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Tag 51 - 52 / PotosÍ

Veröffentlicht: 29.04.2018

Potosí ist die höchstgelegenste Stadt der Welt, mit über 4000 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist vergleichsweise klein, mit 175.000 Einwohnern und es gibt sie hauptsächlich nur weil sie am Fuß des Berges Cerro Rico (Reicher Berg) liegt. Dieser machte Potosí auf Grund seines Silbervorkommens im 17. Jahrhundert zu einer der größten Städte der Welt und auch heute ist die Stadt noch abhängig von dem Silber und Zinnvorkommen des Berges.

Heutzutage arbeiten dort noch mehr als 7000 Mineros, ab jugendlichem Alter. Bevor unserer Tour in die Miene, haben wir bei einem Laden, Geschenke für die Arbeiter gekauft. Übliche Mitbringsel sind etwa Alkohol, Zigaretten, Coca Blätter, oder Getränke. Es ist kein Zwang, aber wird als ein Zeichen der Höflichkeit empfohlen, weil wir immerhin als Außenstehende auf deren Arbeitsstelle gehen um ihnen zuzuschauen. Außer dem üblichen Krams, gab es dort in dem Geschäft eine Stange Dynamit für umgerechnet weniger als 3€ zu kaufen. Diese werden auch im Bergwerk benutzt. Beim nächsten Stop bekamen wir Schutzkleidung und fuhren anschließend weiter zur Mine. 


Während der Einweisung mussten wir schon ein paar Minenwagen ausweichen, die nach draußen geschoben wurden. Das sollte noch öfter passieren. Generell wird dort noch äußerst mittelalterlich gearbeitet und alles mit reiner Muskelkraft betrieben. 


Die Gänge waren eng und oft nicht hoch genug, um gerade stehen zu können. Alle paar Meter wurde eine neue kleine Einbuchtung neben den Schienen ausgesucht, welche als Checkpoint diente. Also sobald ein Mienenwagen anrollte mussten wir dort schnell hingehen, weil wir sonst überrollt worden wären. Die Tour war aber sehr schön und interessant, es war sehr viel Kupfer an den Wänden und Decken. 


Dieser wird nicht weiterverarbeitet und hat deshalb keinen Wert für die Mineros. Die Spanier hatten die Mine auch genutzt, und mehrere Tausend Indigenas für 4 Monate unter Tage eingesperrt um Silber zu fördern. Dabei sind etwa 6 Millionen Eingeborene gestorben. Die heutigen Arbeiter kauen dort sehr viele Coca Blätter und trinken Alkohol mit 96% um es dort aushalten zu können. Man hatte nur Licht von seiner Kopflampe und es stank sehr. Manche Substanzen an der Decke sind giftig und sollten nicht berührt werden.


Es war sehr interessant sich das anzusehen und wir fanden es überraschend, unter welch schlechten Bedingungen auch heute noch in Mienen gearbeitet wird. Das ist nicht gerade eine neue Erkenntnis, hat manchen von uns aber dennoch die Augen geöffnet.

~Viktor

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