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Cádiz und der Süden Portugals

Veröffentlicht: 12.06.2023

Wir machen uns auf und fahren nach Cádiz, eine wirklich schöne Stadt, die ich vor einigen Jahren schon mal besucht habe. 

Auch dort folgen wir dem Tipp von Martín zu einem schönen, bewachten Parkplatz mit Womo-Plätzen, der ruhig und dennoch zentral ist und wir haben das Glück, einen Platz direkt an der Hafenmauer zu ergattern. 

Von dort aus schlendern wir bei angenehmem Temperaturen durch die schöne Stadt, gehen sehr lecker essen und genießen später den Blick auf‘s Meer bei einem kalten Bier auf der Hafenmauer.

Wie angekündigt, fängt es nachts an zu regnen und wir düsen morgens recht früh weiter Richtung Portugal.

Wir fahren bei schlechtem Wetter an Sevilla, Huelva und Faro vorbei und steuern einen wilden Stellplatz bei Porches an. 

Da das ‚Wild-Stehen‘  in Portugal seit 2018 deutlich limitiert ist - und bei dem asozialen Verhalten diverser Camper ist das auch nachvollziehbar - können wir die Situation noch nicht gut einschätzen, zumal es sehr unterschiedliche Aussagen von anderen Reisenden gibt. 

Einig sind sich aber alle darin, dass es ungeschickt ist, Tische und Stühle etc. offensichtlich aufzubauen und wir nehmen uns vor, auch unsere Trittleiter abends wieder einzuklappen. 

Der Platz ist direkt am Strand, der leider recht algig ist, aber die Bucht ist ansonsten sehr schön. Wir bleiben am Nachmittag aber mit dem Auto noch oberhalb und fahren erst abends runter an den Strand, als die letzten Badegäste gehen, weil wir niemanden verärgern wollen….da der Weg runter recht sportlich ist, bleiben wir dort allein.

Ein anderes deutsches Paar mit Kind und ohne Allrad will es nicht wagen und bleibt etwas oberhalb - auch weil es in der Nacht stark regnen soll und dann rutschig wird.

Am nächsten Morgen machen wir uns recht früh auf den Weg und räumen die Bucht wieder … der Weg hat es nach dem Regen durchaus in sich und für den Bulli des anderen Paares wäre es bestimmt nicht easy geworden. 

Wir fahren nach Lagos, das touristisch noch nicht so überlaufen sein soll…vermutlich sind wir da nicht mehr objektiv, aber uns ist es dort viel zu voll - tolle Landschaft, aber nach ein paar Fotos und einem kurzen Strandbesuch wollen wir weg.

Ein Bekannter von mir, den ich seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen habe, ist vor 11 Jahren nach Arrifana ausgewandert und ich habe ihn vorab angeschrieben und wir wollen  dort zumindest mal kurz vorbeischauen.

Arrifana liegt wunderschön und der Großteil der Küste liegt im Parque Natural, so dass es hier viel weniger bebaut (werden darf) ist - landschaftlich absolut traumhaft mit hohen Steilküsten und dazwischen tollen Stränden. 

Das wild Campen ist deshalb an der Küste nicht erlaubt und wird wohl auch recht streng kontrolliert bzw. geahndet - jetzt noch nicht so wie in der Hochsaison. 

Diverse Schilder verbieten überhaupt die Einfahrt in viele Straßen für Wohnmobile und Wohnwagen -  das betrifft aber eher die Hochsaison und vor allem die vollintegrierten Womos über 6m, die sich in engen Gassen festfahren oder zu viel Parkraum am Strand in Anspruch nehmen. 

Wir treffen Colin und er gibt uns einen tollen Übernachtungstipp auf den Klippen, der aus seiner Sicht toleriert wird und wenig bekannt ist und wir fahren über Schotterpiste dorthin. 

Der Platz ist absolut atemberaubend auf einer hohen Klippe…wir bedauern erstmals keine Drohne dabei zu haben, denn links und rechts geht es 112m senkrecht runter.

Wir verbringen hier 3 Nächte, fahren vormittags immer wieder weg und abends erst wieder hin und alles ist entspannt. 

Tagsüber fahren wir zu einem traumhaften Surf-Strand, nicht überlaufen und durch einen kleinen Flusszulauf absolut idyllisch und so flach, dass man sich dort Richtung Meer treiben lassen kann, was einige Portugiesen mit Luftmatratzen oder ähnlichem auch machen - perfekt für Mia, die gar nicht mehr aus dem Wasser will. 

Abends gehen wir sehr lecker essen und nutzen die Tipps, die wir hier von Locals bekommen - wir haben das Gefühl, zur richtigen Zeit hier zu sein, denn ab Juli wird es hier deutlich voller und dann wird das Übernachten mit Camper wohl fast unmöglich; vor allem, weil es hier auch kaum Alternativen wie Campingplätze oder offizielle Stellplätze gibt und die Polizei die illegalen Möglichkeiten gezielt kontrolliert. 

Wenn man sich allerdings anhört, wie es hier eine Zeit lang zuging, war es leider nur eine Frage der Zeit…denn in Hochzeiten standen auf manchem Platz bis zu 600 Camper  (viele Busse, darunter wohl auch viele Spanier), die leider nicht autark aufgestellt waren und die direkte Umgebung vollgeschixxxx und vermüllt haben, laute Musik an und vergessen, dass sie nur Gäste sind. 

Wir sehen hier auch immer wieder Klopapier rumfliegen und können null nachvollziehen, was so verdammt schwer daran ist, seinen Scheiss wieder mitzunehmen oder sich zumindest so weit auf den Weg in die Botanik zu machen, dass es nicht auf oder neben einem Wanderweg stattfindet …ein leidiges Thema, dass uns auf Reisen immer wieder begegnet. 

An einem Morgen ist ein netter, älterer Angler auf der Klippe, der für meine Höhenangst viel zu nah an der Kante steht und dort seine Angel in den Abgrund hält 😱. 

Wir bieten ihm einen Kaffee an, aber er lehnt sehr freundlich an und wir unterhalten uns sehr nett. Wie so viele Menschen hier, spricht er ein exzellentes Englisch. 

Er gibt uns den Tipp, mit dem Auto nicht näher als 50m an die Klippen zu fahren, weil die Polizei das ungern sieht und so parken wir um und halten in der nächsten Nacht den Abstand brav ein. 

Mal schauen, wie es uns hier in der nächsten Zeit ergeht, aber die Region ist wirklich toll - uns erinnert es vielfach an Cornwall…nur mit wärmeren Temperaturen und anderem Essen 🤣. 


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