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Tag 10 u 11 - Lange Straßen und kein Ende

Veröffentlicht: 13.12.2017

Wir starten unsere knapp 1800km Etappe am frühen Morgen in Esperance Richtung Port Lincoln über den National Highway 1. 

Die nächsten 200km sahen wir nichts außer Straße, Bäume und Sträucher, dann taucht mitten aus dem nichts ein kleines Örtchen Namens Norseman auf. Von dort aus ging es Weiter auf den National Hightway A1, über die Nullaborebene.

Was folgte waren unendliche Weiten, viel Asphalt, strahlend heißer Sonnenschein und noch mehr Bäume und Sträucher. Handyempfang? Fehlanzeige. Hin und wieder trafen wir auf ein Känguru. Nach insgesamt 400km und 4 Stunden fahrt erreichten wir einen kleinen Caravanpark mit Tankstelle mitten im Nirgendwo. Beim Tanken brannte die Sonne mit ihrer ganzen Kraft auf der Haut und wir suchten nach einem halbwegs schattigen Plätzchen, um kurz die Beine zu vertreten.

Aber nach ein Paar Minuten Stopp ging die Fahrt schon wieder weiter. Es folgte die längst gerade Straße in ganz Australien mit 146km. Würde nicht gerade ein Sturm aufziehen bräuchte man das Lenkrad wohl nicht festzuhalten. Um uns herum zogen mehr und mehr dunkle Wolken auf und in der Ferne krachten helle Blitze beinah senkrecht in den Boden.

Zu dem Sturm folgte Regen und wir kamen dem Gewitter immer näher. Als wir endlich aus dem Regen herauskamen roch es leicht nach Feuer und ganz feiner Rauch lag in der Luft. Falls es brannte, dann nicht in unserer Nähe. Zum Glück! 

Kaum klarte es etwas auf zog erneut ein Gewitter auf. Der Tag neigte sich langsam dem Ende. Gerade, als die Dämmerung anfing und wir den Blitzen erneut immer näher kamen fuhren wir durch die erste Zeitgrenze und gleich danach überfuhren wir die Grenze zwischen Westaustralien und Südaustralien. 

Als das Tageslicht uns schließlich ganz verließ schlugen wir unser einsames Nachtlager auf einem Parkplatz mitten in der Prärie auf. Um uns herum, fast taghelle Blitze, doch dann ganz plötzlich lies das Gewitter nach und als sich die Wolken verzogen durften wir einen glasklaren, von Sternen überfluteten Nachthimmel genießen.

Tageskilometer: ca 950km

Nach einer kurzen Nacht folgten erneut viele Stunden und Kilometer fahrt durch unendlich weite Baum- und Buschlandschaften.

Nach rund 220km erreichten wir mitten im Nullarbor Nationalpark den Head of the Bight, ein Aussichtspunkt um Wale zu beobachten. Wale sieht man dort leider nur zwischen Mai und Oktober, wenn sie ihre Kälber groß ziehen. Dennoch hat man dort einen wunderschönen Ausblick auf Klippen und Meer.

Kurz vor Ceduna (weitere 290 km später) endet die Nullarborebene und die Zivilisation hat uns wieder. An der Grenze zu Ceduna, dem ersten größeren Ort in Südaustralien, mussten wir an einer Quarantänestation halt machen und all unser Obst und Gemüse abgeben, da man das vom Westen nicht mit in den Süden nehmen darf. In Ceduna kann man außerdem Australien größtes Windrad bestaunen.

Nach weiteren endlosen 400km fahrt erreichen wir endlich Port Lincoln und einen Campingplatz mit toller Aussicht direkt man Meer.


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