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Hospital San Jorge

Veröffentlicht: 13.11.2019

Am Montagmorgen habe ich meine Arbeit im Hospital San Jorge begonnen. Die nächsten 2 Wochen bin ich im OP eingesetzt. Nachdem ich gegen 7:30 die Chirurgie betreten hatte, stand ich um 7:45 vor meinem ersten offenen Thorax. Auf mich wartete eine Bypass Op. Ob mich die Tatsache, dass ich vor einem schlagenden Herz stehe oder doch mehr die vielen Handys, die lackierten Nägel oder die Schwester, die eine Mücke getötet hat beeindruckt hat, kann ich letztendlich nicht mehr sagen. Die Unterschiede zu einem Operationssaal in Deutschland sind in jedem Fall gravierend. Auch die Flügeltür, durch die jeder kommen und gehen kann wann er möchte, hat mich ein wenig verwundert. Doch trotz der Einfachheit der Gegebenheiten, waren alle Operationen bislang erfolgreich.

Am Dienstag bin ich mit einem der Chirurgen in das Hospital General Pediatrico Ninos de Acosta Nu gefahren, eine der größten Kinderkliniken in Paraguay. Dort durfte ich Zeuge werden, wie einem 2-jährigen Jungen durch die Operation das Leben gerettet wurde.

Heute durfte ich das erste Mal mit an den Tisch und hatte den perfekten Einblick in die Anatomie meines Patienten. Während die meisten Eingriffe in Deutschland minimalinvasiv durchgeführt werden, wurde der Thorax des Patienten heute eröffnet, um zwei Herzklappen zu ersetzen. Nachdem ich die Frage von einem der Ärzte, ob ich jemals das Herz eines Menschen berührt habe, verneint hatte, nahm er meine Hand und legte sie auf das schlagende Herz meines Patienten. Wie fasziniert ich von Allem bin, brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen.


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