Veröffentlicht: 21.02.2020
Tag 18
Der Tag heute verging wie im Flug, mit dem Gefühl, nichts getan zu haben. Tatsächlich haben wir heute nicht viel Aufregendes gemacht. Wir haben an unserem Schlafplatz gefrühstückt, auf dem Weg nach Dunedin Kühe, Pferde und Schafe bestaunt (insbesondere Mattis :-)) und bei PAK’nSAVE und im Warehouse in Dunedin eingekauft und getankt.
In Dunedin konnten Tim und ich mal ganz entspannt am Meer stehen und Wellen und Surfer beobachten, während beide Kinder schliefen. Herrlich. Am frühen Abend ist Tim noch eine Runde surfen gegangen und die Kinder und ich auf den Spielplatz im Marlow Park (direkt neben unserem heutigen freedom campground – Parkplatz zwischen Spielplatz und Düne).
Dieser Spielplatz ist auch schon wieder der Hammer. Er hat einfach alles zu bieten und ist auf einer derart großen und begrünten Fläche. Wo gibt es bitte Spielplätze mit derart viel Platz. Das habe ich noch nie gesehen. Neuseeland ist wirklich sehr kinder- und familienfreundlich.
Mattis hat einmal den gesamten Spielplatz bespielt und auch Lea kam auf ihre Kosten - auf der Rutsche mit mir und beim Schaukeln. Mattis und Lea haben heute zum ersten Mal zusammen in einer Nestschaukel geschaukelt. Erst fand Lea es komisch, dann waren beide begeistert.
Im Wohnmobil wurde dann vor dem Schlafen gehen noch etwas gedanct – Mattis machte Pop-Musik auf meinem Handy an und tanzte dazu. Darüber freute sich wieder Lea so sehr, dass Mattis sich auch die ganze Zeit kaputt lachte. So süß die beiden.
Die Nacht wurde wider erwartend recht gut. Die Jugendlichen, mit ihren aufgetunten Autos, haben zum Glück ihre Motoren nur bis 1Uhr aufgedreht und uns dann friedlich schlafen lassen.
Tag 19
Unser Frühstück hatten wir heute auf dem Bauernmarkt in Dunedin (neben dem Bahnhof). So ein Markt mit regionalen, frischen und selbstgemachten Leckereien ist immer toll. Es gab guten Kaffee für uns und Milchschaum für Mattis und kleine süße Pie’s. Man konnte auch super günstig Obst kaufen – Mattis liebte die Pflaumen. Für unterwegs nahmen wir noch deftige Pie’s mit „Beef and Mushroom“ und „Steak and Cheese“ mit. Extrem lecker.
Wir machten uns auf zur steilsten bewohnten Straße der Welt, die Baldwin street. Sie steht mit ihrer 19 Grad Steigung im Guinness Buch der Rekorde. Wir sind einmal hoch gewandert und sogar Mattis hat die Steigung allein gemeistert. Der Besuch hier war lohnenswert.
Später sind wir zur an Dunedin angrenzenden Otago Halbinsel gefahren. Dort besuchten wir den Glenfalloch Garden – ein sehr hübscher Garten mit anschließendem Dschungel. Ich, mit Flip Flops unterwegs, hatte nur einen Garten erwartet, aber es kam erst Garten und dann ein Dschungel mit wildem Geäst. Das war ein unerwartetes Wanderabenteuer, welches wir alle super fanden. Mattis ist den gesamten Weg mit Steigungen, piekenden Pflanzen und über-Kopf-hohem Gräsern allein gewandert. Echt erstaunlich. Da hat er Ehrgeiz.
Heute waren wir mal früh (gegen 17Uhr) an unserem Schlafplatz auf der Otago Halbinsel, auf einer großen Wiese unter Bäumen (Harwood Reserve). Als wir ankamen, stand kein Camper dort. Später kamen noch 3 weitere Vans dazu. Dadurch konnten wir sicher sein, dass wir auch wirklich auf einem offiziellen freedom campground stehen. Nach der Nacht in Dunedin war es richtig schön diese Stille der Natur zu haben.
Tag 20
Das Wetter war mit 17 Grad ganz ok, es war allerdings bedeckt. Mittags sind wir nach Dunedin in die Stadt, nochmal kurz das Zentrum anschauen. Die Häuser Dunedins in der Innenstadt gefallen mir und erinnern mich an New York – Rettungstreppen außen am Haus, flach gebaut. Irgendwie cool. Es gibt hier wieder viele kleine nette Cafés, wo ich jetzt gern verweilen würde, aber sowas ist mit Kindern einfach nicht so entspannt.
In Dunedin war gerade ein Contest von Dudelsack-Gruppen (Die Stadt wurde von Schotten gegründet, daher kommt diese Verbindung.). Hier spielen mehrere Gruppen mit Schottenrock und Dudelsack parallel auf einem Platz. Jeder will lauter und besser sein als der andere. Es ist für eine Weile ganz spannend zu hören und zu sehen, aber irgendwann wurde es doch störend im Ohr. Mattis war das viel zu laut. Er ist da auch sonst eher Geräuschempfindlich.
Wir waren noch in der St. Pauls Cathedral, eine anglikanische Kirche. Mattis, Lea und ich haben für Uroma/Oma Martha eine Kerze angezündet. Dies ist eine Tradition von mir, mit welcher ich meiner verstorbenen Oma gedenke. So brennen an den schönsten Orten der Welt Kerzen für sie.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil haben wir noch kurz am „Haupt“bahnhof Dunedins gehalten (Er hat nur ein Gleis) und Zügen zugeschaut. Mattis fand es toll, hat sich aber super erschrocken, als der Zug auf einmal hupte.
Der Bahnhof sieht aus wie ein Lebkuchenhaus und ist schön anzusehen. Davor ist ein schöner Garten angelegt.
Lea hat auf dem Parkplatz am Bahnhof das erste Mal Möhrenbrei bekommen. Sie nahm direkt allein den Löffel und drehte ihn und schob ihn sich in den Mund. Viel Brei landete allerdings noch nicht im Mund bzw. wurde wieder rausgeschoben. Der Brei war mangels Pürierer auch leider etwas stückig, wodurch sie ihn nicht so gut fand und der Würdereflex schneller einsetzte. Hm, also noch nicht so erfolgreich. Wir üben weiter. Lust auf unser Essen hat sie auf jeden Fall extrem und greift bei jeder Mahlzeit sofort nach unserem Teller oder dem, was man gerade in der Hand hat und führt es sich zum Mund.
Am späten Nachmittag ging unsere Reise weiter, in die nächste Region, den Catlins. Am Kaka-Point (super Name – hier machen wir die Kacka-Party, wenn Mattis seine Windel irgendwann los ist… :-)) sollte es Seeelefanten und Pinguine geben. Als wir gegen 17:30 Uhr dort ankamen, sahen wir leider keine. Wir fuhren mit unserem Mobil ein wenig die Strände ab, entschieden dann aber erstmal auf einem kostenpflichtigen Campingplatz (Kaka Point Camping Ground – 38$) einzukehren.
Der Campingplatz ist ganz schön, aber nichts Besonderes - Wiese und Hecken drum herum. Den Küchenraum haben wir genutzt, um dort Abendbrot gegessen. Es war sehr schön, mal in einem größeren Raum als dem Wohnmobil zu essen. Drum herum wuselten ein paar Leute, was Mattis wieder super fand. Mattis hat sich gleich mit einem älteren Herrn, Holländer, anfreundet, hat sich neben ihn auf die Couch gesetzt und ihm all seine Bücher gezeigt. Mattis ist extrem offen gegenüber fremden Menschen. Er hat sich riesig gefreut, mal mit jemandem erzählen zu können, der auch auf Deutsch antwortet. Es ist etwas befremdlich für ihn, dass er die Menschen hier nicht versteht und gerade dann, wenn sie ihn direkt ansprechen.
Heute haben mal beide Kinder parallel geschlafen, sodass wir uns entspannt, mit Babyphone gewappnet, in die Küche setzen, über unsere nächsten Unternehmungen nachdenken und ich mal wieder den Blog schreiben konnte.
Ach was ich mal noch bemerkenswert erwähnen muss - Tim raucht auf der gesamten Reise nicht. Ich habe schon ganz vergessen, dass er überhaupt mal geraucht hat. Schon verrückt, dass ihm das so gar nicht schwerfällt.