Riding shotgun with us ...
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Zeitreise mal ganz anders – vom Später ins Früher

Veröffentlicht: 10.11.2024

Noch ist es Samstag, 09. November 2024 in Papeete. Wir verlassen unser Hotel, das direkt gegenüber vom Flughafen liegt. Es ist 7 Uhr am Morgen und die Sonne lacht … und wir sind nach der recht kurzen Wegstrecke bei Ankunft am Flughafen wieder „leicht befeuchtet“ … Der Flughafen ist, wie viele Flughäfen in der Südsee offen, also ohne Abfertigungshalle oder so. Man steht halt draußen … Und so stehen wir, zwar im Schatten, aber dennoch in der schwülwarmen Luft … und es geht nicht vorwärts … wir stellen immer wieder fest, wie viele Menschen zum Abfertigungsschalter kommen und nichts parat haben… ewiges Fragen und Überlegen und vor allem Aufhalten … aber wir schaffen es dann doch noch vor Abflug unseres Fliegers nach Auckland den Schalter zu verlassen.

Im Wartebereich treffen wir noch Petra und Michael, deren Flug nach Hause über Los Angeles, Paris und Hamburg zwanzig Minuten vor unserem Flug abgeht. Letzter Austausch über das, was in den letzten Stunden passiert ist (wir hatten uns am Vortag schon kurz in der Stadt getroffen … ja, die Welt ist ein Dorf …  :-) und das Versprechen, dass wir über WhatsApp in Kontakt bleiben. Das machen wir gerne, waren es doch wirklich nette Reisebegleiter …

Dann ging es für uns los. Leider konnten Thorsten und ich nicht nebeneinandersitzen. Man hatte unsere vor langer Zeit gebuchten Plätze zwar bei der Buchung bestätigt, aber beim Einchecken wollte man nichts mehr davon wissen und hat uns einfach mit Abstand von sieben Reihen irgendwo hin gebucht. Am Schalter war dann auch nichts mehr zu machen. Zu voll war die Maschine …

Fünf Stunden nach dem Abheben landeten wir in Auckland. Durch das Überschreiten der Datumsgrenze während des Fluges sind wir – Schnipp – einen Tag weiter. Der Reise ist die Zeit der Überschreitungen: zunächst des Äquators, jetzt der Datumsgrenze. Mal sehen, welche Grenzen wir noch überschreiten werden … :-)

Wettermäßig erst mal eine Umstellung. Es war wolkig, hat geregnet und das Thermometer zeigte 20 Grad … Irgendwie hatten wir das in den letzten drei Wochen anders erlebt … Gut, besseres Wetter war auch nicht wirklich versprochen. Wir hoffen auf die nächsten Tage …

Die Einreise nach Neuseeland ging sehr unkompliziert vonstatten. Die Befürchtungen, dass man alles deklarieren muss, Medikamente, mögliche Milchprodukte, Pflanzen, Wanderutensilien oder Schwimmmasken … wo und wann benutzt … Wir hatten gestern noch eine App gefunden, über die man diese Declaration schon vorab abgeben konnte. Dadurch waren wir auch schnell beim Immigration-Schalter durch (wir hatten bis auf die Kondensmilch-Portionen für Kaffee und Thorstens Medikamente nichts weiter dabei, was problematisch sein könnte).

Auckland hat uns nicht gut empfangen. Als wir aus dem Flughafengebäude heraus kamen um uns nach dem Ort des Autovermieters zu orientieren, fing es auch noch an, stärker zu regnen. Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet. Unser Vermieter befand sich zwar in kurzer Entfernung, aber bei Regen wird auch eine kurze Distanz zu lang ...

Geschafft, wir kamen – mal wieder nass, wenn auch nicht wie in Papeete weil es so schwülwarm war, sondern weil es regnete – beim Vermieter an.

Die obere Mittelklasse, die Thorsten gebucht hatte, stellte sich als etwas größerer Polo heraus. Unmöglich für uns, beide Koffer dort unterzubringen und zwar so, dass man nicht gleich von außen sieht, hier sind Touristen unterwegs … Kofferraum-Abdeckungen kennt man bei Leihwagen nicht … ist immer alles offen.

Die junge Frau vom Vermieter macht uns klar, dass das die „obere Mittelklasse“ sei, wobei wir eine andere Vorstellung von dieser Kategorie haben. Aber es nützt nichts, es gibt keinen anderen Wagen und wir müssen sehen, dass wir jetzt für eine Woche mit unserem Kia Rio klarkommen. Wir bekommen noch eine „pseudo-Abdeckung“, mit der wir uns dann auf den Weg machen.

Große Herausforderung jetzt für mich, als Fahrer: die Neuseeländer fahren auf der linken Seite. Und so ist auch die Anordnung im Fahrzeug „andersrum“ … Ich bin froh, dass wir mit einem Automatik-Getriebe fahren. Wenn ich jetzt noch auf der linken Seite die Gänge einlegen müsste, wäre ich noch unentspannter, als ich jetzt bin.

Ich fahre langsam los und muss mich schon sehr konzentrieren, dass ich nicht auf die falsche Seite fahre. Schon alleine das erste Setzen des Blinkers scheitert daran, dass der Scheibenwischer angeht …

Aber wir kommen sicher beim nächsten Supermarkt an und decken uns mit dem Nötigsten ein, damit wir nicht verhungern oder verdursten … Ebenso sicher gelangen wir ins Hotel.

Das wäre schon Mal geschafft.

Im Hotel müssen wir uns mit der neuen Zeitrechnung anfreunden. Wir sind am Samstag, 09. November um 9 Uhr in Tahiti gestartet, fliegen fünf Stunden und sind am nächsten Tag um 14 Uhr in einer neuen Zeitrechnung angekommen. Bislang hinkten wir der Heimat gegenüber bis zu 12 Stunden hinterher, jetzt sind wir Vorreiter und sind der Heimat zwölf Stunden voraus. So schnell kann das gehen. Vom Loser zum Winner …

Übrigens: Das ist jetzt mein 100. Post bei Vakantio … :-) - und Thorsten darf die nächsten Autos auf deren Größe überprüfen und ggf. neu buchen … Man gönnt sich ja sonst nichts …

Antworten (1)

Dr. Emmett L. Brown
Großer Gott. Ein Flugzeug als Zeitmaschine. Darauf hätte ich auch kommen können. 140 km/h erreicht man so viel besser als mit einem DeLorean. Der Fluxkompensator und der Atomreaktor hätten auch genug Platz. Der Kia Rio wirkt dagegen eher rückständig. Egal, willkommen zurück in der Zukunft. Ich bin auf eure weiteren Abenteuer gespannt.

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