Veröffentlicht: 02.06.2018
Portland in Oregon war unser nächstes Ziel. Hauptsächlich deswegen, weil dort Fußball gespielt wird. Es gibt ein Männer- und ein Frauenteam und beide haben im Schnitt 20.000 Zuschauer. Wir waren natürlich bei den Thorns, also dem Frauenteam. Ich wollte unbedingt ein Spiel von dieser Mannschaft in Portland sehen, denn überall hört man, dass die Stimmung dort so besonders sein soll. Und ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Es waren immerhin 15.000 Zuschauer da, für einen Mittwochabend fand ich das ziemlich beeindruckend. In Deutschland ist das nur bei Events wie dem Pokalfinale denkbar. Und die Stimmung war einfach sensationell. Jetzt weiß ich, warum alle Spielerinnen immer von „den besten Fans der Welt“ sprechen. Wir hatten Tickets für den Fanblock gewählt. Das ist die gesamte Breite hinter dem Tor. Alle Zuschauer haben dort 90 Minuten gestanden, geklatscht und ohne Unterbrechung gesungen. Es gab sogar ein Textblatt für die nicht so textsicheren Besucher wie uns, das rauf und runter gesungen wurde. Verrückte Anpeitscher waren vor jedem Block positioniert und sorgten dafür, dass es keine Pause gab. Und obwohl die Heimmannschaft ziemlich unterlegen war an dem Tag und mit 1:4 verlor, wurde gesungen und gesungen. Das einzige Tor der Thorns fiel in der 89. Minute und wurde gefeiert, als wäre es der Sieg. Sogar Pyrotechnik kam zum Einsatz 😂. Wir hatten echt Spaß an diesem Abend und meine private Trikotsammlung wurde auch erweitert.
Ach ja, wofür ist Portland sonst noch berühmt? Die Food-Trucks, Kaffee und Bier. Wir haben alles ausprobiert. Rund um einen öffentlichen Parkplatz in der Innenstadt sind viele Wagen aufgebaut. Es ist so ziemlich jede Nationalität kulinarisch vertreten und wir entschieden uns für German Bratwurst und persisches Hühnchen-Stew mit Walnüssen und Granatapfel. Beides war sehr lecker und die Bratwurst sehr deutsch. Unseren Kaffee tranken wir in einem putzigen Café. Dass es ein veganer Laden war, haben wir erst etwas später gemerkt. Da ich meinen Kaffee schwarz trinke, ist das für mich ja egal. Jutta hat ihren ersten veganen Cappuccino (mit Sojamilch) auch überlebt 😂☕️. Anschließend fanden wir Deschutes Brewery und probierten verschiedene Craftbiere. Mehr gab es in Portland nicht zu sehen. Zumindest nicht für uns 😊.
Am nächsten Tag ging es wieder raus aus der Stadt, rein in die Natur. Genauer gesagt zum Mount St. Helens National Volcanic Monument. Dieser Vulkan ist 1980 ausgebrochen und hat das Gebiet dadurch komplett verändert. Lava und Schlamm haben alles mitgerissen und zerstört, was im Weg war - aber auch dafür gesorgt, dass neue Landschaften wie z.B. Seen, Hügel und Canyons entstanden. Beim Ausbruch ist die komplette Nordseite des Vulkans heruntergestürzt und der Berg hat um 400 m an Höhe verloren. Natürlich gab es wieder toll gemachte Visitor Center mit lehrreichen Filmen. Die Szenerie ist definitiv beeindruckend. Wir sind in dem Park auch durch eine viele Millionen Jahre alte Lavahöhle, den Ape Cave, gelaufen. Lampen hatten wir ja glücklicherweise dabei.