, klettern auf Bäume, tragen die Jungen auf dem Rücken und putzen einander gegenseitig. Wir sind begeistert dies beobachten zu dürfen und Armon winkt jedem Affen einzeln, als wir dann weiterfahren.
Für den Mittagsrast finden wir einen ruhigen Ort, kaum 2 Minuten dort, kommt die Polizei und fragt, ob alles in Ordnung sei. Wir bejahen und sie raten uns, nächstes Mal durch zivilisierte Gebiete auf Hauptstrassen zu reisen. Wir nicken und beschliessen dann, doch auf den nächsten Camping zu fahren und nicht wie gedacht, wild zu campen.
Die Landschaft wird immer spektakulärer, die Strassen schlechter. Wir sind sehr aufgewühlt über der Armut hier und gleichzeitig fasziniert von der Schönheit der Natur.
Nach knapp sechs Stunden Fahrt, die Kinder sitzen schon lange vorne bei uns, erreichen wir den Camping. Es begrüsst uns ein Pfau, wir sind erleichert, dass alles gut gegangen ist und planen einen autofreien Tag ein.