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Tag 34 – 37 (01. – 04. März) – Blue Pools, Wanaka, Haast Pass

Veröffentlicht: 29.03.2020

Tag 34

Heute war ein Reise- und Erledigungstag. Erst waren wir im Vorort von Wellington, Frankton und haben bei PAK’nSAVE und im Warehouse eingekauft. Dann ging es wiedermal zum Wohnmobilvermieter Britz den Indoortisch austauschen und abschließend zur Servicehub duschen.

Danach machten wir uns auf den Weg nach Wanaka, ca. 1h von hier. Unterwegs hielten wir bei der AJ Hackett Bungy Jump Bridge. Hier wurde Bungy Jumping erfunden. Mit 43m Höhe war der erste Bungy Jump noch nicht extrem hoch, aber nicht weniger spektakulär. Als wir hier waren, die Kinder schliefen im Auto, sprang sogar gerade jemand von der Brücke und tauchte mit dem Kopf in den Fluss ein. Oh man, was muss das für ein verrücktes Erlebnis sein.

AJ Hackett Bungy Jump Bridge

Auf unserer weiteren Fahrt hielten wir in Cromwell, in der Region Otago, wo sehr viel Obst angebaut wird, insbesondere Pflaumen und Äpfel. Bei einem Hofverkaufsstand kauften wir leckere Pflaumen und aßen ein Eis, bei welchem Softeis mit frischem Obst gemischt wurde. Das hatten wir auch in Papatowai, beim Lost Gypsy Caravan schon gegessen. Super Idee und sehr lecker. Lea freute sich unterdessen, auf der Wiese liegen zu dürfen.

Cromwell - auf der Wiese liegen
Cromwell - lecker Eis

Irgendwie verging der Tag heute so schnell, sodass wir erst gegen 18:30Uhr auf dem freedom campground Red brigde ankamen. Es war extrem voll hier (bestimmt 45 Camper) und wir bekamen einen der letzten Plätze.


Tag 35

Heute Morgen lernten wir unsere Campernachbarn, Morgane und Kevin kennen. Beide machen in Neuseeland work and travel. Es ist schon interessant, was sie so von ihren Jobs erzählten. Sie haben beispielsweise auf einer Muschelfarm gearbeitet oder bei der Weinernte geholfen.

freedom campground Red brigde (am Morgen war es schon wieder leerer)
freedom campground Red brigde

Da das Wetter heute recht gut vorhergesagt war, machten wir uns zu den Blue Pools auf, ca. 70km von Wanaka entfernt. Als erstes hielten wir in Wanaka am Lake Wanaka, wo wir einen tollen Blick auf den See und die umliegenden Berge hatten. Die Fahrt führte uns dann weiter mit schönen Aussichten am Lake Wanaka und am Lake Hawea entlang. Angekommen am Parkplatz, trafen wir zufällig Kevin und Morgane. Sie hatten wohl die gleiche Idee wie wir. Mattis freute sich auch total über die Begegnung mit den beiden. Wir wanderten dann ca. 30min gemeinsam auf einem schönen Weg durch einen Wald und über eine Brücke zu den Blue Pools. Die Blue Pools sind tiefe, glasklare, im Sonnenschein blau strahlende und eiskalte Flussbecken, wo Blue River und Makarora River zusammenfließen.

Wanaka und Lake Wanaka
Wanaka und Lake Wanaka
Lake Hawea, auf dem Weg zu den Blue Pools
Lake Hawea, auf dem Weg zu den Blue Pools
Lake Hawea, auf dem Rückweg von den Blue Pools
Lake Hawea, auf dem Rückweg von den Blue Pools
Wanderung zu den Blue Pools (mit Kevin und Morgane)

Obwohl es etwas bedeckt war, leuchteten die Blue Pools blau. Trotzdem war es irgendwie nicht so atemberaubend, wie vielleicht erwartet. Es war aber trotzdem schön. Von einer Brücke hatte man die beste Aussicht auf die Pools. Von dieser Brücke sprangen auch einige Leute in die eiskalten Pools. Wir wechselten irgendwann von der Brücke runter zum Steinstrand an den Pools. Da keinerlei Wind wehte, hatten die Pools eine perfekte glatte Oberfläche, wo man Steine flitschen lassen konnte. Tim fing damit an und irgendwann machten wir alle mit und auch die anderen Besucher hier. Das machte riesigen Spaß. Mattis war natürlich auch vom Steinstrand begeistert und machte beim Steine werfen mit.

Blue Pools
Blue Pools
Blue Pools
Blue Pools - Steine flitschen

Morgane baute Steintürme am Strand, von denen Mattis ganz angetan war – ein „Tannenbaum“, wie er so süß sagte. Das Nervige hier waren die Sandflies, die einen ärgerten, sobald man stehen blieb. Auf den nackten Füßen und den Händen fanden sie auch eine gute Angriffsfläche. Aber das Gute ist, dass wir alle nicht stark auf die Sandfliesbisse reagieren und es nur etwas juckt wie ein Mückenstich. Der Unterschied zum Mückenstich ist ansonsten, dass man mehrere Wochen hässliche dunkelrote Punkte mit einem Bubbel in der Mitte hat.

Blue Pools - der "Tannenbaum"

Da heute Abend starker Wind aufkam, schliefen wir nicht auf einem freedom spot am Lake Hawea, wo der Wind besonders gut wüten konnte, sondern fuhren wieder zum Schlafplatz vom Vortag. Auch heute war der Red Bridge Platz wieder sehr voll und wir standen wieder fast neben Morgane und Kevin. Dass immer dieser Platz so voll ist, muss daran liegen, dass es hier in der Umgebung sonst keine freedom campgrounds gibt.

Mattis fand es super, dass „die Frau“, Morgane auch wieder hier war und lungerte die ganze Zeit an deren Auto rum und stellte unzählige Fragen.


Tag 36

Es hatte in der Nacht geregnet und morgens wurden wir auch von grauem Himmel geweckt. Mattis freute sich nach dem Aufwachen in seinem Schlafanzug durch die Pfützen auf dem Parkplatz rennen zu können.

Bei dem grauen Wetter entschieden wir heute im Wanaka Recreation Center schwimmen zu gehen. Das Schwimmbad war recht neu und modern. Es gab wieder Familienumkleiden mit Dusche, Toilette, Wickeltisch etc. Das war super. Der Schwimmbadbereich für die Kinder war meines Erachtens dieses Mal nicht so spannend, aber reichte vollkommen aus. Es gab ein flaches Becken und ein Kinderschwimmbecken, welche über eine Rampe verbunden waren. Lea freute sich über kleine bunte Bälle im Wasser und Mattis hatte Spaß mit Schwimmtieren und kleinen Spielzeugtieren. Man muss sagen, die Bademeister sind schon eher streng in Neuseeland und nehmen ihre Rolle sehr ernst. Im Gegensatz zum letzten Schwimmbad waren hier die Bademeister sehr jung und ermahnten Tim sofort, als er mehr als 1m Abstand zu Mattis hatte. Das Highlight hier war für uns Erwachsene der Hot Pool mit Blick auf die Berge. Kinder durften hier nicht rein. So hatten Tim und ich nacheinander mal eine kurze Auszeit. Herrlich.

Wanaka Recreation Center

Danach fuhren wir noch in die Stadt und spazierten am Lake Wanaka entlang zum Wanaka Tree, ein kleiner Baum, der da so ganz allein im See steht und offensichtlich Touristen anzieht. Wir hatten von dem Baum nur zufällig von Morgane gehört. Bei dem schönen blauen Himmel war die Kulisse am See wirklich schön.

Wanaka Tree
Wanaka Tree
Wanaka Tree

Danach liefen wir einmal durch den städtischen Teil und entschieden, heute hier zu essen. Tim holte sich einen scharfen Burrito bei einem Stand an der Straße. Mattis und ich aßen im Anschluss im Restaurant Big Fig. Das Tolle an diesem Laden war, dass man sich die Tellergröße aussuchen konnte und dann in einer Auslage 4 verschiedene Dinge von Fleisch bis Salat auswählen konnte. Ich hatte pulled beef (gezupftes Rind), Süßkartoffelgratin und Brokkolisalat. Mattis bekam auch einen eigenen Teller und hatte sich Hühnchen ausgesucht. Nachdem er bei mir probiert hatte, fand er natürlich Rind besser und wollte bei mir mitessen. Das Essen war unglaublich lecker. Hier könnte ich jeden Tag essen gehen.

Wanaka - Burrito Stand
Wanaka - Big Fig

Zu uns an den Tisch gesellte sich der Australier Matthis. Er war ganz begeistert, dass er wie unser Sohn hieß. Seine Mutter war Holländerin, daher vielleicht der Namenszufall wie er vermutete. Der Typ war super nett und aufgeschlossen und von den Erzählungen unserer bisherigen Reise ganz begeistert. Er erzählte, dass er 2 Wochen auf der Südinsel Urlaub mache und einiges vor. Neben Tauchen im Käfig mit Haien in Bluff und mehrmaligem Bungy Jumping auf verschiedene Art (er nahm gleich das Paketangebot :-)), wollte er morgen in Wanaka Fallschirm springen aus einer Höhe von 15.000 Fuß. Er war sehr nervös, wenn er an den Fallschirmsprung morgen dachte. Kein Wunder. :-) Es war echt cool, Matthis kennen gelernt zu haben und es fühlte sich so an, als würde man sich schon länger kennen.

Wie auch die letzten Nächte ging es wieder zum gleichen Schlafplatz. Lustigerweise waren auch Kevin und Morgane wieder da, obwohl auch sie weiterfahren wollten. Und am witzigsten war, dass wir ungeplant wieder nebeneinander standen, dieses Mal in der Mitte des Parkplatzes, wo immer die Letztankömmlinge parken müssen.

Nachdem die Kinder schliefen, saß Tim noch mit den beiden zusammen. Echt schön, die beiden getroffen zu haben. Ich entschied mich, heute mal wieder Blog zu schreiben.


Tag 37

Nach 3 Nächten auf dem gleichen Platz wollten wir heute mal weiterfahren. Vorher gingen wir aber erst noch in die Puzzling World in Wanaka. Hier gab es ein Labyrinth im Freien und Räume mit optischen Illusionen. Das Labyrinth soll das erste 3D-Labyrinth auf der Welt sein. Wir starteten mit dem Labyrinth. Man hatte die Vorgabe, den Weg zu den 4 Türmen zu finden und danach wieder den Start zu finden. Das war ein Riesenspaß für uns alle. Mattis lief ganz eifrig das ganze Labyrinth mit uns ab und freute sich jedes Mal, wenn wir an einem Turm ankamen (Sogar Wochen später erzählte er noch von den Türmen). Die Räume mit den optischen Illusionen waren auch verrückt, insbesondere der Raum, in welchem man im 45 Grad Winkel stand und nur durch Schräges-in-den-Raum-lehnen das Gefühl hatte, sich aufrecht halten zu können. Ich hatte richtig Probleme mit meinem Gleichgewicht und Schwindel in dem Raum. Crazy. Und witzig war der Raum, wo man durch optische Täuschung einmal wie ein Zwerg und einmal wie ein Riese wirkte. Mattis zusätzliches Highlight war sein erster Besuch eines Männerpissoirs, extra auf Kinderhöhe.

Puzzling World Wanaka
Puzzling World Wanaka - das Labyrinth
Puzzling World Wanaka - Vorraum zur Toilette - Seht ihr die optische Täuschung?
Puzzling World Wanaka - Illusion rooms
Puzzling World Wanaka - Illusion rooms
Puzzling World Wanaka - Illusion rooms (Bild war nur sichtbar, wenn man direkt davor stand)
Puzzling World Wanaka - lecker fluffy milk mit Kakaopuder
Puzzling World Wanaka - happy beim Spielen danach im Cafe

Danach machten wir uns auf unsere 3,5 stündige Fahrt über den Haast Pass zum Fox Gletscher auf. Die wechselnden Landschaften unterwegs waren wieder schön anzusehen.

Unseren ersten Stopp legten wir am Thunder Creek Fall ein. Nach einem 3-minütigen Spaziergang war man schon am Wasserfall. Das Besondere an diesem sollte sein, dass man eine optische Täuschung hat, wenn man 30 Sekunden auf den Wasserfall schaut. Und tatsächlich begannen die Büsche neben dem Wasserfall zu beben. Witzig. Der nächste Stopp war in Haast. Der Ort bestand eigentlich nur aus einem Campingplatz und einer öffentlichen Toilette. Mattis konnte sich hier einmal bewegen und Lea bekam ihren Brei. Heute versuchten wir das erste Mal, Lea keinen selbstgekochten, schlecht pürierten Brei zu geben, sondern ganz fein pürierten Biobrei aus der Quetsche (Möhre, Kürbis, Apfel). Und schwups hat sie ihn gegessen und musste nicht einmal würgen. Sie aß bestimmt ein Drittel der Quetsche, also 40g. Also doch ein Breibaby. Darüber freute ich mich total. Dann kann die Breieinführung ja jetzt richtig los gehen.

Thunder Creek Fall
Haast Pass (kurz hinter dem Thunder Creek Fall)
Haast Pass - Pause in Haast
Haast Pass - Pause in Haast und Brei für Lea
Auf dem Weg zum Fox Gletscher

Am späten Abend kamen wir endlich am Fox Gletscher an. Unterwegs bangten wir kurzzeitig, ob unser Sprit reichen würde, denn zwischen Haast und Fox Gletscher (120km) gab es nicht eine Tankstelle. Wir schliefen auf dem Fox Glacier Campervan Park (40$). Es war glücklicherweise noch genau ein Platz auf der Wiese frei. Als beide Kids schliefen, setzten wir uns, mangels Alternative, noch in den wirklich ungemütlichen Aufenthaltsraum. 

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