10 Tage Neuseeland im Mietwagen
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Auckland - Rotorua - 8. Tag in Neuseeland

Veröffentlicht: 20.08.2019

31.01.2014

Der Wecker klingelt um 7.00h und ich stehe um 7.45 bei Jucy Car Rental, die ihr Office nur 450 Meter vom Hotel weg haben. Ich kriege nun einen gelben Hyundai Getz, der 158.000 km auf der Uhr hat. 158.000 km! So etwas gäbe es in Deutschland nie. Nun ist Jucy vielleicht die Billigmarke, aber ich hab nicht bei Rent a Dent oder Rent a Wreck gemietet und der Wagen hat einige Dellen, ein aufgeplatztes Sitzpolster und riecht nach Zigarettenrauch. Die Antenne ist ebenso abgebrochen, wie der Tankdeckel. Die Tante bei Jucy meint, das wäre egal, weil ich ja eine Vollkasko hätte, also würde das auch keiner reklamieren, wenn ich den Wagen abgebe. Ach so - na dann! Vermutlich haben die den Wagen schon 7 x bei einer Versicherung mit einer Schadensmeldung re-finanziert. Unfassbar.



Ich habe keine Lust auf Diskussionen und Zeitverzögerung und denke mir, dass es für drei Tage doch wohl gehen wird. Dem Wagen fehlt zudem die Kofferraumabdeckung, wodurch mein Gepäck hinten sichtbar ist. Nicht schön, wenn man irgendwo parkt und rumläuft. Beim Tanken fällt mir gleich der Tankdeckel in die Hand, die Aufhängung fehlt. Und er schluckt Benzin. Bis Rotorua, was gut 200 km sind, hat er für 45 $ Sprit verbraucht. Ein Wagen, der klein ist und kaum PS hat, der kommt am Hang mit 40-50 km/h hoch und braucht so viel Sprit?

Die Fahrt von Auckland nach Rotorua ist ziemlich unspektakulär. Die Landschaft könnte auch irgendwo in Deutschland sein. Sanfte Hügel, grün, Vieh, Weiden, Obststände. Rotorua ist wg. seiner Schwefelquellen bekannt und natürlich wegen der bewegten Erde. An Stellen ist die Erdkruste hier 7m dick, normal sind 17 km. Die Motelsuche ist mal wieder blöde. Ich hatte mir gedacht dass es heute besser ist, früh etwas zu suchen, da Wochenende ist und ich bin eh schon um 13.00h in Rotorua gewesen. Ein Ibis bietet mir ein Zimmer zu 185 $ an, ein Chinese ein Zimmer ohne Fenster in seinem miesen Motel für 180 Dollar. Als ich dann 4 m weiter ein nettes Motel sehe, das allerdings eher etwas abgefahren, teuer aussieht, bin ich überrascht, dass es nur 120 $ kostet. Ich nehme das Zimmer sofort. 


Es ist schön und groß und hat eine Badewanne mit Sprudel. Die Leute sind total nett und die Frau (Beth) erklärt mir, wo ich kostenlos mud pools und heiße Quellen sehe. Ich entscheide mich dennoch zu Te Puia zu fahren und bummele dort durch die Anlage und sehe es überall blubbern und rieche überall Schwefel. 




Der Pohutu Geysir ist schön anzusehen, weil er auch während der Ruhephase immer vor sich hin sprudelt. Ich sehe viele mir unbekannte Blumen und auch wieder eine Zikade, die ich am Milford Sound als Grille identifiziert habe. Aber das hier sind Flügeltiere, die nicht schön aussehen, keine Grashüpfer!



Zum Ende des Rundgangs, der über schöne Wege durch die Natur führt, erreicht man ein Marae und in dem gibt es eine Vorführung der Maori. Die Melodien sind traumhaft und vielstimmig. Erinnern sehr an die Südsee. Draußen schnitzt ein Maori aus einem riesigen Baum eine weitere Figur, von der schon einige in dem Park stehen.



Rotorua selbst ist jetzt nicht der Knaller. Ich fahre mit dem Auto umher und parke es hinter dem Convention Center. Daneben ist das altehrwürdige Rotorua Museum. Dieses Haus mit seinen britischen Fachwerkfronten und vielen Giebeln, diente vor über 100 Jahren als Geothermal-Bad, insbesondere für europäische Touristen, die nach 3 Monaten Seereise hier erst einmal ihre morschen Knochen entspannen mußten. Aufgrund des 1. Weltkrieges und der sinkenden Reiseintensität brachte man hier vorübergehend ein Krankenhaus unter. Später verfiel es zusehends, bis Anfang der 1960er ein Unternehmer die Renovierung veranlasste und hier für rund 20 Jahre eine Veranstaltungshalle, die Tudor Towers, einrichtete. 

Viele Bands aus der ganzen Welt traten hier in diesem Gebäude auf, das als das meistfotografierte Neuseelands gilt. Nun ist es eben Museum und einfach hübsch. 

Total natürliches Bild für das chinesische Familienalbum... ;-)))

Direkt gegenüber blubbert es schon wieder und dann ist da eine heiße Quelle und daneben ein Seerosenteich, in dem es auch blubbert. Ein paar Pukekos, diese blauen neuseeländischen Vögel mit den roten Schnäbeln, staksen in dem warmen Wasser umher. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass in diesem Wasser was zu futtern ist, bzw. dass es nicht schon verkocht ist. Diese Stadt ist wirklich heiß!




Das Wetter ist unglaublich angenehm mit rund 24 Grad, allerdings zeitweilig gemeinem Wind. Ich mache mich auf einen Weg, der um eine Bucht führt und immer oberhalb von Schwefelablagerungen, mud pools und heißen Quellen. Oft nur auf einem Holzweg und mit vielen Warnhinweisen versehen, dass man nicht daneben tritt, weil die Erdkruste hier sehr dünn ist. Ich habe keine Lust auf ein gebratenes Bein und bleibe artig auf dem Weg.



Zum Abendessen bin ich dann in der Innenstadt, fahre anschließend zum Blue Lake und Green Lake und zum Buried Village und weiß, dass ich morgen früh die Lakes ignorieren werde und nur zum Buried Village fahre. Noch schnell bei einem Wald mit riesigen Redwoods vorbei – eine echte Sehenswürdigkeit dieser Gegend. 

Was mich echt wundert ist, dass ich hier auch Ahornbäume sehe, die tatsächlich jetzt schon Herbstlaub haben. Es ist doch gerade mal Ende Januar.


Die Reedwoods sind einfach immer schön anzuschauen und erfüllen mit Ehrfurcht. Dann noch Tanken, Wasser kaufen und ab ins Hotel, Tagebuch tippen, Bilder sichern und Heia!


Das Baylin Motel in Rotorua

Fahrtstrecke: 288 km

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