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Omarama-Lindis Valley-Arrowtown-Te Anau - 2. Tag in Neuseeland

Veröffentlicht: 20.08.2019

25.1.2014

Es ist kalt gewesen in der Nacht und ist es noch, als ich gegen 8.30h loskomme. Ich hatte mir den Wecker auf 6.30h gestellt, aber bis ich mit allem klar bin, komme ich doch erst um 8.30h in Omarama los. Macht aber nichts, weil die Wolken tlw. noch tief hängen und wegen der Kühle der Nacht es noch ziemlich dunstig ist.

Lindis Valley

Mein Weg führt mich heute gefühlt durch das Land der Hobbits, durch Mittelerde. Es sind sanfte Hügel, die braun bis anthrazit-farben sind, niedrig bewachsen, und es mutet tlw. wie eine Mondlandschaft an. Lindis Valley ist völlig einsam und ich bin streckenweise ohne jegliche Begegnung anderer Autos hier unterwegs. Ich habe das Gefühl, als wäre ich auf einem andere Planeten, so abstrakt ist die Landschaft hier. Es sind 11 Grad, nicht wirklich sommerlich. Dazu weht ein fieser Wind und jeder Fotostopp ist „erfrischend“.

Lindis Valley


Ich trudele also diese Landstraße Richtung Süden und habe zunächst mal Arrowtown im Visier, eine kleine Stadt nahe bei Queenstown. Der Taxifahrer, der mich in Christchurch zum Flughafen gefahren hat, hat mir den Ort empfohlen.

In Tarras, etwa 70 km von Omarama entfernt, hole ich mir einen Kaffee an der Tankstelle, die auch der Ort ist. Der Sprit (bleifrei, 91 Oktan) kostet überall um die 2,20$ sodass mich hier 30 Liter Sprit über 60 Dollar kosten (rund 40 EUR).


Die Bezahlerei an der Zapfsäule ist sehr merkwürdig, da sie angeblich für alle Zapfpistolen einen Schlitz für KK hat. Woher weiß das Ding aber, welche Säule ich bezahlen will? Eingabe der Karte und ein 4stelliger PIN. Den gebe ich aber gar nicht ein, die Karte muckt nicht, einen Beleg spuckt das Ding auch nicht aus. Die Tankstellenfrau sieht meine Verwirrung und meint aber, dass das sicher ok sei. Aha - wer weiß, ob ich hier jemals 60 Dollar bezahlt habe oder ob ich von der Nachbar-Säule die 9,50 bezahlt habe - oder gar nichts.

Ich fahre weiter und fahre am Lake Dunstan entlang Richtung Cromwell. Nun geht’s entlang des Kawarau River, der den Lake Dunstan mit dem Lake Wakatipu bei Queenstown verbindet. Auf der rechten Seite kann man Gold schürfen. Schadet ja nie, denke ich, und fahre ab. Es ist eine alte Goldgräber-Siedlung, die man als Museum besichtigen kann. Aber dazu habe ich keine Lust. Ich mache aus der Distanz Fotos von der verlassenen Goldgräberstadt und auch von dem Hütten-Sammelsurium und von dem daneben liegenden Fluss in der tiefen Schlucht.



http://www.goldfieldsmining.co.nz/

Nach einer kurzen Weiterfahrt sehe ich eine Bungee Jumping-Gelegenheit (Kawarau Bridge Bungee) und man kann dort kostenlos zugucken. Vermutlich um Leute anzulocken, aber ich lass mich nur zum Fotografieren locken. 43 Meter geht es von der Brücke über die Schlucht bis ins Wasser für 130 Dollar und bestenfalls 20 Sekunden. Manche dippen mit den Händen wirklich in das smaragdgrüne Wasser. Unten wartet ein Schlauchboot, das den Springer vom Seil befreit und aufnimmt. Ich würde mich das nicht trauen. Die Sonne scheint jetzt, sehr schön.





In Arrowtown komme ich gegen Mittag an. Und siehe da, der Ort ist wirklich nett. Zwar auch etwas touristisch überladen, aber es ist ein historischer Ort von alten Goldschürfern. Man kann originale Nuggets als Kettenanhänger oder auch Goldstaub kaufen. 


Ich begnüge mich mit einem Kaffee und einem Eis, bummele durch die einzige Straße des Ortes (abgesehen von einigen Wohnstraßen) und fahre nach einer knappen Stunde weiter nach Queenstown. Aber der Rummel, der dort herrscht ist nicht meins. Zunächst ist auch der Himmel wieder voller Wolken und zwischen all den super coolen Backpackern und Massen von Chinesen, Reisebussen und Touri-Shops finde ich nichts, was wirklich so rühmlich wäre. Ich suche mir aber tapfer einen Parkplatz und trabe zu McDonalds um kurz einen Kaffee und was zu Beißen zu holen, denn hier will ich nicht bleiben und auch keine Zeit mit einem vermeintlich schönen Mittagessen zu verbringen. Es ist 14.00h, als ich hier einlaufe und ich bin noch nicht sicher, was ich wirklich heute noch machen soll. Eigentlich wollte ich ja nach Queenstown, aber nachdem ich das gesehen habe und - außer der Szenerie außen herum - nichts sehe, was mich an die Schönheit und Ruhe Neuseelands erinnert, fahre ich um 15.00h aus dem Ort raus, suche eine Straße, die hoch über dem Ort verläuft ,um einen Panorama-Blick zu kriegen und freue mich, dass dann gerade die Sonne heraus kommt. Es sind schon geniale Häuser hier oben, mit traumhaften Blicken und ich verstehe nun, dass man Queenstown auch schön finden kann. Aber der Ortskern ist wie Ballermann auf neuseeländisch.


Queenstown

Tja, nun was? Te Anau, in Richtung Fiordland NP ist noch 170 km entfernt, vorher gibt es noch Kingston und Mossburn, wo ich ggf. Quartier suchen könnte. Ich fahre also los. Bis Kingston ist die Fahrt immer entlang des See Wakatipu, der wie ein langer Wurm an Queenstown entlang bis nach Süden liegt. In Kingston begeistert mich nun auch nichts, und ich fahre weiter. 


Die Landschaft ist schön, Berge, Hügel, Schafe, Einsamkeit. So entschließe ich mich durch Mossburn durchzufahren und wirklich Te Anau anzusteuern. Irgendwie habe ich im Ohr, dass Sonntag das Wetter schlecht sein soll, jetzt zum Abend hin klären sich die Wolken und die Sonne verbreitet schönstes Fotolicht.



Es ist etwa 18.30h, als ich in Te Anau einfahre. Das erste Motel voll, ich kriege schon Schweißperlen auf der Stirn. Weiter geht’s hier nicht mehr. Aber der Ort sieht sehr lebendig aus. Klein aber mit vielen Touristen. Hoffentlich haben die nicht alle Betten gebucht. 


Im zweiten Hotel ist ein Zimmer für 114 Dollar zu bekommen. Nicht billig, aber ich will nicht noch eine Stunde rumsuchen und dann ist das auch noch weg.

Ich laufe runter zum Lake Te Anau, der 50m vom Hotel entfernt ist. Schönes Panorama. In der Touri-Info sehe ich den Wetterbericht für morgen. Es wird regnerisch und wolkig. Max. 16 Grad. Also ab ins Auto und nach Manapouri fahren. dorthin wollte ich eigentlich erst morgen, aber der Blick dort in den Fiordland-NP ist wohl sehr schön und das ist nix für Regenwetter. 20min später schieße ich dort Fotos, fahre noch ein wenig rum und in einem großen Bogen zurück nach Te Anau. 

Lake Manapouri



Auf vielen Wiesen stehen hier nicht nur Schafe sondern auch jede Menge Wapitis.


Das Licht ist schön, die Sonne müht sich gegen die Wolken anzukommen, die über die Berge vom Wasser her rollen.


Es ist gegen 21.00h, als ich in Te Anau ggü. vom Hotel in einer Pizzeria einfalle, die ausgerechnet noch von Deutschen betrieben wird. Also bloß keinen deutschen Reiseführer rumliegen lassen... Im Hotel gibt es nur in der Lobby Internet, so dass ich dort bis Mitternacht sitze und in bisschen mit Martina chatte und mal meine ersten 1000 Fotos auf das Tablet überspiele.

In der Lobby sitzen etwa 30 Hotelgäste und checken alle Mails etc. Nur ein britisches Ehepaar meint unbedingt skypen zu müssen und ¨the line is soooo bad¨ - also hören alle das laute Gespräch mit, ob sie wollen oder nicht. Der Inhalt des Gesprächs ist völlig banal und man könnte es auch einfach sein lassen. Nun ja. Ich falle um 24.00h ins Bett und freue mich über einen so tollen Tag. Lake Tekapo - das wird mir immer in Erinnerung bleiben und einer der schönsten Plätze der Erde für mich sein, genauso wie vor ein paar Jahren das Nest Telegraph Cove auf Vancouver Island.

Fahrtstrecke: 450km

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