Vor unserer Ankunft gab mir ein Einheimischer den Tip, unbedingt Lewis BBQ anzutesten. Gesagt, getan. Das Restaurant selbst bot vielen Gästen eine Sitzmöglichkeit. Die Bestellung wurde rasch aufgenommen. Steffi gönnte sich ein Brisket Sandwich, ich nahm das Sandwich "El Loco" mit Brisket, Pulled Pork und Wurst. Dazu bestellten wir einen Pint Cole Slaw.
Rasch wurde unsere Bestellung fertig gemacht. Steffi war mit ihrem Brisket Sandwich sehr zufrieden. Das in nicht zu dünne oder dicke Scheiben geschnittene Fleisch sah wirklich gut aus und schmeckte auch entsprechend. Ich war mit meinem Sandwich, ehrlich gesagt, geschmacktstechnisch etwas überfordert. Zu viele Fleischsorten mit einem Biß sind dann eventuell doch ein wenig "loco". Ich stellte aber mal wieder fest, dass ich nicht unbedingt zu den Fans der gesmoketen Wurst gehöre. Der Cole Slaw hatte einen recht hohen Essiganteil. Zudem waren dünne, grüne Paprikastreifen und Petersilie darin verarbeitet worden. Das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Aber dennoch schmeckte er lecker und richtig frisch. An Saucen gab es drei Verschiedene zur Auswahl: Eine senfig/scharfe, eine Essig/süße und eine Essig/scharfe. Als wäre das alles noch nicht genug, fiel mein Blick auf das Special des Tages: Reuben Sandwich (Sandwich mit Pastrami und Sauerkraut), während Steffis Blick zu den hausgemachten Fries hinüberschielte. Also ging erneut eine Bestellung raus. Die Fries waren schön groß geschnitten, außen knusprig und im Inneren richtig schön weich, dazu top gewürzt. Mein Reuben Sandwich war ebenfalls richtig lecker (es kam aber nicht an Katz`s Deli in New York heran). Nach dem Hauptgang folgte noch ein kleines Dessert, Schoko Pudding und Banana Pudding. Beides ebenfalls schmackhaft.
Vollgefuttert hingen wir auf unseren Stühlen, als mir die Bedienung anbot, einen Blick zu den Smokern werfen zu dürfen. Ich ließ mich nicht zwei Mal bitten und folgte ihr. Im Smokehouse standen 4 riesige Offset Smoker. Sie erklärte mir, dass dies einst riesige Propangastanks waren. Ich hatte bisher nur gelesen, dass Aaron Franklin von Franklins BBQ in Houston, Texas, aus solchen Tanks seine Smoker hergestellt hatte. Lewis, so wurde mir gesagt, habe früher wohl bei Franklin gelernt und sich die Idee mit den Tanks auch dort geholt. Jedenfalls wurde, weil die selbst gebauten Smoker einfach zu groß waren, das Smokehouse einfach um sie herum gebaut. Gesmoked wird übrigens mit Rot-und Weißeiche. Um die 120 Briskets kommen jeden Abend in die Smoker. Sowohl Schwein als auch Rind werden stets mit Senf eingerieben und dann gerubbed ( u.a. Salz, Pfeffer, Zwiebelpulver und Knoblauchpulver). Ein Rub wird für alle Fleischsorten genutzt. Aktuell lag leider kein Fleisch mehr auf den Smokern, da man am nächsten Tag wegen Ian das Restaurant geschlossen lassen wollte...
Mein Fazit für Charleston: Super South Carolina BBQ Standort. Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Lewis BBQ war dabei für mich gaaaanz knapp die Nr. 1., während Steffi mir noch heute einen von den Chicken Wings bei Bessinger`s BBQ vorschwärmt. Weiter geht es dann mit BBQ in North Carolina!