SaJu2018
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Reise zum schönsten Ort der Welt

Veröffentlicht: 16.02.2018

Nachdem wir schon so viele schöne und beeindruckende Landschaften gesehen haben, stand diese Woche ein ganz besonderer Nationalpark auf dem Plan: Der Torres del Paine im Süden Patagoniens. Bei unserer Argentinienreise vor nunmehr acht Jahren besuchten wir diesen Nationalpark bereits und für Jutta stand schon damals fest, dass es sich um den schönsten Flecken der Erde handelt. Bei uns zu Hause hing über Jahre ein riesengroßes Poster der Felsformation und auch in Juttas Büro in Frankfurt befindet sich ein Exemplar. Es war also sehr eindrucksvoll damals und das war natürlich auch ein Grund dafür, diese Region in unsere jetzige Reise einzubeziehen.

Für die Anreise haben wir uns Zeit genommen. Zunächst ging es per Flugzeug von Puerto Montt nach Punta Arenas. Dort übernachteten wir, bevor es am nächsten Tag mit dem Bus nach Puerto Natales ging. Über Punta Arenas können wir nicht viel sagen, außer dass es direkt am Meer, genauer an der Magellanstraße, liegt und sich auf der anderen Seite bereits die größte Insel Chiles, nämlich Feuerland, befindet. Wir hatten noch etwas Zeit und besichtigten den Friedhof. Angeblich ein Abbild des berühmten Friedhofs „La Recoleta“ in Buenos Aires. Nun ja, das sicherlich nicht, aber irgendwie müssen die Kreuzfahrttouristen ja von Bord gelockt werden. Es war aber trotzdem ganz schön und anhand der Gräber lernt man ja auch Einiges über die Geschichte der Einwanderer. In diesem Teil Chiles landeten viele Kroaten, aber auch Engländer, Schweizer und Deutsche. So stießen wir zum Beispiel auf die Grabanlage der Mitarbeiter der Deutschen Krankenkasse. Nicht gefunden haben wir das Grab des Kapitäns der Graf Spee, der dort beerdigt ist. Da unser Kreuzfahrtschiff aber natürlich dort auch wieder hält, haben wir ja noch einen Versuch.

Mit dem Bus ging es dann in knapp drei Stunden etwas nördlicher, nach Puerto Natales. Dieser kleine Ort ist der Ausgangspunkt für den Torres del Paine, der gute 100 km weiter im Landesinneren verborgen liegt. Hier treffen sich also alle und entsprechend viel ist hier auch los. Am nächsten Morgen nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang und fuhren die Strecke zu unserer Unterkunft. Viele Möglichkeiten hat man hier nicht. Entweder man bleibt in Puerto Natales und fährt jeden Tag die Strecke in den Park und wieder zurück; dauert hin und her ca. 4 Stunden! Oder man bucht eine der raren Unterkünfte direkt im Park. Diese sind aber unbezahlbar, zumindest wenn man sich anschaut, was man für einen horrenden Betrag geboten bekommt. Wir haben uns für ein Zwischending entschieden und uns auf einer Estancia in Parknähe eingebucht. Auch das war natürlich nicht gerade preisgünstig, aber es war jeden Dollar wert. Zum Parkeingang sind es ca. 30 km, der Weg führt aber über eine unbefestigte Schotterstraße, mehr als 15-20 km/h konnte man nicht fahren. Dafür gab es aber einen unglaublichen Blick auf die Torres-Spitzen und man fährt durch die typisch unberührte Landschaft. Es ist karg hier, der Boden trocken, auch wenn es oft regnet und die patagonischen Winde sind sowohl berühmt als auch berüchtigt. Wir trafen auf riesengroße Herden von Guanacos und Nandus, dazu natürlich Schafe, Kühe und Pferde. Dazu Füchse, Gürteltiere, verschiedene Vögel, wie Aasgeier und last but not least: Kondore! Ja, mehrere! Alles rund um unsere Estancia und auch als Aussicht beim Frühstück. Unser Zimmer war geräumig und nahezu luxuriös, das Bad schön und auch Frühstück und Abendessen waren gut. Wir hätten nicht schöner wohnen können, auch wenn die Fahrt bis zum Parkeingang aufgrund der Straßenverhältnisse ca. 45 Minuten dauerte. Es gab dort weder Internet noch Telefonempfang und der Strom wurde über einen Generator erzeugt, der nur morgens und abends lief. Aber genauso so musste es dort sein. Schwierig ist nur, dass es auf dem ganzen Weg keine einzige Tankstelle gibt. So mussten wir dann doch einmal zurück nach Puerto Natales, da wir nicht riskieren wollten, ohne Benzin auf der Strecke stehen zu bleiben.

Am Dienstag fuhren wir also in den Park. Das Wetter war patagonisch üblich, also bewölkt, windig und nur wenig sonnig. Wir hatten aber Glück, denn der Regen setzte erst am Nachmittag ein. Ich kann nur sagen, unsere Erinnerung hat uns nicht getrogen: Dieser Nationalpark ist definitiv etwas ganz Besonderes. Bei jedem Wetter. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Nach jeder Kurve, nach jedem Hügel boten sich uns unvergleichliche Blicke auf die Felsformationen, die Gletscher und auf die Seen und Lagunen. Die Farben waren unfaßbar und die Fotos werden diesen nicht annähernd gerecht. Anbei also die Fotos des ersten Tages.

Und am nächsten Tag hatten wir das unsagbare Glück, einen Tag bei strahlendem Sonnenschein im Park verbringen zu dürfen. Es war ein unglaublich schöner Tag und wir sind sehr dankbar, dass wir das Privileg hatten, einen solchen hier erleben zu dürfen. Wie gesagt, üblich ist eher der erste Tag. Daher entschieden wir, die Tour vom Vortag einfach zu wiederholen. Die Fotos folgen dann in einem separaten Teil, damit keiner durcheinander kommt 😉. Aber auch hier muss ich sagen, dass die Farben, die wir gesehen haben, auf den Fotos nicht annähernd rüberkommen. Dieses Spektrum ist einfach nicht darstellbar. Der Aufenthalt im Torres del Paine war unfaßbar. Ein besseres Wort fällt mir nicht ein. 

Zu. Abschluss besuchten wir noch die Cueva del Milodon, eine Höhle in der Nähe von Puerto Natales. Hier lebten bis vor ca.10.000 Jahren inzwischen ausgestorbene Tiere, so zum Beispiel das Milodon, welches auch das Wahrzeichen der Stadt Puerto Natales ist.

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