Veröffentlicht: 13.11.2019
Es
wurde langsam immer kälter. Bei nur 2 Grad Celsius sind wir am
Morgen in Harrisburg aufgebrochen. Wir stoppten mal wieder bei
unserer Autovermietung, dieses Mal in Portland am Flughafen, um unser
Auto noch einmal zu tauschen. Die nächsten Tage sollten kälter und
kälter werden und wir fahren noch hoch in die Berge. Wir fragten
nach einem 4-Rad-Antrieb, falls wir im Tiefschnee irgendwo stecken
bleiben sollten. Wir tauschten unseren VW Jetta nach 795 Meilen gegen
einen Nissan Kick und fuhren bis zu den Multnomah Falls. Die
Multnomah Fälle sind die zweithöchsten Ganzjahres-Wasserfälle der
USA. In zwei Stufen stürzen sie aus insgesamt 189 Meter in die
Tiefe. Unseren Besuch begonnen wir im Visitor Center. Das war ein
Besuch der besonderen Art. Wir verbrachten bestimmt eine halbe Stunde
darin. Hier arbeiten zwei ältere, sehr liebenswerte Damen seit
vielen Jahren als Freiwillige. Sie erzählten uns ohne Punkt und
Komma von den Wasserfällen und der historischen Straße, die wir
unbedingt entlangfahren sollten. Eine der Beiden hörte, dass wir
deutsch sprechen, da fing sie plötzlich auch an. Sie hat ein paar
Jahre in Deutschland gelebt und erzählte uns dann gerne noch ein
paar Geschichte aus ihrer Zeit. Nachdem wir uns losreißen konnten,
sind wir über die historische Benson-Bogenbrücke gelaufen und haben
in der Multnomah Falls Lodge am Kamin lecker Mittag gegessen, bevor
wir dann die besagte historische Straße entlangfuhren. Der Historic
Columbia River Highway ist eine ursprünglich 120 Kilometer lange
Panoramastraße. Sie führt vorbei an zahlreichen Wasserfällen und
den landschaftlich schönen Ausblicken auf die Schlucht des Columbia
River. Baubeginn war im Jahr 1913 und damit war er der erste als
Scenic Highway gebaute Highway in den USA. Wir fuhren die malerische
Straße entlang und entdeckten die Wahkeena Falls, die Bridal Veil
Falls und die Latourell Falls. Den Abschluss machten wir im Vista
House. Auf der 225 Meter hohen Klippe konnten wir von diesem
historischen Rasthaus noch einen letzten eindrucksvollen Rundumblick
auf die Gegend genießen. Die letzte Strecke des Tages führte bis in
den kleinen Ort Roy. Auf dem Weg dahin, haben wir die Beschreibung
unseres neuen Autos durchgelesen und mussten feststellen, dass es gar
kein 4-Rad-Antrieb hat. Da wir sowieso wieder an Portland
vorbeifuhren, hielten wir noch einmal an der Vermietstation an.
Zufälligerweise sprachen wir mit dem Manager, er entschuldigte sich,
dass wir ein falsches Auto bekommen haben und sorgte selbst für das
Richtige. Nach 64 Meilen haben wir den Nissan nun wieder getauscht.
Wir bekamen einen Mazda CX5, wir sind also wieder etwas größer
geworden. Nun brachten wir die letzte Strecke noch hinter uns und
sind leider erst in der Dunkelheit angekommen. Wir konnten keinen
Blick mehr auf den Mount Rainier werfen.