Veröffentlicht: 22.06.2024
Es ist wieder einmal soweit – wir legen mal wieder los und erkunden die Welt
Diesmal sind unsere Ziele Vulkane, Thermalquellen, Lavafelder auf Island und auf Grönland zwischen dem Nordatlantik und Nordpolarmeer, Eisbären, die Mitternachtssonne und die riesigen Eisberge.
Dazu verlassen wir unsere Komfortzone, die eigentlich fast ausschließlich aus Zielen im Süden, in der wärmende Sonne, besteht, und wagen mal etwas „absurdes“. Wir schippern im Sommer durch die Ostsee, Nordsee und darüber hinaus bis hinauf in den Norden, nach Grönland.
Eigentlich stehen die kühleren Gefilde nicht an oberster Stelle unserer Reiseliste, aber wir wollten alle um uns herum, die unsere bisherigen Reiseziele kennen, einmal ins Staunen bringen.
Auslöser war unser neu entdecktes Faible für Kreuzfahrten. Nach den beiden ersten kleineren Touren auf die Bahamas für vier Tage und der kleinen Tour durch Teile der Karibik im vergangenen Januar für sechse Tage, hatten wir entschlossen, die Angebote von den verschiedenen Reedereien genauer zu beobachten.
Nachdem wir uns ein Tageslimit für die Kosten festgelegt hatten, konnte die Suche losgehen. Irgendwann kamen wir dann auf die Tour von MSC, die von Kopenhagen durch die Ostsee und dann hinaus nach Island und Grönland führte. Da wir bereits vor wenigen Jahren eine individuelle Tour durch Island vorbereitet und gebucht hatten, dann aber wegen einer Flugstornierung und der daraus resultierenden Planungsänderung alles wieder rückgängig machen mussten, war der Wunsch nach Island zu kommen erst mal wieder in die Ferne gerutscht.
Und dann kam das finanziell ansprechende Angebot von MSC für eine vierwöchige Kreuzfahrt. Die lange Reisedauer macht das Angebot für uns passend. Das bedeutet nämlich, dass wir an den für uns wichtigen Punkten (nördliche Küste von Island und auf dem Rückweg von Grönland noch die südliche Küste Islands) mehr als einen Tag ankerten und dadurch eine relativ längere Zeit blieb, auch etwas mehr zu unternehmen und zu erleben. Zudem wurden noch besondere Ziele angeboten, wie der Prins Christian Sund und mit Qaqortoq und Nuuk, zwei schöne Städte an der Westküste Grönlands. Das reizte zusätzlich, die Fahrt anzutreten. Auch schwang die Spannung mit, einmal ganze vier Wochen auf dem Schiff zu leben – bei bislang vier bzw. sechs Tagen …
Die erste Woche der Tour, die uns durch die Ostsee führt, ist jetzt nicht unbedingt unser Favorit. Aber neben Warnemünde stehen hier noch Danzig, die Inseln Bornholm und Gotland und das schöne Stockholm auf dem Plan.
Von Köln ging es dann erst einmal mit SAS nach Kopenhagen, so der Plan.
EM in Deutschland – ein wahres Märchen. Wir zeigen allen, wie gut in Deutschland große Events, die Menschen aus ganz Europa anlocken, funktionieren. Weil, wir können es (einfach nicht) …
Das beginnt schon mit der Anfahrt zum Düsseldorfer Flughafen. Mit dem Regional Express von Köln Hauptbahnhof nach Düsseldorf Airport. Eigentlich eine Sache von ca. 30 Minten.
Angekommen am Bahnsteig in Köln. Eine große Menschenmenge steht am Bahnsteig. Am Nachmittag ist eines der EM-Spiele in Düsseldorf, allerdings nur das „Highlight“ Slowakei (Sorry Marianna 😉) gegen die Ukraine. Zug fährt ein und die Menge schiebt sich zu den Eingängen. Glücklicherweise sind wir mit unseren Koffern und Rucksäcken relativ schnell im Zug. Aber was dann kommt, einfach Wahnsinn. Die restliche Menschenmasse schiebt sich in den bereits gefüllten Zug rein. Menschen rufen „der Zug ist voll, es passt niemand mehr rein“, dennoch geht das Drücken weiter. Ich dachte nur kurz, wenn jetzt hier Panik ausbricht, werden die Menschen zerdrückt. Irgendwann schaffte es das Zugpersonal die Türen freizuhalten und sie konnten geschlossen werden.
Weiter ging die Fahrt über Deutz und Mülheim. Jedes Mal das gleiche Spiel, drücken und schieben aber keiner kam rein. Wir standen schon wie aneinander gepresst im Zug. Nach einiger Zeit wurden die Türen geschlossen und die Fahrt ging mit inzwischen 20 Minuten Verspätung weiter. Der Zugführer meldet sich später und verkündete, dass man jetzt durchfahren würde bis zum Hauptbahnhof in Düsseldorf.
Unterwegs wieder Unterbrechungen wegen vorbei zu lassender Züge und am Ende wurde der Zug umgeleitet über Solingen und Hilden, weil der Bahnhof in Düsseldorf überfüllt sei und man eine Zeitschleife drehen müsste. In Düsseldorf leerte sich dann endlich der Zug und wir konnten wieder frei atmen und stehen. Mit eineinhalb Stunden Verspätung kamen wir dann an der Station Düsseldorf Flughafen an.
Am Flughafen klappte alles wie gewohnt, Koffer aufgeben und warten bis zum Boarding. Wir sitzen gut im (kleinen) Flieger und dachten, gleich geht es los, Durchsage vom Piloten: Aufgrund der Gewitterfront, die sich gerade über NRW befindet, können wir nicht starten, sondern müssen etwa eine Stunde warten, bis die Front durch ist. Na super, aber diesmal ist es höhere Gewalt. Und dass es besser war zu warten, als zu starten, bemerkten wir dann nach dem Start. Das Wetter war immer noch nicht ruhig und wir wurden einigermaßen durchgeschüttelt. Nach einer knappen Stunde konnten wir in Kopenhagen landen und fester Boden war uns sicher.
Jetzt ging es darum, die richtige Bahnverbindung zum Hotel, das sich in der Nähe des Flughafens befand, zu finden. Wir wussten zwar theoretisch, wie wir dorthin kamen, aber vor Ort ist das manchmal doch nicht ganz so klar, auch mit dem Kauf der Tickets. Dennoch haben wir es geschafft und kamen zum Hotel.
Dort angekommen stellten wir fest, dass es doch ein sehr kleines Zimmer war. Am kleinsten war das Bad. Eine Nasszelle, die Toilette, Bad und Dusche in einem war und das auf drei Quadratmetern. Das Bild sagt alles.
Jetzt erst Mal was Leckeres zu essen. Außer jeweils zwei Müsli-Riegel war nichts in unseren Mägen. Wir hatten schon vorher herausgefunden, wo und wie man sich in der Nähe verpflegen kann. Wir wählten eine Pizzeria in einem stillgelegten Einkaufszentrum, so sah es zumindest aus. Trotzdem, die Pizza war schmackhaft und stillte den Appetit.
Gut ausgeschlafen gings am Morgen weiter. Jetzt mussten wir zum Ocean-Port, wo die MSC Poesia auf uns wartete. Nach einem halbstündigen Marsch sind wir dort angekommen, konnten das Gepäck aufgeben und einchecken.
Unsere Kabine ist schön, so geräumig wie wir es von den beiden anderen Kreuzfahrten kennen und das Fenster hat keine besondere Sichtbehinderung. Ein grobmaschiges Netz war ein paar Meter entfernt gespannt und nahm nur sehr bedingt die Sicht nach draußen. Alles gut.
Nachdem wir uns einigermaßen und fürs Erste orientiert hatten, knurrte der Magen und der Wunsch nach etwas Essbarem stieg. Es war nur zu entscheiden: Warmes Essen oder doch lieber gleich Kaffee und Kuchen? Wir entschieden uns für beides, nur Nacheinander.
Danach noch das Gym gesucht, damit wir wissen, wo wir die Kalorien ab morgen wieder abbauen können … Gefunden und dann zurück zum Koffer auspacken. Welch ein schönes Gefühl, nach drei Wochen aus dem Koffer leben bei Rolf jetzt mal wieder was in einen Schrank einräumen zu können … das Glück kann manchmal so klein und unscheinbar sein. :)
Und beim Auspacken kamen auch die beiden, schon als nicht eingepackt vermuteten Gürtel für Günther zum Vorschein. Sie waren doch im Koffer … Für Günther war diese „Unordnung“ und das sortieren nach den verschiedenen „Wohnorten“ dann doch zu viel …
Jetzt ist aber alles gut und wir freuen uns auf die nächsten vier Wochen hier auf See.