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Galizien, die Costa Verde und über die Dune du Pilat nach Hause

Veröffentlicht: 30.06.2023

Wir fahren nach Galizien und dieser westliche Zipfel Spaniens begeistert uns total …es ist angenehm leer, die Küsten und Strände unglaublich schön und wir übernachten an Traumplätzen - völlig entspannt. 

Die Straßen sind kurvenreich, eng, zu einigen Stränden gibt es nur Schotterpisten und die Stellplätze selbst sind auch eher klein, so dass wir kaum (große) Wohnmobile sehen. 

Bestätigt wird dieser Eindruck später auch von Reisenden mit Womo, mit denen wir in Frankreich auf einem Stellplatz am Atlantik sprechen und denen genau aus den Gründen von der Region abgeraten wurde. 

Außerdem scheuen einige auch die Fahrzeit in die Ecke und fahren eher die Autobahn bis Portugal durch…gut also für uns 🥳.

Auch die Einheimischen reagieren  freundlich und wir haben nicht das Gefühl, hier als Camper lästig zu sein. 

An einem tollen Strand ist an einer alten Mühle ein Platz direkt auf einer Anhöhe frei und wir fragen nach, ob wir uns dort hinstellen dürfen, was sofort bejaht wird….der Platz ist der absolute Knaller und wir können unser Glück kaum fassen. 

Unterhalb steht ein Spanier mit seinem Kastenwagen, der auch sehr entspannt und freundlich reagiert. 

Am Abend erleben wir einen tollen Sonnenuntergang und plötzlich sehe ich den Spanier etwas aus seinem Wagen holen, was wie ein Mischpult aussieht. 

Ich vermute, dass ich mich nur irren kann, aber Basti bestätigt es und gegen 22:00 Uhr fängt er - mit Joint im Mund - plötzlich an, House Musik zu spielen und sich dabei mit Kamera aufzunehmen 😂. 

Da wir Gäste in diesem Land sind, wollen wir ihn jetzt fragen, ob er noch ganz gar ist, sondern Basti fragt nur ganz freundlich nach, wie lange er ungefähr Musik machen will, da wir gleich schlafen gehen wollen. 

Unser Horror wäre nämlich jetzt noch die Location wechseln zu müssen 😳.

Er spricht null Englisch, aber seine Freundin sagt freundlich, dass er gegen 23:00 Uhr aufhört und so ist es dann auch - Gottseidank und so verbringen wir eine ruhige Nacht mit Wellenrauschen, bevor es am nächsten Tag weiter geht.

Wir fahren in das schnuckelige Cudillero, ein total bezaubernder Ort, der zwar touristisch, aber nicht überlaufen ist und von dort dann weiter die Küste entlang. 

Richtung Kantabrien und Asturien wird es voller und die Küste ist deutlich besiedelter. 

Da das Wetter auch etwas durchwachsen ist, nutzen wir die Zeit, um endlich mal etwas Strecke zu machen und uns die Küste aus dem Auto anzuschauen. Basti geht noch einmal Gleitschirmfliegen an der Küste und dann fahren auf die Autobahn Richtung San Sebastian. 

Dort entgehen wir nur haarscharf einem Unfall, weil ein LKW plötzlich auf unsere Spur fährt und uns abdrängt und Basti wegen eines viel zu schnellen Autos auf der linken Spur nicht einfach ausweichen kann. 

Er schafft es irgendwie, beiden nacheinander ultraknapp auszuweichen, obwohl sich die Kabine dabei fast aufschaukelt…für mich ein Wunder, dass das gut gegangen ist, ich habe Herzrasen … Mia beschwert sich von hinten, dass ihre Toniefigur im Fußraum von Basti gelandet ist 😂. 

Wir fahren weiter nach San Sebastian und wollen im Ort eigentlich ein paar Tapas essen gehen…der Ort ist allerdings zum Parken für uns völlig ungeeignet, weil man über 5m Länge dort nicht parken darf. 

Wir fahren dann für die Entsorgung kurz auf dem Stellplatz der Stadt…ein absoluter Alptraum. Dicht an dicht stehen die Womos auf dem kleinen, hässlichen Parkplatz und ein Münchner Wohnmobil ist mit seinen 9 Metern so lang, dass der Typ ernsthaft nur direkt neben dem Entsorgungsschacht der Campingtoiletten übernachten kann und es sich dort gemütlich eingerichtet hat - schönen Urlaub!

Wir nehmen seit einiger Zeit ein Surren bzw. Brummen am Auto wahr und hatten zunächst vermutet, dass dies an einem der Lassa-Reifen aus Marokko liegt. Somit sind wir auch davon ausgegangen, dass sich dies mit dem Reifen-Kauf in Portugal erledigt hat…ist aber leider nicht so und das Geräusch wird auch lauter. 

Basti vermutet einen Lagerschaden am linken Hinterrad, aber sicher wissen wir es nicht und auch diverse Versuche, das Geräusch näher einzugrenzen, bringen keine Klarheit.  

So fahren wir beide beispielsweise jeweils hinten in der Kabine mit und hören sogar durch die geöffneten Abdeckungen genau hin (übrigens echt nicht angenehm während der Fahrt hintendrin 🤪), aber richtig schlau werden wir nicht daraus. 

Wir wollen das gerne in einer Werkstatt abklären lassen vor der langen Rückfahrt, aber einige Versuche, eine spanische Werkstatt dazu zu bewegen, uns dabei zu helfen, scheitern kläglich, weil entweder gerade keine Zeit oder ‚kann ich nicht‘ - die Krönung ist ein VW Händler mit Servicestandort in San Sebastian; ‚geht nur mit Termin und da ist der nächste am 05.07!!! 

Schönen Dank auch - sehr realistisch, dass ein Urlauber mal eben über ne Woche Zeit dran hängt, um überhaupt ne Fehlerdiagnose machen zu können …- jetzt hoffen wir einfach, dass uns die Karre bitte nicht in Spanien liegen bleibt…

Also fahren wir etwas entnervt Richtung Frankreich weiter und hoffen, dass alles gut gut geht. 

An der Atlantikküste Frankreichs ist wild Campen gar keine Option und so fahren wir auf einen wirklich schönen Stellplatz am Strand von Ondres - echt gut gemacht und total fair im Preis…und was Mia extrem freut, ein paar Mädels in ihrem Alter mit dem Bonuspunkt „Mama, die sprechen sogar deutsch 🤩“. 

Am Strand sind die Wellen leider zu hoch, um ins Wasser zu gehen, aber an der Strandbar gibt es Muscheln für Basti und Mia 😝.

Am nächsten Tag geht es unweigerlich weiter. Wir wollen noch zur Dune du Pilat und dort ein letztes Mal ins Wasser hüpfen, bevor es dann in zwei langen Etappen über Paris nach Köln geht. 

An der Düne ist es echt voll, aber wir verbringen dort noch einen schönen Nachmittag. Der Campingplatz zu dem wir wollten (und vor ein paar Jahren schon mal waren) ist leider voll. 

Aufgrund der verheerenden Waldbrände letztes Jahr ist auch nur die Hälfte des Platzes nutzbar und der daneben liegende Platz wurde wohl völlig zerstört und eröffnet erst im Juli wieder. 

Wir finden eine sehr gute Alternative etwas im Landesinneren, die sogar einen Pool hat, den wir abends auch noch nutzen. 

Am nächsten Vormittag düsen wir dann los und wollen versuchen, Paris erst nach 22:00 Uhr zu durchfahren, weil es ansonsten immer Stau gibt und dieser Plan geht auch gut auf.

Wir übernachten ganz ruhig in einem Wald hinter Paris und fahren weiter Richtung Heimat. 

Und so kommen wir am 30.06 nach 12 Wochen und knapp 12.000 Kilometern wieder in Köln an…ein merkwürdiges Gefühl.

Wir sind froh und dankbar, dass wir diese intensiven Wochen als Familie genießen durften; keiner von uns ist krank geworden, wir sind von Unfällen, Diebstählen oder sonstigen Mist verschont geblieben und haben stattdessen viele tolle Erlebnisse und Erfahrungen machen  dürfen. 

Die Kabine war dabei unser perfektes Zuhause und wir sind umso mehr von dem Konzept für uns überzeugt…es wird jetzt bestimmt komisch, wieder so viel Platz und so viel Kram zu Hause zu haben, denn beides haben wir unterwegs nicht vermisst. 

Freuen tun wir uns wirklich sehr auf ein persönliches Wiedersehen mit euch allen - wirklich schön, dass ihr unserer Reise auf diese Weise mit begleitet habt; das war Motivation pur, um diesen Blog kontinuierlich zu schreiben und damit auch alle Erinnerungen für uns festzuhalten - Danke dafür ❤️. 

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