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Haast-West Coast-Fox & Franz Josef Glacier-Hokitika - 5. Tag in Neuseeland

Veröffentlicht: 20.08.2019

28.01.2014

Für meine 110 Dollar die Nacht habe ich wenigstens ein Zimmer mit vielen Mücken und ohne Schrank gehabt. Also bleiben mein Blazer und Blusen mal wieder im Auto liegen. Diese Klamotten fahre ich nun tagelang durch Neuseeland, um sie im Anschluß ggf. auf der Kreuzfahrt von Auckland nach Perth zu tragen...


Die Mücken habe ich erlegt und hier gibt es keinen löslichen Kaffee im Zimmer. Nur Tee. reicht auch. Normalerweise kriegt man in jedem Motel immer frische Milch vom Eigentümer, oft in einer kleinen Milchkanne oder als Viertelliter Fläschchen. Nette Geste.

Haast Downtown


Ich hole mir nebenan in dem Cafe, das gestern wie pleite aussah, aber jetzt offen hat, ein Salmon/Cucumber Sandwich und einen Kaffee und fahre los. Die Sonne scheint, es sind aber nur 11 Grad. Ich fahre wieder über die Brücke über den seeeeehr breiten Haast River, in dem - wie in vielen Flüssen hier - nur riesige Gesteinsbrocken liegen. Wenn es hier regnet, dann wohl sintflutartig und dann ist sowas innerhalb von Stunden ein reißendes Ungetüm.

Die Brücke ist einspurig und weil sie so lang ist und man ggf. nicht bis zum anderen Ende sehen kann, hat man eine Ausweichstelle mitten auf der Brücke gebaut. 

Hinter der Brücke geht's in den Bush. Riesige Farne, irre hohe Bäume - ganz anders, als die Landschaft gestern in den Bergen.


Nach einigen Kilometern komme ich wirklich ans Meer. Die Sand flies sind nervig und ich fahre weiter. Die Straße führt in Kurven nach oben und ich bin bald am Knights Point, der sogar zum Unesco Welterbe gehört.

Knights Point

Ein paar Fotos und weiter geht es. Ein paar Kilometer weiter erreiche ich eine Bucht und einen endlosen Strand mit unglaublich viel Treibholz - ein irrer Blick.




Ich fahre noch irgendwo an einen Lake ab, bin aber außer von dem Dixie-Klo nicht sehr begeistert und die Sand flies sind nervig. Ich sehe eine Wood Pigeon, so sagt mir eine Frau.


Ich erreiche Fox Glacier kurz nach 12 Uhr. Ich habe also wieder um die 3 Stunden vertüdelt, um die 150km zu fahren. Aber war ja alles schön. Ich fahre rechts in die 4 km lange Stichstraße, die bis etwa 300 m vor dem Parkplatz asphaltiert ist. Ein schöner Blick auf den Gletscher vor mir, aber toller ist der breite Abfluss neben dem Parkplatz, ein dem riesige Eisblöcke rumtrudeln.



Ohne groß nachzudenken laufe ich den Trail zum Gletschertor. Soll eine Stunde hin und zurück dauern. Ich gucke auf die Uhr und denke noch, ob ich mir das gönnen soll, aber laufe los. Der Weg führt immer entlang des Flusses, der aus dem Gletscherrwasser entstanden ist. Tw. über kleine seitliche Bäche, die aus den Bergen kommen. Ich bin froh, dass ich meine Wanderschuhe anhabe. Es wird tw. recht steil und der Lorenz brennt. Aber am Ende ist die Aussicht unglaublich.





Mit Hilfe meines Teles kann ich schöne Detailaufnahmen machen.




Unterhalb des Aussichtspunktes befindet sich eine Gruppe Gletscherwanderer, das sieht echt gefährlich aus,, weil die direkt an der Kante einer Spalte stehen.




Als ich mal wieder ein Objektiv wechsele denke ich: Wo ist eigentlich dein Portemonnaie...? Ich finde es nicht im Rucksack und Panik erfasst mich. Ich gehe im Sturmschritt zurück, falle dabei noch auf die Nase, hab jetzt ein ramponiertes Knie und kleine Löcher in der Hose, aber - das Portemonnaie wartet artig im Auto, als ich unten ankomme. Erstmal Wasser, einen Apfel - ganz tief durchatmen - und dann weiter.

Das Township Fox Glacier lasse ich hinter mir und fahre nochmal rund 40km weiter zum Franz Josef Glacier. Nun ist das Wetter aber umgeschlagen und es ist total bewölkt. Eigentlich soll der Franz Josef der schönerer der beiden Gletscher sein, aber ohne Sicht ist das ja egal. Ich gehe einen kleinen Wanderweg, der ¨splendous views on the glacier¨ verspricht, ohne eine echte Wanderung bergauf zu sein (davon habe ich genug und es ist nun auch schon halb drei). 


Der Aussichtspunkt über einem kleinen Tümpel ist enttäuschend. Ich gehe weiter, weil ich hoffe, dass es danach noch mehr Ausblicke gibt, aber drehe nach einer halben Stunde um. 



Der Weg führt durch den Busch, ich sehe Pflanzen, die ich noch nie gesehen habe, Blümchen, Schoten und Moose. Einen Vogel sehe ich, der einen lustigen Schwanz hat.



Bei der Weiterfahrt nehme ich eine Anhalterin mit, die sich als Berliner Krankenschwester entpuppt, die mit ihrer Freundin hier 5 Monate rumfährt. Sie haben sich ein Auto gekauft dass nun einen Bremsenschaden hat. Sie will nach der Wanderung zum Franz Josef jetzt zur Werkstatt, um was aus dem Auto zu holen. Ich fahre sie dort hin und wieder zurück nach Franz Josef Township und wir plauschen über Berliner Krankenhäuser, Vivantes. 

Ich fahre weiter und eine halbe Stunde später liegt rechts das Massiv von Mount Cook und Genossen und die haben sich freigemacht. Die Wolken verziehen sich, während man zusieht und geben ein grandioses Panorama frei.


Ich fahre nun durch eine weite Ebene, teilweise sieht das wie Watt oder Marschland aus und es gibt viele Rinder hier.

Im Ort Ross sehe ich lustige Schilder und einen vergleichsweisen netten Ort (also die eine Straße, die es normalerweise dort gibt), aber ich fahre doch weiter und steuere Hokitika an.



Eigentlich hatte ich gedacht noch über den halben Arthur's Pass zu fahren, aber die Sonne scheint so schön und es verspricht einen schönen Sonnenuntergang am Meer.

Hokitita hat einige recht alte Häuser. Der Ort hat ehemals seinen Reichtum mit Goldfunden gemacht. Ich fahre ein paar Motels und ein B&B an und finde dann eines für 120 Dollar, das ganz nett ist.



Hokitika


Am Strand stehen noch die Treibholz-Skulpturen, die zu einem Wettbewerb gehören. ich mache Fotos und lasse mich in einem Hotels/Restaurant auf der Sonnenterrasse nieder und gönne mir ein Bier und ein leckeres Abendessen mit Sonnenuntergangs-Vordergrund.





Bin froh, dass ich hier geblieben bin. Zum Sonnenuntergang gehe ich an den Strand. 

Sonnenuntergang in Hokitika



Als es dunkel ist, fahre ich noch zu einem dunklen Weg rechts von der Hauptstraße nach Norden, in dem Glühwürmchen an einer Felswand hängen. Glow worm dell nennt sich das. Je länger man dort steht, desto mehr sieht man. 

Glühwürmchen ;-))

Es gelingen sogar Fotos. Also den Ausflug vom Schiff zu irgendwelchen Höhlen kann ich mir sparen, zumal man dort nicht fotografieren darf oder kann. Hier gab es einen Pfosten, auf dem ich die Kamera abstellen konnte.Im Motel werfe ich um halb elf noch eine Waschmaschine an. Leider ist der Trockner nicht willens etwas zu tun, außer meine 2 Dollar zu schlucken. So drapiere ich meine feuchten Klamotten überall in meinem Zimmer.

Um Mitternacht bin ich im Bett.

Fahrtstrecke: 280 km

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