Veröffentlicht: 23.02.2023
Die Tempel von Abu Simbel, der große Tempel von Ramses II. (einem der wohl bekanntesten Pharaonen) und der kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, dessen Große königliche Gemahlin, waren zweifelsohne das Highlight der Reise.
Wir sollten früh zu Bett gehen, da es um 3 Uhr morgens losgehen sollte. Dummerweise war an Schlaf nicht viel zu denken, da auf dem Nachbarschiff ein nubischer Abend abgehalten worden ist.
Aber was sollte es, schließlich konnten wir auf der endlos geraden Straße ein bisschen die Augen zu machen.
Am Tempel angekommen bot sich dann folgendes Bild:
Beschreiben lässt sich das Gefühl, das einen an dieser Stelle ergriffen hat, nur schlecht. Im Angesicht dieser riesigen Statuen ließ sich die Bedeutung dieses Pharaos, mit der mit Abstand längsten Regierungszeit und einem Alter von über 90 Jahren zur damaligen Zeit!, jedoch erahnen. Bei seinem Leben und wirken ist es kein Wunder, dass er sich so ein Denkmal hat bauen lassen und als Gott verehrt worden ist.
Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man noch die Stellen, an denen der Tempel auseinander gesägt und an denen er wieder zusammengesetzt worden ist - was für eine Meisterleistung!
Auch der Tempel seiner Lieblingsfrau stand des seinen in nur wenig nach.
Bilder aus dem Inneren gibt es nicht, da auch hier wie im Tal der Könige das Fotografieren streng verboten war.
Wir hätten uns gerne länger dort aufgehalten, aber aus Sicherheitsgründen (der Sudan ist nicht weit entfernt) und weil auch der Rückweg wieder Stunden dauern würde, war die Zeit recht begrenzt.
Gewöhnungsbedürftig war eh, dass oben auf dem Tempel jemand vom Militär mit Maschinengewehr stand. Auch im Bus hatten wir einen Uniformierten mit Gewehr sitzen.
Sicherheitshalber sind alle Busse mit einem Bewaffneten ausgestattet und fahren im Convoi. Ausgerechnet unser Bus ist wegen eines Lecks im Kühler irgendwo liegen geblieben. Darauf, dass die anderen Busse anhalten, wartete man vergeblich. Alle zogen an unserem Bus vorbei.
Wir hatten allerdings Schwein, da der Bus in der Nähe eines Militärpostens schlapp gemacht hatte. Mineralwasser hatte das Kühlerwasser ersetzt, dann hieß es Daumen drücken, dass der Bus auch am Ziel ankommt.
Die Strecke: wieder eine schnurgerade schwarze Linie im endlosen Meer aus Sand. Alle 5 Kilometer stand ein Schild, damit man wusste, dass wieder ein Stückchen geschafft worden war. Dummerweise blieben diese Schilder irgendwann aus und man hatte völlig das Zeit- und Entfernungsgefühl verloren.
Zur allgemeinen Begeisterung tauchten diese Schilder nach ich weiß nicht mehr wie vielen km durch die Wüste endlich wieder auf.
Der ganze Bus war am jubeln, mit Laola-Welle und rufen "hey, wieder 5km" und das bei jedem Schild bis zur Endstation.