Sara S.
Sara S.
vakantio.de/sara-spangenberg

Basis-Kurs im Mountain Cross Country Skiing

Veröffentlicht: 16.03.2021

Es ist die Woche vom 08. bis 12. Februar und unser Basic Ski Course in Syrtveit, Evje, steht an!

Am Montagmorgen versammeln wir uns um 9:15 Uhr vor dem Hauptgebäude der Uni, wo schon unser Reisebus bereit steht. Wir verstauen unser Gepäck und fahren los. Der Bus bringt uns in einen rund 70 km nördlich entfernten Ort bei Evje. Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir da. Wir sind in Hütten des TrollAktiv AS Zentrums untergebracht, welches der führende Anbieter von Outdoor-Abenteuern in Norwegen ist. Das TrollAktiv liegt eine Stunde nördlich von Kristiansand in malerischer Natur am Ufer des Flusses Otra. Wir sind dort, um jeden Tag hoch in das Skigebiet zu fahren und dort Cross Country Skiing zu lernen. Cross Country Skiing ist der Nationalsport hier in Norwegen und eine Art des Langlaufens, bei der man auf seine eigene Fortbewegung angewiesen ist. Auch das Abfahren ist möglich mit diesen Skiern. Wir beziehen nur schnell unsere Zimmer und essen eine Kleinigkeit, bevor wir uns um 12 Uhr schon draußen treffen, um das erste mal ins Skigebiet zu fahren. Dafür fahren wir 15 Minuten mit dem Bus. Oben im Skigebiet angekommen, geht es erst einmal darum, sich richtig in den Skiern einzuschnallen, denn die Bindung funktioniert anders als bei Alpinskiern. Außerdem machen wir ein paar Übungen zum Wenden im Stehen und drehen unsere ersten kleinen Runden auf den Cross Country Skiern, um ein Gefühl für sie zu bekommen. Am Abend haben wir eine Theorieeinheit zum Thema "Ski wachsen". Wir lernen unter anderem, dass man verschiedene Wachse für verschiedene Lufttemperaturen benutzen muss und dass es besser ist, mehrere dünne Wachsschichten anstatt einer dicken aufzutragen. Nach der Vorlesung wachsen wir unsere Ski für den nächsten Tag, essen zu Abend und fallen dann müde ins Bett. 

Am Dienstagmorgen laden wir unsere Ski in den Transporter und fahren erneut hoch in das Skigebiet. Heute steht Techniktraining auf dem Programm. Wir üben viel an einem Hügel das Auf- und Abfahren. Beim Abfahren muss ich feststellen, dass man mit den Cross Country Skiern doch deutlich schneller im Schnee liegt als mit normalen Abfahrtskiern. Dann fahren wir ein Stück bergab durch den Wald und kommen auf einem wunderschönen, zugefrorenen See raus. Dort geht das Techniktraining weiter und wir trainieren beispielsweise die typischen Bewegungsabläufe des Cross Country Skiing. Nach einer Mittagspause machen wir dann noch eine kleine Tour durch den Wald und über viele zugefrorene Seen, um das Erlernte direkt mal anzuwenden. Obwohl die Schwingbewegungen ungewohnt sind und die Balance auf den schmalen Skiern zu wünschen übrig lässt, funktioniert es relativ gut und Spaß macht es sowieso. Am Abend haben wir dann Theorieeinheiten zu den Themen "Backpacking" und "First Aid Kit". Danach steht wie immer das abendliche Skiwachsen an, wofür ich ca. eine Stunde brauche. Und ja, man könnte sagen, das Skiwachsen ist beinahe anstrengender als das Skifahren selbst, denn das kalte Wachs auf den Skiern zu verreiben geht gar nicht mal so gut.

Der Mittwochmorgen beginnt um 9 Uhr mit einer kurzen und knackigen Theorieeinheit zum Thema "Map and Compass". Anschließend fahren wir wieder hoch ins Skigebiet, jedoch nicht ganz so hoch wie die beiden Tage zuvor. Dort machen wir eine Tour, bei der wir selbst navigieren, also nach Karte und Kompass fahren müssen. An diesem Tag sind wir viel in den Tracks und Loipen unterwegs und es geht sehr viel bergauf. Nach einer Mittagspause finden wir einen Berg, an dem wir dann Abfahrttraining machen. Auf dem Rückweg werden wir zunächst mit viel bergab belohnt. Auf dem letzten Stück, welches flach war, sollen wir "Skating" auprobieren, eine andere Technik des Cross Country Skiing. Da ein paar Leute aus unserem Kurs ihren Spaß an Hügeln gefunden haben, fahren wir am Abend zu einer richtigen Skischanze in Evje. Bei Flutlicht können wir dort die kleineren Schanzen probieren. Zwei aus unserem Kurs fliegen sogar über die größere 15 m Schanze. Nebenan gibt es eine große und steile Rodelbahn. Dort nachts im Dunkeln mit Flutlicht runter zu sausen, ist definitiv cool. Nach dem fast schon nächtlichen Ski wachsen falle ich auch an diesem Abend hundemüde ins Bett.


Am Donnerstagmorgen fahren wir erneut zu einer neuen Stelle im Skigebiet. Diesmal fahren wir höher als an den ersten beiden Tagen. Wieder üben wir das Navigieren. Len zeigt uns einen See auf der Karte und wir müssen versuchen, uns zu orientieren und dorthin zu finden. Meine Kartenlese-Skills sind ausbaufähig würde ich sagen. Auf unserem Weg durch den Tiefschnee macht Len uns plötzlich auf Elchspuren aufmerksam! Vor nicht allzu langer Zeit ist also ein Elch hier lang gestapft. Schade nur, dass ich bis jetzt keinen Elch und kein Rentier gesehen habe. Aber im Winter ist es auch eher schwierig, da sich die Elche zu dieser Jahreszeit vermehrt in den Wald zurückziehen, um dort nach Futter zu suchen. Nach einer wunderschönen Tour durch den Wald und über verschiedene Seen, finden wir nach einigen Stunden wieder zum Ausgangspunkt zurück. Dort ist ein großer Hang, an dem wir wieder Techniktraining machen. Als wir wieder zurückkehren, wachsen wir unsere Ski für den Freitag, den letzten Tag unserer Skiwoche. Um 20 Uhr sitzen wir alle zusammen in einer Hütte und genießen unseren letzten gemeinsamen Abend. Wir haben einen internationalen Abend geplant, und jedes Land, welches in unserem "Outdoor Education"-Kurs vertreten ist, hat etwas vorbereitet für diesen Abend. So lernen wir beispielsweise einen typischen amerikanischen Volkstanz und auch einen niederländischen und belgischen Tanz kennen. Ein lustiger Abend!


Am Freitagmorgen packe ich meinen Kram zusammen. Wir fahren aber erst einmal wieder hoch ins Skigebiet zu derselben Stelle, an der wir am Vortag waren. Dort bauen wir an dem großen Hang mit unseren Schaufeln eine Buckelpiste, eine kleine Sprungschanze und weiteres. Nachdem wir fertig sind mit Bauen, machen wir aber zunächst noch einmal normales Techniktraining am Hang. Danach können wir die verschiedenen Stationen, die wir gebaut haben, ausprobieren, was super viel Spaß macht. Zum Abschluss der Woche machen wir ein Wettrennen den Hang hinunter. Um 16 Uhr sind wir wieder zurück an der Unterkunft, packen unsere Sachen in den Bus und fahren zurück nach Kristiansand. Eine anstrengende, aber sehr schöne und erlebnisreiche Woche war das! 


Wenn ich jetzt nach Hause komme, habe ich gerade mal eine Woche an der Uni vor mir, bis ich schon zu meinem Trip nach Nordnorwegen (genauer: nach Tromsø und auf die Lofoten) aufbreche. Dazu im nächsten Beitrag dann mehr!

Bis dahin,                                                                                            Sara

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